Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld

müssen die BASIS an uns bringen, aber ich werde nicht zulassen, dass dabei Menschen getötet werden.«
    »Ich bin völlig Ihrer Meinung«, sagte Tolot. »Und sollte ich Sie oder Kada Jocain dabei ertappen, dass Sie ein Menschenleben gefährden, werde ich hart durchgreifen. Und jetzt gehen Sie mir aus dem Weg!«
    »Einen Moment noch!« Solto Danc hob seine vier Arme und streckte sie dem Seth-Apophis-Agenten entgegen.
    Icho Tolot ließ sich auf die Laufarme sinken und wandelte seine Molekularstruktur um. Aus dem Wesen aus Fleisch und Blut wurde ein stahlharter Block. Tolot stürmte auf sein Gegenüber zu, rammte Danc zur Seite und eilte brüllend aus der Schleuse.
    Ein Ingenieur beim Hauptschott des BASIS-Hangars glaubte offenbar, den Haluter aufhalten zu können. Er schloss das Schott, war aber nicht schnell genug. Jedenfalls stürmte Tolot an ihm vorbei, bevor die Schotthälften sich auch nur halb geschlossen hatten.
     
    In der Zentrale, vor der Arbeitskonsole von Les Zeron, erschien das Übertragungsholo eines Haluters. »Kada Jocain hat unser Raumschiff verlassen und ist in die BASIS eingedrungen!«, rief der Koloss. »Ich fürchte, er wird blindwütig toben. Ich folge ihm und versuche, ihn aufzuhalten.«
    »Das ist Icho Tolot«, sagte Oliver Javier, der wenige Schritte hinter dem Nexialisten stand.
    »Komm zur Hauptleitzentrale, damit wir in Ruhe besprechen können, was zu tun ist«, bat Les Zeron. »Ich möchte nicht, dass Kada Jocain verletzt oder gar getötet wird.«
    »Dazu ist keine Zeit. Ich schnappe ihn mir, bevor die Situation bedrohlich wird.« Der Haluter schaltete ab.
    Les Zeron startete einen Suchlauf. Schon nach wenigen Sekunden erschien auf zwei Schirmen aus unterschiedlicher Perspektive ein Haluter, der in schnellem Lauf gegen eine Wand anstürmte und diese mühelos durchbrach. Ein dritter Holoschirm ließ erkennen, wie der vierarmige dunkelhäutige Riese aus der aufplatzenden Wand hervorbrach.
    »Wir müssen den Koloss aufhalten, bevor er schlimmere Schäden anrichtet!«, rief der Nexialist. »Kann mir jemand sagen, ob das Kada Jocain oder Icho Tolot ist?«
    »Das ist auch Tolot«, krähte Oliver und schob beide Hände in die Hosentaschen. Zu seiner Enttäuschung beachtete ihn niemand in der Zentrale. Oliver wiederholte das Gesagte, und als auch dieses Mal keiner auf ihn hörte, ging er erbittert hinaus. Er wollte mit der Hamiller-Tube sprechen und ihr sein Leid klagen.
    Zu seinem Bedauern antwortete die Positronik ebenfalls nicht, als er sie ansprach.
    »Die glauben einfach nicht, dass ich Tolot wirklich von den anderen unterscheiden kann!«, rief der Junge ärgerlich. »Findest du das in Ordnung?«
    Die silbern schimmernde Wand schwieg.
    »Du bist mundfaul«, protestierte Oliver. »Genau wie die anderen Erwachsenen.«
    Er nestelte an seinem Multigravkasten herum, und plötzlich hallte Hamillers Stimme aus der Höhe herab.
    »... mir helfen ... Extrakontinuum-Projektoren ... schalten ...«
    Oliver legte sinnend den Kopf zur Seite. »Bist du genervt?«, fragte er. »Warum redest du nicht weiter? Kannst du nicht, magst du nicht?«
    Die Hamiller-Tube schwieg.
    Ein schwarzer Schatten glitt an der Wand entlang; Oliver konnte nicht mehr als diesen Schatten erkennen. Von jäher Angst getrieben, drehte er sich um und flüchtete in die Hauptleitzentrale zurück.
    »Hamiller hat mit mir gesprochen!«, rief er, doch auch jetzt reagierte niemand auf ihn. Fast alle standen beieinander und diskutierten.
    Oliver eilte zu Les Zeron.
    »Sei still, Junge!«, wehrte der Nexialist ab. »Lass uns wenigstens für ein paar Minuten in Ruhe. Sandra ist genauso schwer krank wie dein Vater, und jetzt müssen wir einen Stellvertreter berufen.«
    »Aber Hamiller hat mit mir gesprochen. Ganz bestimmt. Er hat gesagt, wir sollen ihm mit einem Kontinent-Projektor helfen.«
    »Mit einem Kontinent-Projektor? Weißt du bestimmt, dass er das gesagt hat?«
    »Genau so. Oder vielleicht ein bisschen anders.« Oliver war verwirrt und unsicher, weil er sich nicht mehr an das komplizierte Wort erinnerte. Er hatte gehofft, Les Zeron würde augenblicklich verstehen, was er meinte.
    »Bitte, Olli, sei jetzt vernünftig!«, sagte der Wissenschaftler. »Wir haben wirklich Wichtigeres zu tun.«
    Enttäuscht verließ Oliver die Zentrale.
    Er lief zur Hamiller-Tube zurück. Der Arkonide Mitzel arbeitete an der silbern schimmernden Wand.
    Der glaubt mir auch nicht, dachte Oliver trotzig.
     
    Mitzel bemerkte den Jungen nicht. Er glaubte, die