Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
auf Inhalte, die außerhalb der PERRY RHODAN-Serie verständlich sein sollten. Und ich hoffte, dass der neue Vertriebspartner entsprechenden »Druck« machen werde, damit wir auch gut verkaufen könnten.
Nachdem ich diese grundsätzlichen Dinge erledigt hatte, verfasste ich am 31. März 1993 einen Brief an das damalige Autorenteam, in dem ich die Kollegen über die neue Situation informierte. Ich schrieb mit einiger Begeisterung über die Vorteile, die ich mir dadurch erhoffte: »Durch einen anderen Vertriebsweg kommen wir somit in den Buchhandel und sind somit besser präsent.« Auch einen weiteren Punkt führte ich positiv an: »Über die Backlist sind die Taschenbücher für die Leser auch nach längerer Zeit noch erhältlich.«
An diesem Tag glaubte ich tatsächlich daran, dass alles gut gehen werde. Anfangs hatte ich mich skeptisch gezeigt angesichts der neuen Vertragssituation, dann aber fand ich diese immer besser. PERRY RHODAN kehrte gewissermaßen zurück in die Türkenstraße in München. Dort hatte die Serie 1961 begonnen, als Moewig und Heyne noch unter einem Dach zusammengehört hatten, und dort kam PERRY RHODAN jetzt zumindest wieder im Taschenbuch heraus. Ich versprach mir sehr viel von dieser neuen Zusammenarbeit und startete so voller Euphorie in das neue Taschenbuchprogramm.
Doch bevor es so weit war, wurden in der Verlagsunion Pabel Moewig noch zehn PR-Taschenbücher herausgebracht, auf deren Cover PERRY RHODAN PLANETENROMANE prangte. Der Reigen wurde von Kurt Mahr mit einem Knalleffekt eröffnet: »Der Herr des Siebten Tages« erzählte die Geschichte des Herrn Heptamer und des Hexameron – nach Aufzeichnungen, die im Jahr 19.314 Neuer Universeller Zeitrechnung in einem uralten Raumschiff, das offenbar schon Millionen von Jahren unterwegs war, aufgefunden wurden. In seinem zweiten Roman in diesem Jahr, »Muru, der Unbezähmbare«, glaubten terranische Siedler, ein gutes und faires Geschäft mit einer Springersippe gemacht zu haben; doch sie hatten nicht mit deren Heimtücke gerechnet. H.G. Ewers ließ nach langer Pause wieder einmal den Oxtorner Omar Hawk und seinen Okrill in der Gründerzeit des Solaren Imperiums und »Jenseits von Zeit und Raum« agieren, bei Peter Griese wurde zweimal Perry Rhodan um Unterstützung ersucht: In die »Kinder von Galagh« wurde Rhodan von den Kindern einer Kolonialwelt zu Hilfe gerufen, weil die Erwachsenen unter fremden Einfluss geraten waren, und in »Gegner unbekannt« schaltete man ihn ein, um die Spannungen zwischen zwei Wissenschaftlergruppen abzubauen, die auf das Wirken einer geheimnisvollen Macht zurückzuführen waren. Bei Arndt Ellmer kam in »Geschäfte mit der Sehnsucht« die Bewohnerin einer eigenständigen Kolonie einer Verbrecherorganisation auf die Spur, die Menschen entführte und die Unsterblichkeit versprach, bei Hubert Haensel wurden in »Der Weltraum-Zoo« Expeditionen ausgeschickt, um auf fremden Planeten exotische Tiere einzufangen, die als neue Attraktionen dienen sollten, Robert Feldhoff stellte in »Die größte Show im Universum« den letzten Zirkus und dessen turbulente Erlebnisse vor, Peter Terrid präsentierte seinen Internet-Roman »Traumschiff der Sterne«, bei dessen Entstehung auch die Community ein Wort mitgeredet hatte, und Hans Kneifels veröffentlichte den neuen Atlan-USO-Roman »Atlans Mörder«, der den Run der Taschenbücher im Stammverlag beendete.
Als ersten neuer Roman bei Heyne hatte Klaus N. Frick »Terra in Trance« von Robert Feldhoff eingeplant, der das Leben auf der Erde zu Zeiten der Simusense zum Thema eines exzellenten und auch überaus erfolgreichen Startbandes gemacht hatte. Es folgte Peter Terrid mit »Das Aralon-Komplott«, in dem es um eine Frau ging, die an einer von den Galaktischen Medizinern offenbar nicht in den Griff zu bekommenden Krankheit litt. Die PERRY RHODAN-Taschenbücher bei Heyne waren weder in die SF-Reihe integriert noch in die Allgemeine Reihe. Sie erhielten die Kennzahl 16 und schlossen mit Band 368 nahtlos an die VPM-Nummerierung an.
Klaus N. Frick und die Fanzine-Redakteure
Ab dem Frühjahr 1993 bemühte sich Klaus N. Frick ganz besonders um die Fan-Publikationen und versorgte die Redakteure regelmäßig mit Informationen aus der PERRY-RHODAN-Redaktion, darunter mit den Vorschauen der kommenden Heftromane, einschließlich der Untertitel, und Taschenbücher. In seinem Verteiler standen damals u.a. Gerd Rottenecker (sf-media), Manfred Müller (Fandom Observer), Norbert
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