Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
PERRY RHODAN-Redakteur hätte ich mir in den ersten drei Monaten gern mehr Ruhm und Ehre gewünscht.
(Auszug aus: DER REDAKTEUR ERINNERT SICH vom 25. Mai 2007)
Die PERRY RHODAN-Taschenbücher wechseln zu Heyne
Nach der Einstellungswelle der 80er Jahre waren zu Beginn der 90er Jahre vom zuvor großen Pabel-Moewig-Taschenbuchprogramm nur noch die PERRY RHODAN PLANETENROMANE und die Krimi-Reihe MISTER DYNAMIT übrig geblieben, nach dem Ende von MISTER DYNAMIT im Jahr 1992 waren dann die PR-Taschenbücher die einzige noch im Verlag verbliebene Reihe. Da die Verlagsgruppe aber umstrukturiert wurde, musste, um ihren Fortbestand zu sichern, ein Vertriebspartner für die PR-Taschenbuchreihe gesucht werden. Dieser wurde schließlich im Heyne Verlag gefunden. Eine neue Epoche war für PERRY RHODAN angebrochen, zugleich schloss sich ein Kreis, wie Klaus N. Frick in seiner Kolumne am 16. März 2008 zu den damaligen Ereignissen anmerkte.
Erinnerungen eines Mitarbeiters: Die Taschenbücher wechseln erstmals den Verlag – Von Klaus N. Frick
Nachdem ich im November 1992 meine Stelle als Redakteur in der Verlagsunion Pabel-Moewig angetreten hatte, übernahm ich verschiedene Aufgaben, die vorher Günter M. Schelwokat zu leisten hatte. Dazu zählte unter anderem die redaktionelle Bearbeitung der Taschenbücher, inklusive der Planung der Reihe.
Diese hießen zu jener Zeit offiziell »Planetenromane« und erschienen als Taschenbuch-Reihe im Moewig-Buchbereich. Allerdings hatten die PERRY RHODAN-Taschenbücher ein Problem: Sie saßen gewissermaßen zwischen zwei Stühlen. Der Buchverlag, der in jener Zeit zu »neuen Ufern« aufzubrechen gedachte (unter anderem wurden die Buchverlage Zsolnay, Hestia und Neff eingegliedert und neue Hardcover-Reihen gestartet), wollte sich von den trivialen Reihen trennen. Der Zeitschriftenbereich, über den die Taschenbücher zeitweise vertrieben wurden, hatte zudem die Absicht, sich stärker auf großformatige Zeitschriften zu konzentrieren.
Zu allem Überfluss sprach die Zeit gegen Romanserien und ihre »Ableger«. Zwischen 1986 und 1992 hatte der Verlag den Großteil seiner Heftromane eingestellt, ebenso Taschenbuchreihen wie »Mister Dynamit«, die weiteren sollten bald folgen.
Insofern war es durchaus nachvollziehbar, dass bereits Anfang 1993 Gespräche über die PERRY RHODAN-Taschenbücher geführt wurden. Diese verliefen aber so weit »hinter den Kulissen«, dass weder die Autoren noch die Redaktion etwas davon mitbekamen. Aus diesem Grund fiel ich aus allen Wolken, als ich im März 1993 erfuhr, dass die PERRY RHODAN-Planetenromane künftig als ein Lizenzprodukt im Wilhelm Heyne Verlag in München publiziert werden sollten.
Hatte ich bislang die Manuskripte an die hausinterne Herstellung weitergeleitet, die daraus dann die fertigen Taschenbücher machte, musste ich nun künftig mit Kolleginnen in München zusammenarbeiten. Für mich als jungen Redakteur bedeutete es eine starke Umstellung, für die Autoren war es sicher eine große Überraschung.
Immerhin waren die Planetenromane jahrzehntelang wie Heftromane behandelt worden, nur eben mit einem höheren Umfang. Sie wurden recht kurzfristig eingeplant, der redaktionelle Vorlauf betrug maximal ein Vierteljahr, und die Herstellung lief im Verlag selbst ab. Wir gaben die Taschenbuch-Manuskripte ebenso ab wie die Manuskripte für die Heftromane: ein Stapel Papier, der in der Setzerei »erfasst« wurde, um dann eben in die weitere Produktion zu gehen.
Künftig aber musste nach den Gepflogenheiten eines »richtigen« Buchverlags gearbeitet werden. Das hieß konkret, dass wir die Taschenbücher richtig einplanen mussten – und zwar in Form von Halbjahresprogrammen, die ein Jahr im Voraus zu erstellen waren. Für Heyne-Lektoren war das völlig normal, für die Redakteure eines Zeitschriftenverlags erst einmal neu.
Aus diesem Grund »nötigte« ich einige Autoren dazu, mir ihre Konzepte früher einzureichen. Und da ich wusste, dass Robert Feldhoff sehr gut schreiben konnte, bat ich ihn darum, den ersten Roman zu verfassen. »Terra in Trance« spielte in der Zeit der Simusense, und ich ging davon aus, dass dieses Cyberpunk-lastige Thema möglicherweise auch die Fans der allgemeinen Science Fiction interessieren könnte, die normalerweise Heyne-SF-Titel kauften.
Auch bei der Auswahl der nächsten Heyne-Taschenbücher, die von Peter Terrid, Susan Schwartz, Horst Hoffmann, Kurt Mahr und Hans Kneifel geschrieben werden sollten, legte ich Wert
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