Perry Rhodan 2714: Das Ultimatum der Onryonen (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal" (Perry Rhodan-Erstauflage)
das Gespräch, das zum Erliegen gekommen war, wieder in Gang zu bringen. »Ich bitte dich um Erlaubnis, mit dem inhaftierten weddonischen Chefwissenschaftler Projjid Tyx zu sprechen und ihn gegebenenfalls auch bis zu einem gewissen Punkt ins Vertrauen zu ziehen. Wir müssen uns austauschen. Vielleicht können wir beide gemeinsam diesem Rätsel auf den Grund gehen.«
Kandrit sah ihn zweifelnd an.
»Tyx wird keine Gelegenheit bekommen, seine Erkenntnisse an die Weddonen weiterzugeben«, setzte Myhd nach. »Wenn ich mich recht entsinne, haben wir ihn ja lediglich auf WOCAUD behalten, um seine Kenntnisse für uns nutzen zu können.«
Der Kommandant nickte geistesabwesend. »Ja, natürlich. Erlaubnis erteilt.«
Myhd wurde plötzlich klar, dass die Schwierigkeiten mit dem Polyport-Hof Kandrit gewaltig unter Druck setzten. Das Polyport-System von WOCAUD arbeitete derzeit alles andere als befriedigend. Seit der Besetzung war der Polyport-Hof zwar am Netz, konnte aber keinen Kontakt zu anderen Polyport-Einrichtungen aufnehmen.
Dass keine Sendung ankam, verwunderte Famather Myhd wenig. Perry Rhodan und seine Handlanger wollten das Tamanium isolieren und blockieren.
Aber es ging auch nichts heraus, ganz gleich, was Myhd und seine Kollegen mit dem Controller der A-Klasse anstellten, den sie unter großen Mühen für das Tamanium gesichert hatten. Ein Controller der Klasse B befand sich nicht an Bord von WOCAUD, erst recht keiner der Klasse C.
Den holografischen Anzeigen zufolge schien es so zu sein, dass der Polyport-Hof und sämtliche Transferkamine mal online, mal offline waren, ohne kalkulierbaren Rhythmus. Der Kommandant schrieb diese Instabilität Rhodan und seinen Schergen zu.
Myhd war nicht unbedingt dieser Meinung. Er hatte sich über Jahre hinweg mit dem Polyport-System vertraut gemacht. Unter anderem hatte er zwei Semester unter dem weißen Haluter Blo Rakane studiert, was ihm zwar sehr schwergefallen war, sich andererseits aber auch sehr gelohnt hatte. Er stufte die Systemstörung als Phänomen ein, das alle Polyport-Höfe betraf, nicht nur WOCAUD.
Myhd hielt auch nicht Rhodan verantwortlich für diese Störungen, sondern eine unbekannte Ursache. Eine Ursache, die mächtiger war als der Polyport-Präfekt. Womöglich sogar mächtiger als der Schattenmaahk Pral, der als Polyport-Operator der oberste Hüter und Wächter des Polyport-Systems im Bereich der Polyport-Domäne war.
Gornen Kandrit gab sich einen Ruck. »Ja, sprich mit Tyx! Die Probleme des Polyport-Transfers müssen jedenfalls beseitigt werden. Und vielleicht gibt dieses versteinerte Fingerteil ja einen ungewöhnlichen, unverhofften Einblick in Hintergründe, die auf den ersten Blick noch allzu phantastisch anmuten.«
Aha, dachte Myhd. Kandrit wünscht sich einen funktionsfähigen Polyport-Hof. Dann geht es Vetris nicht nur um WOCAUD als Beutestück, als Druckmittel gegen die Tellerköpfe bei den Auseinandersetzungen im Galaktikum.
Vielleicht plant Vetris ja wirklich langfristig. Vielleicht hat er tatsächlich die Zukunft des Tamaniums im Sinn. Vielleicht sieht er im Polyport-System die Zukunft der galaktischen Transporttechnologie. Wenn nicht sogar der intergalaktischen, die er für das Tamanium sichern will. Vielleicht träumt Vetris von einer Milchstraße, deren Welten durch ein verfeinertes Netz aus Polyport-Höfen miteinander verflochten sind und darüber hinaus sogar an ferne Galaxien angeschlossen. Vielleicht denkt Vetris wirklich wie ich.
Myhd hatte über diese Vision sogar publiziert. In seinen Schriften, die in akademischen Kreisen eine gewisse Beachtung gefunden hatten, hatte er diese Struktur die Polyport-Ökumene genannt.
Umso frustrierender erschienen ihm nun, da er endlich Zugriff auf einen Polyport-Hof erhalten hatte, die Probleme, die WOCAUD bereitete.
Warum bekam er das System nicht in Gang?
In diesem Moment gellte Alarm in dem gesamten Polyport-Hof, also auch in Myhds Labor, und die mittlerweile schon vertraute Stimme der Frau aus der Sicherheitszentrale erklang. »Kommandant Kandrit, bitte in der Zentrale melden. Eine Flotte von 300 Bluesraumschiffen ist im Ghatamyz-Sektor materialisiert und hält auf den Polyport-Hof zu!«
5.
Quinto-Center
Der Oxtorner ließ sich vom Servoroboter ein großes Glas mit Vitaminen und Spurenelementen angereichertes Mineralwasser aushändigen und leerte es in einem Zug. Er ließ sich nachschenken, während Tekener noch einen isotonischen Vitamindrink mit Fruchtgeschmack nahm.
»Auf
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