Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
ebenso zu unterlassen wie Falco-Witzchen. Die kamen nämlich überhaupt nicht an.«
Eine wissenschaftlich fundierte Arbeit über PERRY RHODAN
1984 promovierte der 1954 in Berlin geborene und auch heute noch als Journalist dort arbeitende Rainer Stache, der an der FU Berlin Germanistik, Publizistik und Geografie studiert hatte, im Fachbereich Germanistik mit der Dissertation »Evolution und Beharrung in der Genese der Paraliteratur, untersucht am Beispiel Perry Rhodan« zum Doktor der Philosophie. Diese Arbeit wurde im April 1986 unter dem Titel »Perry Rhodan – Überlegungen zum Wandel einer Heftromanserie« im Tübinger Verlag S+F erstmals veröffentlicht. Seine Auseinandersetzung mit der Serie markierte einen tiefgreifenden Wandel, da er sie aufgrund seiner langjährigen und umfassenden Kenntnisse – schon 1968 hatte er in seiner Heimatstadt einen PERRY-RHODAN-Club gegründet – und abseits von ideologischen Klischees, die bis zu diesem Zeitpunkt die Betrachtungen der Serie beherrscht hatten, auf rein literaturwissenschaftlicher Basis geführt hatte und auf diesem Wege zu fundierten Ergebnissen gelangt war. Es war die erste wissenschaftliche Untersuchung, die dabei zu für die PERY RHODAN-Serie positiven Ergebnissen kam. Dieses Standardwerk wurde in überarbeiteter und ergänzter Fassung 2002 vom Berliner Shayol Verlag neu aufgelegt und war der Auftakt zu weiteren wissenschaftlich fundierten Arbeiten zum Thema PERRY RHODAN. Zu nennen wäre in diesem Zusammenhang speziell »Perry Rhodan Studies: Spurensuche im All«, hrsg. von Klaus Bollhöfener, Klaus Farin & Dierk Spreen mit Beiträgen von Fachleuten wie Dietmar Dath, Rainer Nagel, Hartmut Kasper Rainer Stache und Regina Schleicher.
Der tragische Tod des Cheflektors
Am 24. Mai 1986 gab es ein schreckliches Ereignis, das schon von vielen seiner Mitarbeiter und Bekannten vorausgesehen und befürchtet worden war: Werner Müller-Reymann, seines Zeichens Cheflektor des Verlags, kam bei einem Verkehrsunfall ums Leben, und das ausgerechnet an seinem 50. Geburtstag. Er war für seinen rasanten Fahrstil bekannt, und der hat ihn dann auch vor der Zeit aus dem Leben gerissen. Müller-Reymann war ein freundlicher und kompetenter Mann. Er hatte schon unter Kurt Bernhardt als Lektor gearbeitet und war damals für Spannungsserien wie beispielsweise RONCO oder LOBO redaktionell verantwortlich gewesen. Nach Kurt Berhardts Pensionierung rückte er nach und war in der Folge für die Männer-Romane zuständig. Ebenso für die Reihen, die nach der Übernahme des Konkurrenten Zauberkreis bei Pabel weitergeführt wurden. Von ihm stammte auch die Idee, anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der PERRY-RHODAN-Serie im Jahre 1986 ein Buch über die Hintergründe der Serie zu schreiben. So entstand der 25. Band der Jubiläumsausgabe: »Die ersten 25 Jahre – Der große Werkstattband«. Durch seinen tödlichen Autounfall erlebte er die Veröffentlichung des Werkes nicht mehr, weshalb der Werkstattband auch ihm gewidmet wurde. Sein früher und unerwarteter Tod hatte aber auch noch andere, schlimme Konsequenzen für das von ihm betreute Reihenprogramm. In einer Krisensitzung wurde nämlich die Einstellung zahlreicher Heftserien beschlossen, die sicher noch fortgeführt worden wären, wäre Müller Reymann nicht auf so tragische Weise ums Leben gekommen.
Die Einstellungswelle rollt
Die Einstellungen von MYTHOR und TERRA ASTRA waren erst der Beginn des Großreinemachens bei Pabel-Moewig, bei dem kein Stein mehr auf dem anderen bleiben sollte. Zu Jahresbeginn 1986, ausgerechnet im PERRY RHODAN-Jubiläumsjahr, ging es fast allen noch auf dem Markt befindlichen SF-Taschenbuchreihen des Verlags an den Kragen: Im Januar wurde die Autorenedition E.C. TUBB mit Band 28 vom Markt genommen, im Februar wurde die langlebige Reihe TERRA TASCHENBUCH mit Band 371 eingestellt, im März folgten UTOPIA CLASSICS mit Band 87 sowie die CLARK DARLTON-Reihe mit Band 24, und im Sommer waren dann ANDRE NORTON und TERRA FANTASY NEU mit jeweils Band 11 an der Reihe. Die geplante Komplettausgabe des in TF II gestarteten »Gramarye«-Zyklus von Christopher Stasheff als Kassettenedition wurde nach längerer Planungsphase schließlich verworfen. Ein letztes Highlight bei den TERRA TASCHENBÜCHERN war die im Dezember 1985 als vorletzter Band der Reihe erschienene Anthologie »Jenseits der Finsternis«, in der der spätere PERRY RHODAN-Autor Michael Nagula zehn moderne SF-Storys deutscher Autoren aller
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