Perry Rhodan 2716: Das Polyport-Desaster (Heftroman): Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal"
kennengelernt und 1980 geheiratet. Bürgerlich hieß sie nun Marianne Ehrig, in der Science-Fiction-Szene behielt sie den eingeführten Namen bei.
Sehr rasch nach ihrem Einstieg bei ATLAN wurde Marianne Sydow ihr erstes PERRY RHODAN-Exposé zugeteilt. Dort fiel ihr Einstand mit einer der sich in schöner Regelmäßigkeit wiederholenden Diskussion um die Rolle und Darstellung der Frau in der Welt größter SF-Serie zusammen. Marianne Sydow erhielt daher von Kurt Bernhardt den Auftrag, für die Serie eine neue weibliche Hauptfigur auszuarbeiten.
»Der Gag daran war für mich«, erinnerte sie sich später, »dass ich zu meinen Garry-McDunn-Zeiten selbst niemals weibliche Hauptfiguren verwendet hatte. Warum? Keine Ahnung – es war eben so.«
Auf Wunsch von William Voltz gab Marianne Sydow der neuen Figur den Vornamen Jennifer – und so entstand Ronald Tekeners Partnerin Jennifer Thyron. In die Serie einführen durfte diese in Band 794 zwar H. G. Ewers, doch im bereits eingangs erwähnten Band 795 – ihrem PERRY RHODAN-Erstling – hatte Marianne Sydow die Ehre und Gelegenheit, ihrer Heldin einen Zellaktivator zuzuschustern und sie damit aus dem Stand in die Riege der unsterblichen Haupthelden der Serie zu katapultieren. Jennifer Thyrons weiteren Schicksalsweg zu schildern wurde allerdings die Aufgabe von H. G. Francis.
Die Leser wählten »Netz des Todes« zwar zum zweitbesten der einhundert Romane des Aphilie-Zyklus – hinter dem genialen »Welt ohne Menschen« von William Voltz – doch es sollte fast zwei Jahre dauern, bis Marianne Sydow zum zweiten Mal einen PERRY RHODAN-Roman schreiben durfte. Die Autorin machte dafür den Cheflektor Günter M. Schelwokat verantwortlich, in dem sie während ihrer gesamten Karriere bei PERRY RHODAN und ATLAN einen unerbittlichen Feind gesehen hat. K. H. Scheer, der der neuen PR-Autorin anfangs ebenfalls sehr skeptisch gegenüberstand, revidierte seine Position im Laufe der Zeit. 1990 träumten er und Marianne sogar gemeinsam davon, die Exposé-Regie der Serie zu übernehmen, die nach ihrer beider Ansicht in gefährliches Fahrwasser geraten war.
In »Der Psionen-Strahler«, am 30. Mai 1978 als 875. PERRY RHODAN-Heft erschienen, und »Der Saboteur« (Band 898 vom 7. November 1978) nahm sich Marianne Sydow einer alten, aber lange vernachlässigten weiblichen(!) Hauptperson der Serie an, der Mutantin Irmina Kotschistowa. Sie verlieh nicht nur dieser bisher eher blass gebliebenen Figur Kontur, sondern führte zugleich auch eigene Handlungsträger ein, insbesondere die jungen Solaner Sternfeuer und Federspiel, die später in die ATLAN-Serie übernommen wurden. Hier zeigte sich, dass sie wie William Voltz über die Gabe verfügte, ihre Personen ohne aufwendige und langatmige Beschreibungen zu charakterisieren und ihre Motivationen und psychologischen Dispositionen in ihrem Handeln transparent zu machen, ohne sie explizit erklären zu müssen.
Ihre Romane waren im Gegensatz zu denen mancher Kollegen weniger von äußerer Action geprägt, lebten vielmehr von ihrer atmosphärischen Dichte und psychologischen Glaubwürdigkeit. Viele Leser schätzten dies, andere aber fanden, Marianne Sydows Geschichten seien zu handlungsarm.
Mit Band 907 »Das Weltraumbaby« durfte Marianne Sydow einen wichtigen Eckpunkt der Serie gestalten: die Übergabe des Generationenraumschiffs SOL an die Solaner, verbunden mit der Geburt des ersten Buhrlos. Der Roman erschien am 9. Januar 1979. Erst rund zwei Jahre später tauchten die SOL und mit ihr die Sydow-Figuren Sternfeuer und Federspiel in der ATLAN-Serie wieder auf.
Marianne Sydow lieferte nun regelmäßig Beiträge zu PERRY RHODAN, schilderte die Abenteuer der Betschiden ebenso wie den Ursprung von Seth-Apophis. Als William Voltz, der Genius der Serie, 1984 starb, war es an ihr, die ureigenste Figur des Verstorbenen, Alaska Saedelaere, aus der aktuellen Handlung hinauszuführen. Unter dem Titel »Alaska Saedelaere« gelang ihr dies mit Heft 1189 vorzüglich. Zwei Jahre später entschloss man sich allerdings, den einstigen Transmittergeschädigten zu reaktivieren.
Mit dem Beginn des Handlungsbogens um ESTARTU und die Ewigen Krieger tauchten die katzenartigen Kartanin als neues Volk in der Serie auf, und Marianne Sydow fand eine Figur, mit der sie endgültig PERRY RHODAN-Geschichte schreiben sollte: Dao-Lin-H'ay. Mit großem Einfühlungsvermögen ließ sie die Leser mitverfolgen, wie die Kartanin den Geheimnissen ihres eigenen Volkes auf
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