Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
Sinn unserer Terminologie, also ein Quallentier?«
»Ich habe den Namen eurer Terminologie entnommen, aber es handelt sich nur um einen Vergleich – und Vergleiche dienen immer nur dazu, gewisse Ähnlichkeiten unterschiedlicher Objekte hervorzuheben. Wir Avatarus leben in einer Art Symbiose mit medusenförmigen Intelligenzen, die aus Hyperenergie bestehen und nur durch Neuralrohre mit dem Normalraum verbunden sind. Sie wechseln ihre Positionen sehr oft und legen dabei Entfernungen bis zu neunzig Millionen Lichtjahren zurück. Deshalb finden wir nur mit einem Operator heim.«
Rhodan sah den Beauftragten der Kosmokraten lange an. Schließlich seufzte er. »Wie wenig wissen wir im Grunde genommen von den intelligenten Lebensformen des Universums! Aber du bist sicher, dass deine Superinterferone die Info-Viren besiegen werden, bevor sie irreparable Schäden anrichten?«
»Ja, das bin ich, Perry«, antwortete Vamanu. Nach einer Weile setzte er hinzu: »Und ich bedaure, eine so fremdartige Lebensform wie euch nicht eingehend studieren zu können.«
Die MINDBRIDGE startete am 7. Februar 425 NGZ, zwei Tage nachdem die aus fünf Schweren Holks, zwanzig Leichten Holks und 42 Koggen bestehende Suchflotte nach M 19 aufgebrochen war. Perry Rhodan hatte so lange gezögert, weil er sicher sein wollte, dass die »Info-Seuche« so gut wie besiegt war, bevor er die Erde verließ.
An Bord der Karracke befanden sich außer der Stammbesatzung und Rhodan selbst Carfesch, Alaska Saedelaere, Geoffry Abel Waringer, Reginald Bull, Gucky, Fellmer Lloyd – und Siska Taoming.
Der Junge hatte es zuerst nicht glauben wollen, dass Bull seine Teilnahme an der Suchexpedition durchgesetzt hatte, und nun saß er mit vor Aufregung gerötetem Gesicht zwischen Bull und Noel Hampton, dem Kommandanten der MINDBRIDGE. Sein Blick wanderte unablässig von der Rundumbeobachtung zu den zahlreichen Kontrollen der Hauptzentrale, zu den Frauen und Männern, die gelassen und aufmerksam ihren Dienst taten – und wieder zurück zu den Holoschirmen.
Lächelnd hörte Rhodan zu, wie Reginald Bull seinem Schützling das Prinzip des Antriebs erklärte.
»Zuerst musst du wissen, dass unser modernster Antrieb seine Energie aus dem Hyperraum bezieht. Wir saugen die Hyperenergie mit einem Aggregat ab, dem Hypertrop.«
Siska nickte. »Und die Energie wird in die Gravitrafspeicher geleitet«, fuhr er eifrig fort.
Bull stutzte und sah den Jungen von der Seite an. »Das weißt du also schon?«
Wieder nickte Siska. »Zapfenergie wird doch nicht nur für Raumschiffe, sondern für alle möglichen Zwecke gewonnen und gespeichert. Am Himmel kann man fast jede Nacht die Leuchterscheinungen sehen, die entstehen, wenn ein Satellit auftankt.«
Reginald Bull schluckte mehrmals. »Entschuldige, Siska, aber viele Dinge sind für unsereinen so selbstverständlich, dass man sich ihrer gar nicht mehr bewusst wird«, gestand er. »Zweifellos hast du auch in der Schule viel darüber gehört.«
»Oh ja! Mein Robotmentor sorgt dafür, dass ich immer eine Menge Angebote aus allen Bereichen erhalte, aus denen ich dann bis auf die Basislehrstoffe frei wählen kann.«
»Metagrav-Vortex steht voll!«, hallte Hamptons Stimme durch die Hauptzentrale. »Eintritt in den Hyperraum in fünf Sekunden!«
»Was ist ein Metagrav-Vortex, Bully?«, fragte Siska.
Bull strahlte, weil er endlich etwas erklären konnte, von dem der Junge noch nichts wusste.
»Der Schiffsantrieb funktioniert im Sublichtflug durch Projizierung eines gleitenden Schwerkraftzentrums in Flugrichtung. Der Ort, an dem das Schwerkraftzentrum entsteht, heißt Virtueller G-Punkt oder auch Hamiller-Punkt. Der Schwerkraftsog zieht das Schiff hinter sich her, und die Geschwindigkeit des Schiffes ergibt sich aus der Geschwindigkeit, mit der dieser Gravitationspunkt vor ihm herwandert.
Zum Eintritt in die Überlichtphase wird das Schwerkraftzentrum am Hamiller-Punkt verstärkt, bis ein Pseudo-Black-Hole entsteht, das wir Metagrav-Vortex nennen. Durch dieses Pseudo-Black-Hole stürzt das Schiff in den Hyperraum. Flugweite und Geschwindigkeit werden mittels entsprechender Vektorierung des Metagrav-Vortex bestimmt.
Während des Fluges im Hyperraum erzeugen die Grigoroff-Projektoren ein Schirmfeld, die Grigoroff-Schicht, die das Schiff einhüllt und es gegen den Abstoßeffekt des Hyperraums schützt.«
»Das ist enorm!«, entfuhr es Siska Taoming, der vor Begeisterung auf seinem Sessel hin und her rutschte. »Damit kann ein
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