Perry Rhodan 2715: Einsatz im Polyport-Hof (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"
wert, oder?«
»Dafür haben sich mehrere andere Anhaltspunkte ergeben.« Satafar schritt auf und ab. »Ich habe den Zentralrechner nach Auffälligkeiten suchen lassen, für die es keine Erklärung gibt. Ein Unteroffizier wird vermisst. Er ist im Dienst spurlos verschwunden, hat sich nicht mehr gemeldet. Ich habe veranlasst, dass nach ihm gesucht wird. Sein letzter Einsatzort ist bekannt.«
»Ich habe die Besatzung von WOCAUD aufgefordert, ähnliche Fälle unverzüglich zu melden.« Toio lehnte sich in dem Sessel zurück und reckte sich kurz. Damit betonte sie ihre Brustpartie. Satafar sah es nicht gern, wenn sie sich vor den anderen so zur Schau stellte, sagte aber nichts. »Die Positroniken filtern eingehende Meldungen nach einem stachotonischen Probabilitätsraster, aber die Besatzung soll versuchen, allen nachzugehen, auch den unwahrscheinlichen.«
»Wir haben einen gerafften Funkspruch abgefangen«, fuhr er schließlich fort. »Das verdanken wir nur der Aufmerksamkeit einer Frau in der Funkzentrale. Er war sehr kurz und nicht zielgerichtet, also in ganz WOCAUD zu empfangen.«
»Hat man ihn entschlüsseln können?«, fragte Trelast-Pevor.
»Es gab nichts zu entschlüsseln. Zwei Tonsignale, keine Sprache.«
»Von wo aus wurde er gesendet?«
»Ein nicht näher zu ermittelnder Ort in der Nähe der Zentrale der Tellerköpfe. Ich lasse den Sektor großräumig durchsuchen, aber am Personalmangel hat sich nichts geändert. Wir warten noch auf Ergebnisse.«
»Du bezweifelst, dass der Sicherheitsdienst etwas findet?«
»WOCAUD ist groß. Wir betreiben die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen.« Satafar fuhr sich mit der Hand über das Kinn. »Es sind also mehrere Eindringlinge an Bord, und sie haben sich ein Signal gegeben. Ich habe mit Kandrit gesprochen. Wir verfügen nur über eine begrenzte Anzahl von mobilen Schutzfeldprojektoren. Damit können wir nur eine der beiden Zentralen sichern, die der Blues oder unsere. Ich habe mich für die tefrodische entschieden.«
»Trotz der Hinweise auf die bluessche Zentrale?«, fragte Lan Meota.
Satafar nickte schweigend. Sein Entschluss entsprach nüchternem Kalkül. Wenn die Eindringlinge wirklich versuchten, sich der Zentrale der Tellerköpfe zu nähern, würden sie sie dort in Empfang nehmen.
»Ihr solltet noch etwas wissen«, fuhr er fort. »Unser ruhmreicher Kommandant Gornen Kandrit, Eroberer von WOCAUD«, er grinste anzüglich, »hat sich in seiner für uns Normalsterbliche nicht durchschaubaren Weisheit dazu entschlossen, Onryonen zu einem Gespräch auf den Polyport-Hof einzuladen.«
»Obwohl ihm bekannt ist, dass wir Eindringlinge an Bord haben?«
»Rätselhaft sind die Entscheidungen der großen Denker und Planer«, zitierte Satafar ein altes tefrodisches Sprichwort. »Das war schon bei Mirona Thetin nicht anders.« Er spuckte aus und traf ein Schreibtischbein. Der gelbe Schleimklumpen rann langsam hinab. »Wir werden unsere Suche nach den Eindringlingen also kurz unterbrechen müssen, um die Sicherheit der onryonischen Delegation zu gewährleisten.«
23.
ITHAFOR-5,
5. August 1514 NGZ
Tekener hatte nicht mehr damit gerechnet, Ellendea Lon noch zu finden.
Bei den beiden ersten festgelegten Treffpunkten hatten sie keine Spur von ihr entdeckt. Auch der dritte, ein abseits gelegener Lagerraum, schien auf den ersten Blick leer zu sein. Ein paar Container standen dort, der Staubschicht nach zu urteilen, wahrscheinlich schon seit Jahren, nicht mehr bewegt.
Tekener machte sein Zustand stärker zu schaffen, als er es sich eingestehen wollte. Er wollte sich schon abwenden, als er auf den Gedanken kam, die Container zu öffnen.
Im untersten der letzten Reihe fanden sie Ellendea.
Sie wirkte desorientiert, schien nicht zu wissen, wo sie war. Zwar öffnete sie die Augen und sah Tekener an, doch sie erkannte ihn offensichtlich nicht.
Der Admiral winkte Cheprijl herbei. Gemeinsam legten sie ihr den SERUN wieder an, doch es dauerte eine Weile, bis das Cybermed-Modul die erste Diagnose wagte. »Das Medikamentendepot ist erschöpft. Die Halluzinationen, die als Nebenwirkung aufgetreten sind, klingen ab. Ich leite stabilisierende Maßnahmen ein. Ihr Bewusstsein ist getrübt. Ich kann das unmittelbar bevorstehende Koma gerade noch verhindern.«
Tekener zwang sich zur Geduld und überprüfte mit Cheprijl die SERUNS. Der Blue schien auf dem Weg der Besserung zu sein, während Mathis de Veers Zustand unverändert war. Der Experte für den Polyport-Hof
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