Perry Rhodan HC 123 - Terra im Schussfeld
Frage bald beantworten zu können, warum die Hamiller-Tube schwieg. Energien, die er noch nicht eindeutig definieren konnte, mussten dafür verantwortlich sein, dass die Positronik isoliert war.
Der Arkonide war überzeugt, dass die Positronik auf noch ungeklärte Weise von Tolot angegriffen wurde. Daher hatte er sofort nach dem Beginn der Störungen Messinstrumente in unmittelbarer Umgebung der Hamiller-Tube aufgebaut. Seine Vermutung, dass der Haluter Mikroroboter siganesischer Fertigung einsetzte, hatte sich aber nicht bestätigt.
Les Zeron betrat den Raum. »War Oliver hier?«, fragte der Nexialist knapp.
»Nicht dass ich wüsste«, antwortete Mitzel.
»Ich war der Meinung, er würde zu dir gehen. Angeblich hat Hamiller zu ihm gesprochen, irgendwas von einem Kontinental-Projektor.«
»Reiner Unsinn«, stellte der Arkonide fest. Er wirkte erschöpft. Der doppelte Einsatz im Haluterschiff und an der Hamiller-Positronik war nicht spurlos an ihm vorübergegangen.
»Hast du schon einen Hinweis darauf, was hier los ist? Warum schweigt Hamiller?«
»Ich habe den Eindruck, dass in dem nicht zugänglichen Bereich eine energetische Sperre vorliegt. Die Messwerte weisen darauf hin. Wenn Olli also etwas von Energieprojektoren gesagt hätte, könnte ich das als Hinweis verstehen. Aber Kontinental-Projektoren? So was gibt es nicht.«
»Kontinent-Projektoren hat er gesagt, nicht Kontinental-Projektoren. Könnte der Junge Hamiller falsch verstanden haben? Er ist erst sechs Jahre alt.«
Mitzel schüttelte den Kopf.
»Wenn Hamiller die Möglichkeit hätte, nur für einen Moment etwas zu sagen, dann hätte er das bestimmt getan. Wie sieht es in der Zentrale aus?«
»Wir sind in größeren Schwierigkeiten, als die meisten sich eingestehen wollen. Bitte, gib uns sofort Bescheid, wenn du irgendwie weiterkommst.«
Der Multiwissenschaftler verließ den Raum. Mitzel wandte sich wieder seiner Arbeit zu, doch dann fiel ihm etwas ein, was er Les Zeron noch sagen wollte. Er eilte hinter ihm her.
Als die Tür zur Seite glitt, sah Mitzel den Nexialisten mit offenem Mund und bleichem Gesicht am Boden liegen.
»Les!«, rief er. »Was ist passiert?«
Les Zeron blickte ihn an. Seine Lippen bewegten sich zuckend, doch er brachte nicht mehr als ein Stammeln hervor. Dann sank sein Kopf zur Seite.
Mitzel wollte Alarm schlagen, da legte sich etwas auf seinen Nacken. Er spürte den Einstich einer Nadel, und ihm wurde schwarz vor Augen.
Eine Gruppe von fünf bewaffneten Männern tauchte vor Icho Tolot auf. Er befand sich im Triebwerksbereich und hatte nicht damit gerechnet, dass sich ihm schon jetzt jemand entgegenstellen würde.
»Zurück!«, brüllte der Haluter. »Macht Platz für Kada Jocain!«
Er stürmte auf die Männer zu. Vier Terraner wichen erschrocken zur Seite, einer versuchte jedoch, ihn mit einer Multitraf aufzuhalten.
Der Energiestrahl zuckte allerdings knapp an ihm vorbei, Icho Tolot brüllte seinen Zorn hinaus und stürmte weiter. Der Gegner schaffte es nicht, die Waffe ein zweites Mal abzufeuern, sondern sprang mit allen Anzeichen des Entsetzens zur Seite.
Tolot durchbrach eine dünne Trennwand und verschwand in einem abzweigenden Gang. Er wurde schneller und verzichtete nun bewusst darauf, Türen zu öffnen, weil er damit unnötig Zeit verloren hätte. Wie ein Geschoss raste er durch die BASIS.
Er hatte sich entschlossen, bis zur Hamiller-Tube vorzudringen. Nur dort, glaubte er, konnte er die Kontrolle über die BASIS gewinnen.
Das Heulen des Alarms war plötzlich überall.
Aus den Akustikfeldern hallte die Stimme einer Frau.
»Icho Tolot, es ist genug! Wir wissen, dass du es bist, und wir dulden nicht, dass du weitere Zerstörungen anrichtest. Wenn du nicht freiwillig in dein Schiff zurückkehrst, werden wir dich mit Waffengewalt dazu zwingen.«
»Niemand bringt mich gegen meinen Willen irgendwohin!«, brüllte er. »Wer bist du überhaupt?«
»Ich bin Deneide Horwikow«, hallte die Stimme es aus den Lautsprechern. »Wir werden keine Rücksicht auf dich nehmen, wenn du dich wie ein Berserker aufführst.«
Tolot näherte sich einem Panzerschott, das den Bereich der Hauptleitzentrale absicherte. Er hätte es durchbrechen und zerstören können, jedoch wären dafür mehrere Anläufe nötig gewesen. Unter diesen Umständen war es einfacher für ihn, den Schalter am Schott zu betätigen. Er schaffte es, seinen rasenden Lauf rechtzeitig zu stoppen.
Das Panzerschott glitt zur Seite.
Dreißig Bewaffnete und
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