Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
seinen Körper.
Er konnte sich wieder bewegen.
Ächzend richtete er sich auf. Der Handschuh lag wie aufgeblasen vor ihm am Boden, als ob eine unsichtbare Hand in ihm stecke.
Der Mittelfinger des Handschuhs krümmte sich, ein nadelfeiner Energiestrahl schoss aus ihm hervor und brannte in den Kunststoffbelag des Bodens deutliche Schriftzeichen.
Tolot rüttelte an seinen Fesseln. Für ihn war neu, dass der Handschuh sich verständlich machen konnte und zudem Interkosmo beherrschte.
»Hamiller-Tube für Übernahme vorbereitet«, las er mit gedämpfter Stimme. Er blickte den Handschuh an und fragte sich, über wie viel Intelligenz die darin verborgene Positronik wohl verfügte und ob er es überhaupt mit einer Positronik zu tun hatte.
Kontrolle über Hamiller-Tube unumgänglich, schrieb der Handschuh weiter. Kontrolle letzter Schritt für Übernahme der BASIS.
»Das ist mir klar«, murmelte der Haluter.
Der Handschuh glitt über die Schrift hinweg und entfernte sie mithilfe eines nadelfeinen Desintegratorstrahls. Dann schrieb er: Tosen und du werden frei. Gemeinsame Aktion aufeinander abstimmen. Danach Angriff auf die Hamiller-Tube.
Icho Tolot wunderte sich, dass sich kein Widerstand gegen das geplante Unternehmen in ihm regte. Jetzt hatte er das Gefühl, aus einem tiefen Schlaf erwacht zu sein, in dem er wie im Traum verfolgt hatte, was um ihn herum geschehen war. In diesem Zustand hatte er Seth-Apophis' Befehlen gehorcht, ohne sich dagegen zu sträuben. Nun sah er sich bei vollem Bewusstsein mit den Anordnungen der Superintelligenz konfrontiert – und fügte sich ebenfalls.
Hatte er die Fähigkeit verloren, sich zu behaupten? Hatte sich Seth-Apophis also endgültig durchgesetzt? Es schien so. Tolot spürte nur noch den Wunsch, gemeinsam mit Bruke Tosen die Hamiller-Tube anzugreifen. Er zweifelte nicht daran, dass er sein Ziel erreichen und die Kontrolle über die BASIS gewinnen würde, zumal der Handschuh offenbar alle dazu notwendigen Vorbereitungen getroffen hatte.
Mit der BASIS hatte er dann endlich die Möglichkeit, das Depot zu erreichen. Er hätte nicht erklären können, was dieses Depot war, doch er war überzeugt, dass Informationen darüber tief in ihm verborgen sein mussten, und es erfüllte ihn mit Genugtuung, dass es Herth ten Var nicht gelungen war, diese an die Oberfläche zu holen.
Der Handschuh schwebte zu seinen Füßen, und ein grüner Desintegratorstrahl fraß sich durch die hochfesten Stahlschellen. Sekunden später fielen sie ab, der Handschuh wandte sich den anderen Fesseln zu. Auch sie brachen rasch auseinander.
Warte!, schrieb der Handschuh, löschte das Wort sofort wieder aus – und verschwand.
Wenige Minuten später kehrte er zurück. Aktion beginnt, schrieb er. Tosen frei.
Danach bohrten sich Energiestrahlen aus den Fingerspitzen in das Panzerschott und zerstörten das positronische Schloss.
Tolot atmete tief durch. Das rätselhafte Werkzeug der Superintelligenz Seth-Apophis hatte alle notwendigen Vorbereitungen getroffen. Die Hamiller-Tube war bereits so gut wie gewonnen.
Der Handschuh glitt von der Tür zurück und verharrte in der Luft. Es schien, als streckte das geheimnisvolle Gebilde die Finger wie Fühler aus, die sich tief durch die BASIS tasteten. Im nächsten Moment schwenkte der Handschuh herum und schwebte mit seinem offenen Teil auf den Haluter zu. Tolot spreizte die Finger und sträubte sich nicht dagegen, dass sich das schwarze Gebilde über seine Hand schob. Der Handschuh hatte die gleiche Farbe wie seine Haut, sodass für ihn selbst kaum zu erkennen war, dass er einen Handschuh trug. Für alle anderen musste dieses Hightech-Werkzeug unsichtbar bleiben.
Logischerweise müsste es vier geben, dachte Tolot. Dieser eine passte ihm so perfekt, als sei er ausschließlich für ihn angefertigt worden. Danc und Jocain hatten andere Hände.
Seine beiden Herzen schlugen inzwischen langsamer, sodass er sich entschloss, eines vorübergehend auszuschalten. Heftig griff er nach dem Panzerschott und schob es zur Seite.
Brüllend stürmte Tolot auf die Männer los, die ihn bewachten.
»Ich bin froh, dass ihr diese Entscheidung getroffen habt«, sagte Roi Danton zu den Beibootkommandanten, die stellvertretend für Waylon Javier den Dienst aufgenommen hatten. »Inzwischen weiß Perry Bescheid; er wird bald hier sein.«
»Rhodan ist ein erfahrener Mann, der uns in dieser Situation mit Rat und Tat zur Seite stehen kann«, stellte Dagmar Joestel fest. »Warum sollten wir
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