Perry Rhodan - Die Chronik - Band 3
Romantruhe startete im Juni 2009 den Reprint der gesamten Abenteuer um den GEISTERDETEKTIV RICK MASTERS, bei dem ebenfalls jeweils zwei Originalromane zu einem Paperback zusammen gefasst werden; die Serie liegt bereits bis Band 15 vor und läuft ebenfalls noch. Neben Pabels Neuauflage des DÄMONENKILLERS und der Taschenbuchreihe E.C. TUBB wurde vom Marken-Verlag die Horror-Serie MAC KINSEY gestartet, die es auf 16 Bände brachte (2003/2004 hat DreamLand Production übrigens drei Hörspiele um den britischen Geheimdienstagenten produziert), Heyne begann mit der Publikation der Horror-TB-Reihe DIE UNHEIMLICHEN BÜCHER, mit Übersetzungen aus dem angloamerikanischen Sprachraum, darunter von Gary Brandner, John Shirley, Thomas M. Disch, Charles L. Grant, John Saul, Dean Koontz, Robert Holdstock und James Herbert, in der bis 1985 dreißig Bände erschienen sind, und Pelikan die Jugendbuch-Serie ZM – STRENG GEHEIM, in der Marliese Arold die jugendlichen Protagonisten Abenteuer in verschiedenen historischen Epochen erleben ließ. In der Taschenbuchreihe erschienen bis 1986 insgesamt elf Abenteuer, 1990 startete dann eine Fortsetzung in gebundener Form, die es auf achtzehn Bände brachte.
Ziegler ante portas
Im März 1983 erschien der erste Roman des neuen Stammautors Thomas Ziegler bei PERRY RHODAN: Band 1124 »Das Armadafloß«. Hinter diesem Pseudonym verbarg sich niemand anders als Rainer Zubeil, der unter dem Namen Robert Quint Hauptautor bei der im Bastei Verlags erschienenen SF-Serie DIE TERRANAUTEN gewesen war. Zubeil, ein enger Freund des späteren PR-Chefautors Uwe Anton, war ein Ausnahmetalent, ein in höchstem Maße begabter und überaus einfallsreicher und innovativer Autor, wie ihn die deutsche SF-Szene leider nicht allzu oft hervor gebracht hat. Willi Voltz und Günter M. Schelwokat war er mit seinen Romanen aufgefallen, und es war ein gelungener Schachzug, ihn für PERRY RHODAN zu verpflichten.
In einem Interview, das Jörg Martin Munsonius mit ihm führte, erzählte er u. a. von seinem Einstieg bei PERRY RHODAN.
Interview
Thomas, kannst du dem Leser etwas zu deinem Einstieg bei PERRY RHODAN erzählen?
Das begann alles mehr oder weniger inkognito mit den sogenannten sieben Plagen 4 . Willi Voltz war damals schon sehr krank, und ich konnte ihn mit der Ausarbeitung dieser Idee ziemlich entlasten.
Ich hatte die Idee zur ersten und zweiten Plage entwickelt, und Willi Voltz sagte mir, das wäre wirklich gut und ich solle weitermachen und das Konzept ausarbeiten.
Das fertige Produkt fand seinen ungeteilten Beifall. Ich durfte dann in groben Zügen den Chronofossilien/Vironauten-Zyklus entwerfen 5 . Allerdings stammten die Grundzüge der Idee schon aus der Zeit meines ersten Treffens mit Willi Voltz. Hintergedanke war, dass zu der damaligen Zeit dem Wunsch nach dem Verbleib der »alten Völker« in der Serie, der immer lauter geworden war, entsprochen werden sollte. Daraus ist im Grunde die ganze Chronofossiliengeschichte entstanden. Den weiteren Verlauf der PERRY RHODAN-Geschichte kennt man ja zur Genüge. Aber auch die andere Handlungsebene mit dem Tiefenland stammt von mir. Ich hatte Willi Voltz die ersten vier Exposés gemacht, aber nachdem er sie gelesen hatte, rief er mich an und fragte mich, was das mit PERRY RHODAN zu tun hätte. (Lacht!) Die Exposés selbst wären schon toll, aber die Storyline doch zu abgedreht – womit er auch recht hatte. Ich habe mich dann noch einmal hingesetzt und die ganze Sache überarbeitet …
Nach dem Tod von Willi Voltz habe ich dann zusammen mit Ernst Vlcek an den kommenden Exposés gearbeitet.
Wie bist du überhaupt zu PERRY RHODAN gekommen?
Herr Schelwokat hat mich eines Tages angerufen. Man suche für die Serie »frisches Blut«, und ich hätte doch auch an der TERRANAUTEN-Serie mitgearbeitet 6 , die zu diesem Zeitpunkt wieder eingestellt wurde. Das hatte er mitgekriegt. Zuerst wollte ich das gar nicht machen. Ich war gerade nach Köln umgezogen, übersetzte ein bisschen und konnte einen weiteren Broterwerb durchaus gebrauchen. Okay, sagte ich mir, versuchst es mit RHODAN. Hinzu kommt, dass ich die Serie gegen Ende des MdI-Zyklus als Jugendlicher regelrecht verschlungen hatte. Bis in die 600er Hefte war ich ein regelrechter Fan, so mit PERRY RHODAN-Club usw. Und nun auf einmal selbst PERRY RHODAN zu schreiben, das war schon ganz witzig.
(Auszug aus: »Thomas Ziegler: Die Storyline war doch zu abgedreht«. Ein Interview von Jörg Martin Munsonius; in SOL
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