Perry Rhodan 2714: Das Ultimatum der Onryonen (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal" (Perry Rhodan-Erstauflage)
sich das Galaktikum danach mit aller Schlagkraft der posbischen Fragmentraumer gegen das Tamanium wenden würde.
Allerdings wusste das Galaktikum, dass die Tefroder kaum etwas mit WOCAUD anfangen konnten. Die Schattenmaahks als eigentliche Wächter des Polyport-Netzes konnten den Hof im Zweifelsfall jederzeit lahmlegen und innerhalb des Netzes isolieren. Gewonnen hatten die Tefroder mit der Einnahme WOCAUDS nichts, nur Ansprüche angemeldet.
Ein Angriff auf Ghatam war eine ganz andere Größenordnung.
Maalun war in dieser Hinsicht nicht zimperlich. Der Landeversuch würde Bewegung ins Spiel bringen, so oder so.
Ob er gelang oder scheiterte, spielte für ihn keine große Rolle. Seine Aufgabe war die Verteidigung von WOCAUD. Und die hatte er im Griff.
Aber die Gesamtentwicklung war sehr interessant. Es erfüllte ihn mit Befriedigung, dass die Tefroder endlich auf der großen galaktischen Bühne angekommen waren. Sie handelten nun, hatten die Initiative ergriffen wie die wahren Erben der Lemurer, während Terraner und Arkoniden offensichtlich zur Beobachtung verdammt waren. Falls sich überhaupt Arkoniden im System befanden und sie sich nicht nur von einem Robotschiff vertreten ließen.
Politik ist eine tolle Sache, wenn man sie beherrscht, dachte Maalun. Vetris-Molaud sei Dank!
Er hielt sich die Hand vor den Mund, gähnte verhalten und wandte sich einem anderen Holo zu.
Es zeigte keine Momentaufnahme der konkreten Schlacht, sondern ein Schiff der Beobachter.
Der Terraner.
Die Terraner, das war für Maalun vor allem Oberst Anna Patoman. Sie harrte an Bord der GALBRAITH DEIGHTON V aus, eben jenes 1800 Meter durchmessenden Schiffs der SATURN-Klasse, das das Holo nun zeigte. Patoman war die ranghöchste Vertreterin des Galaktikums vor Ort, aber ihr waren gewissermaßen die Hände gebunden. Wichtige Entscheidungen musste sie erst absegnen lassen.
Maalun fragte sich, was passieren würde, wenn ihr der Kragen platzte und sie ohne Rückendeckung handelte. Vielleicht, wenn es darum ging, die Zivilbevölkerung von Ghatam zu schützen. Er hatte sich vorgenommen, sie nicht über Gebühr zu provozieren, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ.
Er schaltete um, und das Holo zeigte nun die Arkoniden. Für ihn war das die EP-2124, ein 500 Meter durchmessendes Schiff der EPPRIK-Klasse. Es war ein schnelles, schwer bewaffnetes und gut beschirmtes, aber unbemanntes Schiff des Kristallimperiums.
Ein Robotraumer.
Imperator Bostich hatte, bevor er spurlos verschwunden war, den Konflikt im Ghatamyz-System offenbar nicht für bedeutend genug gehalten, um ein bemanntes Schiff dorthin zu entsenden.
Maalun sollte es recht sein.
Er musste wieder einmal über die Bezeichnung des Schiffes schmunzeln. Gun Epprik war jener Arkonide gewesen, der vor 13.000 Jahren mit dem Ausbau der Riesenpositronik beauftragt worden war, aus der später der Robotregent geworden war. Die Namensgebung kam Maalun also nicht zufällig vor, sondern in gewisser Hinsicht durchaus symbolisch. Nur war ihm nicht ganz klar, was die Arkoniden mit dieser Symbolik ausdrücken wollten.
Diese beiden Schiffe waren im Auftrag des Galaktikums vor Ort, genau wie die übrigen 49 LFT-Einheiten und die 100 Fragmentraumer der Posbis. Eine Streitmacht, die unter einem erfahrenen Kommandanten durchaus das Zünglein an der Waage spielen mochte. Vor allem, wenn sie den Befehl bekam, im richtigen Augenblick zugunsten einer Seite einzugreifen.
Aber damit rechnete Maalun nicht ernsthaft.
Er gähnte erneut und rief ein Holo auf, das die aktuelle Schlacht zeigte. Sie war noch immer in vollem Gange, doch Maalun spürte die Müdigkeit nun sehr deutlich. Die Vorbereitungen waren sehr anstrengend gewesen.
Er stellte mit einer flüchtigen Handbewegung eine Holoverbindung zur Zentrale her. »Ich gehe jetzt zu Bett«, sagte er zu dem Kommunikationsoffizier, der das Gespräch ohne jede Verzögerung entgegennahm. »Ich möchte in meiner Nachtruhe nur gestört werden, wenn sich etwas wirklich Wichtiges ergibt. Zum Beispiel, wenn wir die Schlacht zu verlieren drohen.«
Der Kommunikationsoffizier führte die Faust zur Brust und wieder zurück. »Selbstverständlich, Kommandant.«
Maalun beendete die Verbindung. Der Ausgang der Schlacht war gesichert, der Feind hatte keine Chance.
Natürlich hätte Maalun ein Wachpräparat gegen die Müdigkeit nehmen können, aber er wollte seinen Leuten ein Zeichen geben. Ihnen signalisieren: Hier kann nichts mehr schiefgehen.
Diese Angelegenheit konnte er
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