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Perry Rhodan 2716: Das Polyport-Desaster (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"

Perry Rhodan 2716: Das Polyport-Desaster (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"

Titel: Perry Rhodan 2716: Das Polyport-Desaster (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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er seine Umgebung in gewohnter Schärfe sah. Waren das Menschen, die da auf ihn zustürmten?
    Er knickte in die Knie, gleich darauf schlug er mit Oberkörper und Stirn auf den Boden. Er sah Schuhe, Stiefel ganz nah, dann verlor er die Besinnung.
     
    *
     
    Er öffnete die Augen.
    Zu viel Licht.
    Er schloss die Lider. Ruhige Stimmen. Ein leises Lachen. Etwas klopfte bis zum Hals. Vielleicht sein Herz? Gut, wenn es noch schlug.
    Zweiter Versuch. Nun ging es besser. Man hatte das Licht wohl gedämpft.
    Das Gesicht eines Mannes, weißer Stoppelbart, kurz gekappte weiße Haare, die Züge kantig wie aus Holz geschnitten. Ein Gesicht, das Rhodan bekannt war. Loranto.
    Ein weiteres Gesicht erschien in seinem Blickfeld, lang gezogen, neugierig.
    »Hallo«, sagte das erste Gesicht. »Mein Name ist Shinvluur. Chefmediker. Und Chim Loranto hier neben mir ist der Kommandant von JERGALL.«
    »Das weiß ich doch«, wollte Rhodan sagen, doch seine Stimme klang zu brüchig. Wozu die Vorstellung Lorantos? Als wüsste der Polyport-Präfekt nicht, wer JERGALL befehligte.
    Shinvluur, offenbar ein Ara, betrachtete Perry Rhodan erwartungsfroh.
    »Mein Name ist Rhodan«, krächzte Rhodan endlich. Es sollte ironisch klingen. »Perry Rhodan.«
    »Interessant«, sagte Shinvluur. Seine Augen weiteten sich.
    »Chim«, wandte sich Rhodan an den Kommandanten, »was soll diese Komödie?«
    Loranto und Shinvluur warfen einander einen Blick zu. Der Kommandant wirkte besorgt, der Mediker eher begeistert – wie die Hauptperson beim Kindergeburtstag.
    »Kannst du dich aufsetzen?«, fragte der Ara.
    »Wieso denn nicht?«, ärgerte sich Rhodan. Er kam auf die Ellenbogen, und ein Schmerz jagte seine Wirbelsäule entlang. Er versuchte, ihn zu ignorieren, schwenkte die Beine vom Tisch und wuchtete sich hoch. Er stand. Aber die Knie wackelten. Die Anstrengung machte ihn atemlos. Er suchte nach Halt, und sein Blick fiel auf seine Hände. Ungläubig hielt er sie sich näher vor die Augen.
    Die Finger waren dürr, die Haut grau, faltig und gesprenkelt mit braunen Altersflecken.
    »Spiegelfunktion«, hörte er den Ara sagen.
    Ein Spiegelfeld baute sich vor ihm auf. Rhodan sah auf. Das Gesicht im Spiegel war schmal, fast schroff, die Wangen eingefallen. Die Narbe am rechten Nasenflügel hob sich knochenbleich ab. Auf dem Schädel klebten ein paar verlorene Büschel grauer Haare, sonst war er kahl.
    Der Ara schaute ihn triumphierend an. »Na?«
    »Woher auch immer du kommst«, sagte Loranto, »du musst lange unterwegs gewesen sein.«
    Rhodan fühlte sich schwach und unendlich müde. Er nahm alle Kraft zusammen und ächzte: »Sperrt JERGALL! Sperrt Polyport! Sofort!«
     
    *
     
    Als er diesmal aus der Bewusstlosigkeit erwachte, war nur Loranto bei ihm. »Du erholst dich«, sagte er.
    »Dein Chefmediker wird enttäuscht sein.«
    »Er wird es verwinden«, sagte Loranto. »Er ist hart im Nehmen.«
    Immer noch klopfte es ihm bis zum Hals. Aber er hatte sofort erkannt, dass es nicht sein Herz war. Sein Zellaktivatorchip pulsierte – ein zugleich verstörendes und beruhigendes Gefühl.
    Rhodan schloss die Augen und versuchte sich zu erinnern. »Ich bin kurz vor 22 Uhr auf ITHAFOR-4 ins Polyport-Netz gegangen. Wie lange habe ich gebraucht?«
    »Du bist um 5.10 Uhr hier eingetroffen. Ich sagte ja: eine lange Reise.«
    »Was ist mit dem Roboter?«
    »Zwei kleinere Defekte, beide hervorgerufen durch Materialermüdung. Einer der Schäden hat den Antigravgenerator lahmgelegt.«
    »Das Polyport-Netz ist geschlossen?«
    »Ja. Bis auf Weiteres«, sagte Loranto.
    »Wie sehe ich aus?«
    »Wie ein gesetzter 50-Jähriger deiner Generation. Das Alter steht dir gut. Wie fühlst du dich?«
    »Besser.« Er legte die Hand an die Stelle unterhalb der Schulter, wo der Chip implantiert war. Er stand auf, und diesmal wankte er nicht. »Funktioniert der Polyport-Funk?«
    »Meist. Es gibt Aussetzer, aber meist funktioniert er.«
    »Ich muss mit Bostich sprechen.«
     
    *
     
    »Das wirst du nicht tun«, sagte Bostich. »Du solltest den Kollaps verhindern, nicht beschleunigen.«
    Rhodans Vorschlag, das Polyport-Netz zu desaktivieren, entfachte beim Imperator keine Begeisterungsstürme. Dabei war Rhodan durchaus unsicher, ob ihm diese Desaktivierung überhaupt gelingen würde. Seit dem Jahr 1463 NGZ wusste Rhodan, dass der vorgebliche Controller der Klasse B, den er erhalten hatte, tatsächlich einer der letzten Ur-Controller der Anthurianer war. Damals war das Gerät für ihn freigeschaltet

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