Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
nur Y signierte, am bekanntesten aber als A. R. Penck war. Er hatte für seine Arbeiten bereits zahlreiche Preise erhalten, darunter 1975 den Will-Grohmann-Preis der Akademie der Künste in West-Berlin, 1981 den Rembrandt-Preis der Goethe-Stiftung in Basel und 1985 den Kunstpreis Aachen. 1988 war er als Professor für Malerei an die Kunstakademie Düsseldorf berufen worden. Im März 1993 erschien im Zsolnay-Verlag, der damals auch zum Bauer-Konzern gehörte, eine rot lackierte Holzkassette mit einem Nachdruck der ersten fünf Silberbände, deren Umschläge mit Motiven von Penck versehen waren und deren Buchdeckel-Innenseiten pro Band eine weitere Illustration des Künstlers zierte. Dieses Gesamtkunstwerk wurde als Kunstedition Zsolnay/Penck bekannt. Die durchschnittlichen PERRY RHODAN-Leser konnten mit den archaisch anmutenden Bildzeichen und Strichmännchen, für die Penck bekannt geworden ist, zwar nur wenig anfangen, die Resonanz von außerhalb der SF-Szene zeigte aber, dass das angepeilte Ziel erreicht worden war.
Kurt Mahrs letzter PERRY RHODAN
Ende Juni erschien mit Band 1661 der letzte Beitrag von Kurt Mahr zur PERRY RHODAN-Serie, deren Autorenriege er von der ersten Stunde an angehört und die er auch entscheidend mitgeprägt hatte. Nicht nur als Autor, denn er steuerte mit Ernst Vlcek zwischen 1985 und 1991 als Mit-Exposé-Autor die weitere Entwicklung der Serie und brachte als langjähriger »Physiker vom Dienst« zahlreiche Ideen ein, so unter anderem den »Anker der Porleyter« und den Metagrav-Antrieb. Von Band 700 bis Band 1665 zeichnete er auch für den PERRY RHODAN COMPUTER verantwortlich.
Das Ableben von Kurt Mahr hatte natürlich auch zur Folge, dass ein neuer Autor für den PERRY RHODAN-Computer gefunden werden musste, und die Wahl fiel schließlich auf Peter Griese. Der letzte Computer, den Mahr noch vor seinem Tod geschrieben hatte, war »Die Allgemeingültigkeit von Naturgesetzen« für PERRY RHODAN-Band 1665 gewesen. Die darauf folgenden vier stammten von Klaus N. Frick, ab PR-Heft 1770 übernahm dann Peter Griese mit »Die Tabu-Polizei« diese Aufgabe.
Die Nachauflagen vor gravierenden Veränderungen
Nicht nur für Klaus N. Frick persönlich waren die ersten Monate des Jahres 1993 eine Zeit des Umbruchs und der Neuorientierung, auch im Verlag standen die Zeichen auf Veränderung. Denn die weitere Existenz der Nachauflagen von PERRY RHODAN stand auf der Kippe, einschneidende Maßnahmen mussten getroffen werden, um zu retten, was noch zu retten war. Die Entscheidung, ob und wie es weitergehen würde, war bereits gefallen, als Frick seinen neuen Job antrat. So war es eine der ersten Aufgaben des frischgebackenen Redakteurs, mit unerfreulichen Meldungen an die Öffentlichkeit zu gehen.
Erinnerungen eines Mitarbeiters: Mein erster »schlimmer Job« – Von Klaus N. Frick
Mein erster Arbeitstag bei der damaligen Verlagsunion Pabel Moewig war der 2. November 1992. Was ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht wusste: Kurz zuvor hatte man in der Verlagsleitung die Entscheidung gefällt, die Nachauflagen entweder einzustellen oder stark umzuändern. Ich kam also in einer Phase der Umstrukturierung nach Rastatt – und mein erster Job war gewissermaßen, den Lesern die negativen Nachrichten zu verkünden.
Der damalige Chefredakteur Florian Marzin informierte nicht nur die aktuellen Teamautoren, sondern in einem weiteren Schreiben auch die Witwen und sonstigen Erbberechtigten. Damit waren die Personen eingeweiht, die es finanziell betraf – die Leser sollten es erst später erfahren. Für die entwarfen wir in den folgenden Wochen eine Reihe von Mitteilungen, die in den Nachauflagen sowie in den Heften der ersten Auflage erscheinen sollten.
Am schlimmsten betraf es tatsächlich die vierte Auflage. Immerhin war es Florian Marzin mit seinen Verhandlungen gelungen, einen »sauberen Schluss« hinzubekommen. Band 799 war dann der letzte Roman dieser Auflage; er erschien am 31. März 1993. Immerhin konnte somit der laufende Aphilie-Zyklus abgeschlossen werden.
Schließlich empfand ich selbst die Einstellung der vierten Auflage als sehr schlimm. Am 12. Oktober 1977 war der erste Band der vierten Auflage erschienen, und das war der Startschuss für meine eigene PERRY RHODAN-Sammlung gewesen. Zuvor hatte ich die Romane ja »nur« bei Freunden ausgeliehen oder mir gelegentlich ein Heft der ersten Auflage gekauft.
Und jetzt, gut 15 Jahre später, war Schluss – für mich war dies kein guter Start. Als
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