Perry Rhodan 2714: Das Ultimatum der Onryonen (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal" (Perry Rhodan-Erstauflage)
überhaupt etwas zu erreichen.
Wenn sie ihrem Auftrag Folge leisten und eine milchstraßengefährdende Entwicklung entschärfen wollten, durften sie sich nicht der Möglichkeit verschließen, dass Tamrat Vetris gemeinsame Sache mit dem Tribunal machte.
Sie würden also gegen ein Mitglied des Galaktikums ermitteln und sich Tamaron Vetris näher ansehen.
*
»Wie wollen wir vorgehen?«, fragte Tekener.
»Wir dürfen den Konflikt zwischen Jülziish und Tefrodern nicht isoliert sehen. Wir müssen die Situation Terras berücksichtigen und die mögliche Reaktion der Arkoniden abschätzen. Die Rolle der anderen Angehörigen des Galaktikums müssen wir vorerst vernachlässigen, wenn wir uns nicht völlig verzetteln wollen. Die Frage lautet also auch: Wie wird Arkon reagieren, nachdem Bostich untergetaucht ist? Deine Beziehung zu Vizeimperator Tormanac da Hozarius hat sich ja leider beträchtlich abgekühlt ...«
»Leider«, gab Tekener dem Oxtorner recht. »Aber sie ist noch so gut, dass Tormanac auf jeden Fall eine Nachricht von mir persönlich entgegennehmen würde. Ich weiß allerdings nicht, ob wir diese Karte jetzt schon ausspielen sollten.«
Monkey schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall. Dafür ist die Zeit längst noch nicht gekommen.«
Tekener kannte Tormanac da Hozarius seit der sogenannten Badakk-Krise, die die Milchstraße in Atem gehalten hatte. Der Admiral kannte auch da Hozarius' Geheimnis, hatte es allerdings nicht publik gemacht.
Bei Tormanac war die Aktivierung des Extrasinns fehlgeschlagen, die bei fast allen adligen Arkoniden Grundvoraussetzung für eine Laufbahn im politischen oder wirtschaftlichen Bereich war. Er hatte jedoch einen Ausgleich dafür gefunden: einen Naat, der ihn praktisch ständig begleitete. Er fungierte offiziell als Tormanacs Leibwächter, diente aber zudem auch als Ersatzfunktion für den Extrasinn.
Dennoch grenzte es an ein Wunder, dass da Hozarius, der dem Halbadel entsprang, eine Bilderbuchkarriere gemacht hatte, ohne massiv im Licht der Öffentlichkeit zu stehen. Er war mittlerweile Vizeimperator des Kristallimperiums, doch es war ihm gelungen, seine wahre Machtfülle und auch sein Verhältnis zu Bostich zu verschleiern. Er hielt sich konsequent im Hintergrund und absolvierte gelegentlich öffentliche Auftritte, die nicht einfach zu deuten waren. Der Geheimdienst des Kristallimperiums tat das Seine hinzu, um seine Position nach außen hin so diffus wie möglich zu halten.
So klafften gewaltige Lücken in den Datenbänken der USO. Welchen Machtumfang hatte Tormanac da Hozarius konkret? Arbeitete er nur offiziell noch mit Bostich zusammen und insgeheim gegen ihn? Schmiedete er auf eigene Rechnung Pläne? Sah er sich schon als Nachfolger Bostichs, oder geschah das alles nicht nur mit der Billigung, sondern auch der Unterstützung des Imperators? Es blieben viele Fragen offen.
Bostich war Zellaktivatorträger und dachte als solcher langfristig. Es entsprach seinem Naturell, dass er sich dabei nicht in die Karten schauen ließ.
Eindeutig dokumentiert war lediglich ein Tatbestand: Die Robotflotte der Arkoniden, deren Ausbau Tormanac da Hozarius forcierte, wurde immer stärker und mächtiger.
Was auch wieder zahlreiche Fragen aufwarf. Welchen Sinn und Zweck hatte diese Flotte? Als die Terraner zum ersten Mal den Arkoniden begegnet waren, war dieses Volk degeneriert gewesen. Ein Robotregent hatte das Imperium beherrscht, mit Robotschiffen und enormem Druck die Ordnung aufrechterhalten. Befürchtete Bostich mittelfristig einen Rückfall seines Volks in die Degeneration?
Misstraute er etwa seinen eigenen Leuten und traf Vorbereitungen, seine Macht gegen sein eigenes Volk abzusichern?
Oder wollte der unsterbliche Imperator eine langfristige Machtbasis in der Milchstraße aufbauen? Eine Flotte, die er im Notfall strategisch einsetzen konnte? Einzelne Einheiten und Verbände, die, gesteuert von den besten mobilen Rechengehirnen – abgesehen von den Biopositroniken der Posbis –, autonome Handlungen nach seinen strategischen Vorgaben durchführten? Eine Geisterflotte, beseelt vom Ungeist des machthungrigen Arkoniden ...
Fragen über Fragen.
»Da bin ich mir nicht ganz sicher«, nahm Tekener den Faden wieder auf. »Vielleicht sollten wir Geheimgespräche mit da Hozarius führen und ihn bitten, uns eine Robotflotte zur Verfügung zu stellen. Die könnten wir dann in den Einsatz gegen die Onryonen schicken, um mehr über deren Linearraum-Torpedos zu erfahren. Wir
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