Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
ihm in fünf Minuten wieder hier!«, verlangte Rhodan, aber dann zwinkerte er dem Ilt zu. »In fünfzehn Minuten reicht auch, da wir am Ziel sowieso auf den Avataru warten müssen.«
Gucky fasste Siskas Hand und teleportierte.
Zwanzig Minuten später startete die Space-Jet. Nach weiteren dreißig Minuten gesellte sie sich zu den zwölf Zerstörern und weiteren vier Space-Jets im stationären Orbit über dem atmosphärelosen, etwa marsgroßen Planeten, der fast schwarz schimmerte, mit zahlreichen hellgrauen Flächen.
Klar und deutlich war auf den Schirmen ein dunkelgraues, torpedoförmiges Objekt zu erkennen. Es bestand zu einem Zwanzigstel seiner Masse aus einem Kuppelsegment, von dem ein spitz zulaufendes Ortungsrohr abstach. Den Rest teilten sich ein etwa zehn Meter durchmessender Zylinder, dessen Oberfläche dicht mit schmalen Ringwülsten bedeckt war, und ein weiterer Zylinder, aus dem zahlreiche scheibenförmige Segmente ragten.
»Gesamte Länge 270 Meter«, las Waringer ab. Er runzelte die Stirn. »Es gibt keine Antriebsdüsen, folglich muss das Objekt sich ähnlich fortbewegen wie unsere großen Schiffe. Ich kann trotzdem nicht sagen, welchem Zweck die einzelnen Teile dienen.«
»Vermutlich ist nur das Kuppelsegment für die Besatzung vorgesehen«, sagte Saedelaere. »Der Rest birgt Antrieb und Versorgung. Ein schnelles Schiff mit großem Aktionsradius?«
»Etwa ein Raumschiff der Seth-Apophis?«, überlegte Siska Taoming laut.
»Superintelligenzen benützen keine Raumschiffe«, widersprach Gucky. »Sie bewegen sich kraft ihres Geistes.«
»Dann bist du eine Superintelligenz«, stellte der Junge fest.
Alle lachten, mit Ausnahme des Mausbibers.
»Ja, lacht ruhig!«, schimpfte Gucky. »Ihr seid ja nur neidisch, weil ihr nicht teleportieren könnt. Soll ich mal schnell in dieses Schiff springen und nachsehen, ob jemand da ist?«
»Auf gar keinen Fall!«, wehrte Rhodan ab. »Also sind keine Gedankenimpulse zu espern?«
»Nein«, sagten Gucky und Fellmer Lloyd wie aus einem Mund.
»Es könnte von Robotern bemannt sein«, schlug Siska vor.
Vamanu meldete sich: »Es ist das Schiff eines Dargheten. Das erklärt alles. Der Darghete, der in mein Samsaru eingedrungen war, muss ein Materiesuggestor gewesen sein.«
»Ein Materiesuggestor?«, fragte Carfesch, aber diesmal klang seine Stimme nicht sanft, sondern erregt. »Was ist ein Materiesuggestor?«
»Der Betreffende kann mit seiner besonderen energetischen Ausstrahlung die kleinsten Teilchen der Materie zielgerichtet beeinflussen, suggerieren«, erklärte Vamanu. »Er suggeriert ihnen ein bestimmtes Verhalten, programmiert sie sozusagen um – und das wirkt sich folglich auf das Verhalten der größeren Materieteilchen aus.«
Die Betroffenheit der Besatzung war spürbar. Geoffry Waringer fuhr sich mit beiden Händen übers Gesicht und atmete hörbar aus.
»Es gibt nur wenige Dargheten, die diese Fähigkeit beherrschen«, schränkte Vamanu ein.
»Wenige reichen schon, um ein Chaos auszulösen«, sagte Reginald Bull. »Noch dazu, wenn sie Agenten der Seth-Apophis sind. Wenn ich mir vorstelle, was sie tatsächlich anrichten könnten – außer dem, was sie bereits auf Terra angerichtet haben ...«
»Wir Avatarus kennen die Dargheten recht gut«, redete Vamanu weiter. »Einige ihrer Materiesuggestoren haben für uns gearbeitet – im positiven Sinn. Ich kenne sie nur als friedfertige Wesen. Sie bieten ihre Dienste manchmal anderen Völkern an und helfen bei der Umgestaltung lebensfeindlicher Planeten in lebensfreundliche und kolonisierbare. Mir ist nicht bekannt, dass jemals ein Materiesuggestor im negativen Sinn gewirkt hätte.«
Perry Rhodan nickte zögernd.
»Ich möchte mit einem Beiboot neben dem Schiff des Dargheten landen«, sagte Vamanu. »Angehörige dieses Volkes haben ein extrem starkes Sicherheitsbedürfnis, deshalb statten sie ihre Raumschiffe mit allen möglichen Fallen aus.«
»Du warst schon einmal auf einem Dargheten-Raumschiff?«, erkundigte sich Carfesch.
»Einmal, vor sehr langer Zeit«, antwortete der Avataru.
»Einverstanden, Vamanu«, entschied Rhodan. »Wir werden allerdings ebenfalls landen und in deiner Nähe bleiben.«
Als Perry Rhodan die Space-Jet verließ, fiel ihm auf, dass das Sonnenlicht der nahezu schwarzen Planetenoberfläche einen grünen Schimmer verlieh. Das dunkle Gestein war hart und überwiegend glatt. Nur im hellgrauen Bereich, knapp 50 Meter entfernt, war der Fels brüchig und von tiefen Spalten
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