Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
sagte Carfesch. »Er könnte versucht haben, auf einem Planeten zu landen.«
»Ja, das wäre möglich«, erwiderte Rhodan. »Wir werden also auch alle Planeten im Suchgebiet anfliegen.«
Eine kurze Überlichtetappe, schon nach zwanzig Sekunden fiel das Schiff im Zentrum des Suchbereichs in den Normalraum zurück.
»Alle Beiboote sind startbereit!«, meldete der Einsatzleiter.
In Bildfenstern war zu sehen, wie die schlanken Boote, modifizierte Zerstörer, aus ihren Starttuben schossen.
Stunden verrannen, während sich die Beiboot-Geschwader etappenweise sternförmig von der MINDBRIDGE entfernten. Schließlich erreichten die Zerstörer die Grenze ihres Einsatzsektors.
»Nicht die Spur eines Raumschiffs oder einer langsam verwehenden Partikelwolke«, meldete der Einsatzleiter.
»Danke, Velgorh«, sagte Rhodan. »Du hast die Daten über die Planeten unserer Suchsphäre. Teile die Geschwader für die Feinarbeit ein!«
Nur elf Sonnen in diesem Bereich. Sie hatten zusammen vierunddreißig Planeten, alle seit Jahrhunderten erforscht und weder bewohnt noch als besiedlungswürdig eingestuft. Zu heiß, zu kalt oder zu trocken, verfügten entweder über keine Atmosphäre oder über eine lediglich dünne oder absolut lebensfeindliche.
Aber was für Menschen und ihre Ökosphäre zutraf, musste nicht auch dem geheimnisvollen Unbekannten zuträglich sein – obwohl er nach Ansicht Vamanus ohnehin zum Tod verurteilt gewesen war, und das vor mindestens 420 Jahren.
Vielleicht hatte er noch einen Funkspruch abgesetzt in der Hoffnung, dass eines Tages jemand nach ihm suchen und sein Schiff und seinen Leichnam bergen würde.
»Sieht nicht gerade verheißungsvoll aus, wie?«, murmelte Reginald Bull.
»Nicht sehr«, gestand Rhodan ein. »Wo steckt eigentlich Siska?«
»Er schläft. Die jungen Leute von heute sind auch nicht mehr das, was sie zu unserer Zeit waren.«
»Du bist ungerecht, Bully. Wenn du als Fünfzehnjähriger durch ein Schiff wie die MINDBRIDGE geführt worden wärst, hättest du zum Schluss auch abgeschaltet.«
Bull grinste. »Das wollte ich von dir hören, Perry. Siska ist ein fabelhafter, intelligenter Bursche. Ich könnte mir vorstellen, dass er einmal einen erstklassigen Piloten abgeben würde.«
»Er will Mineraloge werden, Dicker, und er scheint sich für diesen Beruf zu begeistern. Also setz ihm keine Flausen in den Kopf! Natürlich ist er leicht zu entflammen, wenn er das alles hier sieht, aber das wäre nur ein Strohfeuer.«
»Ist schon in Ordnung«, erwiderte Bull und kratzte sich verlegen am Kopf.
Unvermittelt war die Stimme des Einsatzleiters wieder zu hören: »Meldung von einer Gruppe des dritten Geschwaders! Auf dem neunten Planeten einer der äußeren Sonnen wurde ein Raumschiff entdeckt, vermutlich stark beschädigt.«
»Darf ich mitkommen, bitte?«, fragte Siska Taoming.
Der Junge stand mit Gucky im Einsatzvorbereitungsraum der Space-Jet. Perry Rhodan bemerkte, dass Siska fror, und schloss daraus, dass Taoming eben erst aus tiefem Schlaf geweckt worden war.
»Das ist wohl eine kleine Verschwörung«, sagte er tadelnd zu Gucky. »Ich wette, du hast ihn geweckt. Ihr habt abgesprochen, dass du ihn in unsere Gruppe einschleust, sobald etwas gefunden wurde?«
Der Ilt trat verlegen von einem Fuß auf den anderen. »Nun ja, eine solche Gelegenheit bietet sich ihm vielleicht in seinem ganzen Leben nicht wieder.«
»Kommt nicht infrage!«, entschied Rhodan. »Wir wissen nicht, wie gefährlich es ist, sich dem fremden Schiff zu nähern – und wir sind verantwortlich für Siskas Wohlergehen.«
»Achtung!«, erklang es aus den Lautsprecherfeldern. »Durchsage für Perry Rhodan. Vamanu bittet dringend darum, das fremde Schiff nicht zu untersuchen, bevor er dabei ist. Nach der Beschreibung, die wir ihm übermittelt haben, vermutet er, dass es sich um das Schiff eines Dargheten handelt.« Der Sprecher räusperte sich. »Was immer ein Darghete sein mag ...«
»Vamanu scheint jedenfalls zu wissen, was ein Darghete ist«, kommentierte Gucky. »Wenn er das Schiff zuerst untersucht, dürfte für Siska keine Gefahr bestehen. Gib deinem Herzen einen Stoß, Perry!«
»Aber einen kräftigen!«, fügte Reginald Bull hinzu.
Rhodan seufzte, dann lächelte er. »Also gut. Aber du bist während des Einsatzes sein Schutzengel, Gucky!«
»Ich bin der geborene Schutzengel«, versicherte der Mausbiber.
»Dann besorge Siska einen passenden Raumanzug, unterweise ihn vollständig in der Bedienung und sei mit
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