Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3

Nr. 15 (III/99))

    Voltz, dessen Gesundheitszustand sich mehr und mehr verschlechterte, hatte die Absicht, Ziegler als seinen Nachfolger aufzubauen, wobei er ihm aber einen erfahrenen Kollegen zur Seite stellen wollte. Denn Zubeil hatte bei aller Genialität eine große Schwäche: Er war sehr unzuverlässig und oft wochenlang nicht erreichbar – ein für eine wöchentliche Fortsetzungsserie eigentlich untragbarer Zustand. So ist der 1986 als Bastei SF-Abenteuer Band 23054 angekündigte und eingeplante TERRANAUTEN-Roman »Das Geschenk der Rache« (»Sie sind die letzten Queens – die besten Kämpferinnen der Galaxis«) nie erschienen; anstelle dessen wurde der TERRANAUTEN-Roman »Die Bio-Sklaven« von Andreas Weiler herausgebracht, der erste Teil einer Trilogie, deren weitere Bände – »Die Katakomben von Urr« und »Die Zitadelle der Träumer« – zwar geschrieben, aber nie veröffentlicht wurden. Andreas Weiler war übrigens eines der Pseudonyme, die Andreas Brandhorst, der zu den bei Heyne publizierten PERRY RHODAN-Taschenbuch-Zyklen LEMURIA und PAN-THAU-RA 2004 und 2006 jeweils einen Roman beisteuerte, zu Beginn seiner schriftstellerischen Laufbahn verwendete.

    Kurzbiografie: Thomas Ziegler

    Thomas Ziegler wurde am 18. Dezember 1956 in Konen, Niedersachsen, das heute ein Ortsteil von Wieren ist, unter dem bürgerlichen Namen Rainer Zubeil geboren. Er wuchs in Wuppertal auf und schlug nach seiner Schulausbildung die Beamtenlaufbahn ein. Bis 1979 war er als Standesbeamter tätig, bevor er sich dazu entschloss, diesen sicheren Job gegen den unsicheren eines freiberuflichen Schriftstellers zu tauschen.
    Zur Science Fiction kam Rainer Zubeil wie viele seiner Kollegen, die in den 70er Jahren ihre ersten schriftstellerischen Gehversuche im Genre machten, zunächst über das Fandom. 1973 erschien seine erste Kurzgeschichte »Du«, noch unter seinem richtigen Namen, in der Start­ausgabe des PROCON STORY-MAGAZIN, eines ambitionierten neuen Fanzines. Weitere Veröffentlichungen von Storys und Gedichten folgten im PROCON STORY MAGAZIN sowie anderen außergewöhnlichen Fanzines dieser Zeit wie WATCHTOWER (Horst Hoffmanns Fanzine), EXODUS, SCIENCE FICTION STORY CENTER und PHALANX.
    1976 erschien mit der Kurzgeschichte »Unter Tage« seine erste professionelle Veröffentlichung, wobei er erstmals das Pseudonym verwendete, unter dem er zu einem der beliebtesten Autoren der 80er Jahre werden sollte. Weitere kürzere Texte mit interessanten Themen, die das große schriftstellerische Talent des Newcomers nachdrücklich belegten, folgten, wie »Matuscheks Welten« (1977), »Holzmann weiß, was Menschen brauchen« (1977), »Unter den Sternen in der Nacht« (1979), »Video« (1980), »Die sensitiven Jahre« (1980) oder »See you later, alligator« (1980).
    Sein erster Roman erschien 1977 unter dem Titel »Die Eisvampire« und unter dem Pseudonym Henry Quinn. Zwei weitere Horror-Romane folgten, von denen er einen gemeinsam mit Uwe Anton schrieb, sowie der SF-Roman »Kontaktplanet Erde« (1982; mit Ronald M. Hahn). Unter dem Verlagspseudonym John Spider erschienen weitere drei Ausflüge Zubeils ins Horror-Genre. Um Klassen besser war dann der gemeinsam mit Uwe Anton verfasste SF-Roman »Zeit der Stasis« (1979).
    Als Bastei 1980 den Versuch unternahm, mit der neuen SF-Serie DIE TERRANAUTEN der den Markt beherrschenden PERRY RHODAN-Serie eine Alternative gegenüberzustellen, gehörte Zubeil in führender Position zu deren Autorenteam. Doch DIE TERRANAUTEN konnten sich gegen die übermächtige Konkurrenz nicht durchsetzten und mussten schließlich wieder eingestellt werden. Unter dem Pseudonym Robert Quint verfasste er mit 30 Romanen einen erklecklichen Teil der insgesamt 99 Hefte, die bis 1982 erschienen, sowie drei der in der im Anschluss daran veröffentlichten TERRANAUTEN-Taschenbücher; ein bereits angekündigter vierter Band blieb ungeschrieben.
    Nach dem Ende der TERRANAUTEN wurde Ziegler von William Voltz, der das Potenzial des Jungautors erkannt hatte, ins Autorenteam von PERRY RHODAN berufen. Zunächst schrieb er nur für die längstlaufende SF-Serie der Welt, später wurde er von Voltz auch in die Exposéarbeit involviert. Gemeinsam entwickelten sie den weiteren Verlauf der Serie. Sein erster Roman für PR war »Das Armadafloß« (1983). Nach dem Tod von Voltz war er gemeinsam mit dessen Nachfolger Ernst Vlcek für das Konzept der Bände 1200 bis 1260 verantwortlich, danach schied Ziegler mit »Die Raum-Zeit-Ingenieure«