Perry Rhodan 2714: Das Ultimatum der Onryonen (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal" (Perry Rhodan-Erstauflage)
Transitionen ausgeführt und sind bereits wieder materialisiert. Ich spiele die Bilder ein.«
Neue Holos entstanden. Sie zeigten, wie tefrodische Schlachtschiffe mitten zwischen den onryonischen Einheiten materialisierten. Sie flogen mit halber Lichtgeschwindigkeit auf deren Kurs weiter und eröffneten sofort das Feuer.
Deshalb hat Vetris so lange gebraucht, dachte Patoman. Sämtliche Positroniken seiner Schiffe haben an den Angriffsplänen gearbeitet, Flugbahnen hochgerechnet, die Position der Gegner bestimmt ...
Die Angriffe der Tefroder forderten eine blutige Ernte. Die von ihnen eingesetzten Waffen entsprachen dem galaktischen Standard. Sie verfügten über HÜ- und Paratronschirme im Defensivbereich und über Impulsstrahler, MVH-Sublicht- und Überlichtgeschütze, Transformkanonen und Paratronwerfer im Offensivbereich.
Sie waren perfekt koordiniert. Sie nahmen einzelne Schiffe der Onryonen unter Punktbeschuss, zielten immer pulkweise auf die Gegner und zerstörten sie. Innerhalb weniger Sekunden bildeten sich zahlreiche neue Sonnen auf den Holos und leuchteten noch eine Zeit lang, bevor sie schließlich erloschen.
Solch eine Schlacht ist auf den Holos wunderbar anzusehen, dachte Patoman. Strategische Bewegungen, programmierte Angriffe, explodierende Schiffe. Aber kein einziges Holo zeigt, was in den Raumern passiert, zeigt das Elend und den Tod. Zehn-, wenn nicht sogar Hunderttausende empfindungsfähige Wesen sterben dort, während die Holos nur die Oberfläche zeigen, die zusammenbrechenden Schirme und zerfetzten Hüllen.
Anna Patoman verfluchte sich, dass sie tagelang nur beobachtet und nicht versucht hatte, diese Katastrophe zu verhindern. Aber was hätte sie tun können?
Auf perverse Art und Weise bannte sie die Eindringlichkeit der dreidimensionalen Darstellungen, die in immer neuen Vergrößerungen die Faszination des Schreckens in den Vordergrund hoben. Sie stellten die technische Massenvernichtungsperfektion in den Vordergrund, bis diese dann selbst einem gezielten Punktfeuer zum Opfer fielen. Die Onryonen schienen waffentechnisch überlegen zu sein, wenn auch nicht besonders hoch.
Ihre wirksamsten Waffen im Normalraum schienen die Feuerinseln zu sein, wie sie von den Terranern genannt wurden. Diese frei auf den Hüllen der Raumer beweglichen Plattformen führten ihren ganz eigenen Tanz auf, drehten sich rasend schnell, visierten ihre Ziele an und feuerten. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte Patoman, wie ein tefrodisches Schiff nach dem anderen explodierte.
Doch die Schlacht verlief zugunsten der Tefroder. So viele tefrodische Einheiten auch aufgerieben wurden, die Verluste der Onryonen waren schlimmer. Die Datenholos blendeten Zahlen ein, und Oberst Patoman warf immer wieder einen Blick auf sie. Die tefrodischen Schiffe waren in einer Selbstmordmission unterwegs, doch in einer erfolgreichen. Sie rissen dreimal, viermal, fünfmal so viele onryonische Einheiten mit in den Untergang, wie sie selbst verloren.
Ghonvar Toccepur schien von Vetris' Manöver überrascht worden zu sein, und er war offensichtlich nicht gewillt, allzu viele Schiffe zu verlieren. Der Kampf dauerte nur Minuten, eben jene Zeit, die der onryonische Befehlshaber benötigte, sich auf die neue Situation einzustellen und auf sie zu reagieren.
Auf einen Schlag, wohl auf einen Befehl des Raumvaters CHARILL, zogen die onryonischen Schiffe sich zurück und gingen in den Überlichtflug. Und sie hatten keine Torpedos zu befürchten, die sie im Linearraum zerstörten.
*
»Es ist vorbei«, sagte Ortungsoffizier Deker. »Darf ich offen sprechen?«
»Natürlich, Goron.« Anna Patomans Stimme zitterte. Sie musste erst einmal verarbeiten, was sie gerade gesehen hatte.
»Wir können von Vetris halten, was wir wollen, aber dieser Schachzug war brillant. Kein Linearflug, sondern eine Transition ... Er hat als Erster in der Milchstraße die Onryonen in die Schranken gewiesen.«
Tausende von Toten, dachte Patoman, von denen niemals jemand sprechen wird. Warum?
»Die Onryonen sind ganz gewiss nicht geschlagen«, sagte sie, »aber auch nicht die Sieger. Es hat sich gezeigt, dass sie mächtig, aber nicht übermächtig sind. Aber es ist noch nicht vorbei. Denk an die VERNE.«
»Ich verstehe nicht ganz ... Das war ein glanzvoller Sieg! Jetzt weiß die Milchstraße, wie man gegen die Onryonen vorgehen muss.«
»Ja«, sagte Patoman. Doch, und das hing wie eine düstere Wolke über allem, stand die Macht des Atopischen Tribunals
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