Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
Altersstufen vorstellte, darunter neue Geschichten von Herbert W. Franke, Lothar Streblow, Thomas R.P. Mielke, Karl Michael Armer und dem Herausgeber selbst. Mit einem SF-Roman des Israeli Isidore Haiblum ging die fast dreißigjährige Erfolgsgeschichte einer Reihe zu Ende, in der die Crème de la crème der in- und ausländischen SF-Autoren der deutschen Leserschaft präsentiert worden war, wo die Romanserie um die »Raumpatrouille ORION« begonnen hatte und wo zuletzt auch die Bücher zur Erfolgs-TV-Serie »Star Trek« veröffentlicht wurden.
Eingestellt wurden in einem Aufwaschen auch die von Zauberkreis übernommenen Grusel-Serien, und das, obwohl es dem Vernehmen nach keine kaufmännischen Gründe für diese Entscheidung gab. Dieser Einstellungslawine fielen Dan Shockers LARRY BRENT mit Heft 192 und RON KELLY mit Heft 22 ebenso zum Opfer die wie langlaufende Reihe SILBER GRUSEL-KRIMI, die mit Heft 464 in GRUSEL KRIMI umbenannt worden war, mit Band 594. Und auch die von Hans Joachim Alpers mitbetreute MOEWIG PHANTASTICA ereilte dieses Schicksal.
Auch die Nachauflagen der PERRY RHODAN-Taschenbücher blieben nicht vom großen Aufräumen verschont: Im April 1986 erschienen die zweite und dritte Auflage der PLANETENROMANE letztmals parallel, ab Mai wurden sie dann im monatlichen Wechsel ausgeliefert. Als diese Maßnahme keinerlei Wirkung auf die Verkaufszahlen zeitigte, wurden beide Neuauflagen dann im Juni 1987 endgültig eingestellt, PRTB II mit Band 210, PRTB III mit Band 99.
Und die MOEWIG-SF-Reihe wurde erneut reduziert, und zwar von zwei auf einen neuen Titel pro Monat, zu denen aber noch »Aktionstitel« kamen. Horst Hoffmann löste im Sommer Hans Joachim Alpers als Herausgeber der Reihe ab, nahm aber dessen Angebot an, das »Science Fiction Jahrbuch« (wurde 1987 nach fünf Ausgaben eingestellt), den »Science Fiction Almanach« und die Anthologienreihe KOPERNIKUS weiterhin zu betreuen.
Mit dieser Marktbereinigung hatte der Verlag PERRY RHODAN und das Umfeld zur Serie klar als Kerngebiet für seine zukünftigen Aktivitäten definiert und sich von allem dafür offensichtlich nicht notwendigen und Kosten verursachenden Beiwerk getrennt. Er hatte sich aber auch die Möglichkeit genommen, frühere Titel der PERRY RHODAN-Autoren nachkommenden Lesern der Hauptserie wieder zugänglich zu machen. So wurden in der Reihe UTOPIA CLASSICS in deren letztem Jahr u. a. ältere Titel von William Voltz, Hans Kneifel und Ernst Vlcek neuaufgelegt. Und, was noch schwerer wog: Die »Autorenschmiede« gab es nicht mehr. Es gab keine Plattform wie TERRA ASTRA mehr, in der junge Talente für die Serie gefunden und für eine spätere Mitarbeit vorbereitet werden konnten.
Auch bei anderen im Genre aktiven Verlagen kam es zu Einstellungen und massiven Reduzierungen der Angebotspalette. Bastei beendete die 1991 begonnene Taschenbuchreihe BASTEI PHANTASTISCHE LITERATUR, in der Michael Görden neben Jahresbänden zur Phantastik Genre-Klassiker von William Morris, Sir Arthur Conan Doyle, Bram Stoker, Jack London, Robert W. Chambers, Charles Dickens und Jean Ray herausgegeben hatte. Bei Bastei war erst im Vorjahr die Heftreihe FANTASY auf den Markt gebracht worden, betreut und herausgegeben von Fantasy-Spezialist Helmut W. Pesch, der auch für die Pabel-Fantasy-Serien DRAGON und MYTHOR als Titelbildillustrator und Kartenzeichner tätig gewesen war. Die Reihe, die eine Mischung aus abgeschlossenen Einzelromanen und Subserien bot, verschwand nach 28 Bänden wieder vom Markt.
Ullstein kürzte das SF-Programm auf etwa acht SF-Titel im Halbjahr, und Heyne reduzierte das monatliche SF- und Fantasy-Angebot auf acht Titel, wobei man den Erscheinungsrhythmus der BIBLIOTHEK DER SF-LITERATUR auf zweimonatlich änderte und die gemeinsam mit Philip Morris herausgegebene Reihe WELTEN DER ZUKUNFT nach zwölf Bänden eingestellt wurde.
Suhrkamp reduzierte, dem Vernehmen nach aus anderen als kaufmännischen Gründen, das Programm der PHANTASTISCHEN BIBLIOTHEK von vierundzwanzig auf zwölf Titel pro Jahr. Und für die Jugend-Zeitreise Serie ZM-STRENG GEHEIM von Marliese Arold kam 1986 nach elf Abenteuern das Aus.
Zudem war erstmals der Trend zu bemerken, dass einige Verlage SF-, Horror- und auch Fantasy-Titel in ihre Allgemeine Reihe verlagerten und sie nicht mehr dezidiert als solche auswiesen.
Aber es gab auch Versuche, neue Reihen auf dem Markt zu etablieren: Der Fischer Verlag begann im Jahre 1986 innerhalb der Allgemeinen Reihe, aber mit
Weitere Kostenlose Bücher