Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
dass man versucht, »psychics« bei der Aufklärung von Verbrechen einzusetzen. Warum nicht einen der Erben? Die Abenteuerlichkeit kann nach Belieben gestaltet werden. Der Vielzahl der Abenteuermöglichkeiten sind keine Grenzen gesetzt.
Geheimkulte dürften in der neuen Romanreihe ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Abenteuer in exotischen Ländern sind sicherlich gefragt. Dabei kommen die Erben mit Voodoo (Haiti), Obeah (Bahamas), Santeria (Karibik) und Orisha (Brasilien) in Berührung. Beileibe nicht jedes Abenteuer muss unmittelbar mit dem Abtrünnigen oder seinen Helfern zu tun haben; aber die generelle Linie, dass die Erde sich gegen eine finstere Bedrohung aus einer anderen Dimension wehren muss, sollte über lange Sicht gewahrt werden.
Zu den handelnden Personen: Hier erweist sich nach meiner Ansicht der Vorteil einer Kombination der Ideen von Günter Schelwokat und Ernst Vlcek am deutlichsten. Es gibt in jeder Generation so an die zehn bis zwanzig Menschen, in denen das Erbgut der sechs Alten dominant ist. Im Voranstehenden habe ich solche Menschen als »Erben« bezeichnet. Die Erben wissen voneinander nichts. Sie ahnen auch nichts von dem Band des gemeinsamen Erbguts, das sie verbindet. (Dabei soll nicht ausgeschlossen werden, dass sie sich irgendwann in Zukunft einmal kennenlernen.) Die Erben leben in Großstädten oder auf Dörfern, in Europa, in Australien oder auf Barbados. Es ist denkbar, dass ein Autor sich seinen Erben aussucht und eine möglichst farbige Gestalt daraus macht.
Die Figuren der Erben sollten so gewählt werden, dass der Leser sich mit der einen oder anderen identifizieren kann. Sie sind – abgesehen von ihren außergewöhnlichen Fähigkeiten – Durchschnittsmenschen: Arbeiter, Angestellte, Hausfrauen, vielleicht auch Kinder. Ich könnte es mir als interessant vorstellen, eine Erbin, die präkognitive Fähigkeiten besitzt, etwa so zu schildern: eine Frau, Anfang der Dreißiger, schlampig und unordentlich wirkend, jedoch attraktiv, wenn sie sich zurechtmacht; ist alleinstehend und kinderlos; wohnt zunächst in einer deutschen Kleinstadt, fällt jedoch ihren Mitbürgern allmählich auf und zieht, um Missgunst und Anfeindung zu entgehen, nach Frankfurt (Hamburg, München) in eine Zweizimmer-Altbauwohnung. Ihren Unterhalt bestreitet sie mit Börsenspekulationen, die, da sie ja Hellseherin ist, zumeist erfolgreich verlaufen. Sie ist leutselig und hilfsbereit, dabei ständig auf der Hut vor den Handlangern des Abtrünnigen, die ihr nach dem Leben trachten. Sie heißt laut Geburtsschein Lisa Schwampe, besitzt jedoch zahlreiche Aliasse und für jedes Alias einen Ausweis oder Pass. Vor allen Dingen hat sie Dauervisa für die schwerer zugänglichen Gebiete der Erde, so dass sie überall eingesetzt werden kann.
Zur Steuerung der Reihe: Die Reihe besteht, wie schon gesagt, aus Einzelabenteuern, die keinen Bezug untereinander haben außer dem einen, dass letzten Endes immer wieder der Kampf gegen den Abtrünnigen im Mittelpunkt steht. Die Notwendigkeit der Exposésteuerung entfällt also.
Eine gewisse Koordination ist jedoch unbedingt notwendig. Von den Autoren muss verlangt werden, dass sie alle Romane der Reihe lesen. Autorenbesprechungen sind in einigermaßen regelmäßigen Abständen einzuberaumen. Es wird während der Entwicklung der Reihe vermutlich Ereignisse geben, die allen Autoren sofort mitgeteilt werden müssen, z.B. ein Treffen der Erben, bei dem sie einander kennenlernen, oder eine Verlegung des Handlungsschauplatzes von Terra nach Arret. Für solche Zwecke wäre es wohl günstig, einen Koordinator zu benennen, in dessen Hand die Informationsfäden zusammenlaufen.
HEYNE SF wird 25
Im Jahr 1986 konnte die SF-Reihe bei Heyne ihr 25-jähriges Jubiläum feiern, die 1961 mit dem Roman »Die Triffids« von John Wyndham begonnen hatte – damals allerdings noch nicht als eigenständige Reihe mit separatem Nummernkreis. Die eigenständige Nummerierung kam erst mit dem 26. Titel als Band Nr. 3026. Man konnte in München auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken, die von zuerst nur sporadischen Veröffentlichungen über zwei Neuerscheinungen pro Monat zu einem der größten SF-Programme im deutschsprachigen Raum geführt hatte, mit monatlich rund zehn neuen Titeln im Jubiläumsjahr. Was neben dem allgemein gestiegenen Interesse an dieser Literaturgattung, entfacht durch bahnbrechende Kinofilme mit noch nie da gewesenen Spezialeffekten, nicht zuletzt der umsichtigen und
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