Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3

hielt der SF-Boom 1982 nach wie an, obwohl es auch in diesem Jahr wieder einige Einstellungen gab: Bastei beendete die Heftserie MARK BAXTER, in der der »Unsichtbare vom CIA« Spionage- und Kriminalfälle gelöst hatte, mit Heft 101 und Susanne Wiemers SF-Taschenbuch-Serie SÖHNE DER ERDE mit Band 26, und die Xenos Verlagsgesellschaft stellte die innerhalb ihrer Taschenbuchreihe publizierte SF-Reprint-Reihe SUPER SF nach siebzehn Bänden ein. Aber es gab auch neue Reihen und Serien: Zauberkreis in Rastatt startete die nach einem Konzept von Dan Shocker entstandene Phantastik-Serie DER MAGIER, die es bis zu ihrer Einstellung bereits im darauf folgenden Jahr auf 34 Ausgaben brachte, die meisten davon von W.K. Giesa geschrieben, der Kölner Marken-Verlag die mit 20 Heften ebenfalls sehr kurzlebige Horror-Serie GORDON BLACK, Bastei die Mittelalter-Serie RITTER ROLAND, die sporadisch auch phantastische Elemente enthielt und es an Stelle der konzipierten 50 Bände nur auf 30 brachte (fünf unveröffentlichte Manuskripte einschließlich einiger Exposés wurden 1996 unter dem Titel »Ritter Roland – Der Kämpfer mit dem Löwenherzen« von EDFC publiziert). Auf 32 Ausgaben brachte es hingegen Kelters neue Horror-Reihe GEISTER-KILLER. Der große Unterschied zu der Vorläuferreihe war, dass es hier keine abgeschlossenen Romane mehr gab, sondern die beiden beliebtesten Hauptfiguren des GEISTER-KRIMI, MARK TATE von W. A. Hary und RICK MASTERS von Andrew Hathaway, alternierend erschienen. Und Ullstein änderte den Namen seiner SF-Taschenbuchreihe, die zu diesem Zeitpunkt noch von Walter Spiegl betreut wurde, von ULLSTEIN 2000 in ULLSTEIN SCIENCE FICTION um, wobei die Reihe, bis bislang in der Allgemeinen Reihe beheimatet gewesen war, einen eigenen Nummernbereich erhielt.

    Start einer Karriere ohnegleichen

    1982 gewann Wolfgang Hohlbein unter 1000 Einsendern mit seinem auf einer Idee seiner Ehefrau Heike basierenden Roman »Märchenmond« den vom Verlag Carl Ueberreuter ausgeschriebenen SF-Autorenwettbewerb. Hohlbein hatte zuvor schon im Heftroman unter Pseudonym veröffentlicht, dieser Roman, der 2006 auch für den englischsprachigen Markt übersetzt wurde, brachte ihm aber den Durchbruch. Seither hat er, bisweilen in Zusammenarbeit mit seiner Gattin, seinen Freunden und Kollegen Frank Rehfeld und Dieter Winkler, der auch sein Agent ist, zuletzt auch mit seiner Tochter Rebecca über 200 Bücher veröffentlicht, die zumeist im phantastischen Genre angesiedelt sind, wobei er sich in der Erwachsenen- wie auch der Kinder- und Jugendliteratur gleichermaßen zu Hause fühlt. Viele seiner Romane gehören Serien und Zyklen an, wie die unter dem Pseudonym Martin Hollburg gemeinsam mit Martin Eisele und Karl-Ulrich Burgdorf geschriebene SF-Serie »Raumschiff der Kinder«, die unter Robert Craven publizierte HEXER-Serie, die Serie um das Internat DRACHENTHAL, die Fantasy-Sagas um GARTH & TORIAN und die Welt ENWOR, das Mittelalter-Epos um DIE TEMPLERIN, die Horror-Reihen DIE CHRONIK DER UNSTERBLICHEN, INTRUDER und NEMESIS sowie im SF-Bereich KAPITÄN NEMOS KINDER (später: OPERATION NAUTILUS), CHARITY oder auch SPACELORDS. Hohlbein, der sich selbst als Unterhaltungsautor sieht, ist mit einer Weltauflage von über 40 Millionen Büchern einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren geworden, dem zu Ehren der Carl Ueberreuter Verlag 1995 einen Literaturpreis, den Wolfgang-Hohlbein-Preis, stiftete. Die Gewinner dieses Preises, der mit einer Veröffentlichung des Sieger-Romans gekoppelt ist, waren bislang Christoph Zimmer, Dieter Winkler, Nina Blazon, Evelyne Okonnek und Bernd Rümmelein.
    3 »Die Überlistung des paranormalen Stehgeigers«; Anm. des Chronisten

Alt und neu

    1983 stellte Kelter den GEISTER-KILLER mit Heft 32 ein und startete an dessen Stelle den mit zwanzig Ausgaben noch kurzlebigeren GEISTER-THRILLER. Auch hier erschienen neue Abenteuer von MARK TATE und RICK MASTERS, von Letzterem aber auch Neuauflagen alter Abenteuer sowie Reprints aus dem GEISTER-KRIMI. Beide Serien erlebten erst später im Zuge der Horror-Renaissance eine Neuauflage. Kelter brachte 2002 die ersten zwanzig MARK TATE-Romane neu heraus, ab Heft 21 übernahm der Autor die Publikation selbst in seinem Verlag Hary-Productions und setzte sie, nachdem alle frühen Romane nochmals erschienen waren, mit neuen Romanen fort, seit 2009 in Form von Doppelbänden; zuletzt erschienen ist TEUFELSJÄGER MARK TATE 121/122, die Reihe wird fortgesetzt. Und die