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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Fluchtkurs zu gehen. Weiter draußen, jenseits der Umlaufbahn Ganymeds, musste der Raum noch sicher sein.
    An Bord des Wracks lebte niemand mehr, davon war Yoshimi inzwischen überzeugt. Der automatische Notruf würde zu hören sein, solange der Sender über Energie verfügte. Sollte die Besatzung der CHARLES DARWIN das eigene Leben aufs Spiel setzen, nur um Leichen zu bergen?
    Sie fragte sich, warum die Kommandantin zögerte. Wo blieb O'Haras Befehl, abzudrehen?
    Wer treibt sich schon so nahe am Jupiter herum? Es müssen Leute des Syndikats gewesen sein, und sie kannten das Risiko. Ob sie ein Raumbegräbnis erhalten oder jetzt in der Atmosphäre verbrennen ...
    »Yoshimi ...!«
    Jemand redete auf sie ein, aber sie verstand kaum, was die Stimme sagte. Sie atmete hastiger, fror und schwitzte zugleich, und der Schweiß brannte wie Feuer in ihren Augen.
    »Yoshimi, ich übernehme das Schiff!«
    Es war Case Morgans Hand, die sie jetzt auf der Schulter spürte. Er packte kräftig zu, seine Finger drückten sogar durch das Gewebe ihres leichten Raumanzugs hindurch.
    »Die Anstrengung war zu viel für dich ...«, sagte er schroff. »Du schaffst das nicht mehr.«
    »Unsinn!« Yoshimi versuchte, die Hand des Zweiten Piloten zur Seite zu schieben. Sein Griff wurde schmerzhaft, er packte nun auch mit der anderen Hand zu und zog sie aus dem Sessel hoch.
    Einen Moment lang sträubte sie sich noch, dann machte sie Morgan Platz. Schwer ließ sie sich in den Nachbarsessel sinken und lehnte sich zurück. Alles um sie herum schien in Bewegung geraten zu sein. Sie schloss die Augen und versuchte, ruhiger zu atmen. Die Anstrengung hatte sie tatsächlich zu viel Kraft gekostet.
    »... irgendwann wirst du diese Furcht haben. Nicht schon in den ersten Wochen oder Monaten, sondern dann, wenn du sie am wenigsten erwartest. Wenn du längst glaubst, alle Probleme überwunden zu haben, die der Weltraum bereithält. Lass die Furcht zu – jeder gute Raumfahrer kennt sie. Erlaube ihr nur nicht, dass sie zur Panik wird. Du wirst daran denken, wenn es so weit ist, Yoshimi.«
    Ja, sie dachte an ihren Ausbilder an der Luna-Akademie – hundertsiebzig Jahre alt war er gewesen und unglaublich vital. Sein Gesicht von harter Weltraumstrahlung gezeichnet. Beide Arme verloren, aber durch DNS-Stimulierung zum neuen Wachstum angeregt. Als Veteran des Krieges gegen die Terminale Kolonne hatte er sich als Zyniker und Prediger gleichermaßen erwiesen.
    Die Kadetten hatten atemlos zugehört, sobald er von seinen Kommandounternehmen gegen die Kolonne berichtet hatte. Dieser Mann hatte es verstanden, die Schrecken des Krieges real darzustellen und nicht mit der sterilen Distanziertheit, die viel zu oft anzutreffen war. Ebenso glaubhaft sein Gefühlschaos, als er auf einem gottverlassenen Planeten zweien seiner erbitterten Gegner gegenübergestanden hatte. Er hatte zuerst seine Waffe zur Seite geworfen, die beiden Mor'Daer hatten es ihm nach kurzem Zögern nachgemacht. Drei Wochen gemeinsamer Kampf gegen die wilde Natur des Planeten. Sie hatten überlebt ...
    Yoshimi war in ihren Erinnerungen versunken – ein Schweben zwischen Wachsein und Traum, begleitet von einem monotonen Summen im Kopf. Erst eine Berührung an den Schläfen schreckte sie auf. Ein Medoroboter hatte sich über sie gebeugt und drückte ein Injektionspflaster auf ihre Stirn.
    »Das wird dir helfen, Ruhe zu finden, Yoshimi.« Der Roboter hielt sie zurück, als sie aufspringen wollte. »Niemandem wäre mit deinem Zusammenbruch gedient, dir selbst am allerwenigsten.«
    Die Pilotin spürte die Schläfrigkeit, die sich in ihr ausbreitete. Hastig wollte sie das Pflaster abreißen, aber der Roboter hinderte sie auch daran.
    »Wenn du es vorziehst, in der Medostation unter Überwachung zu sein ...«
    Seufzend ließ sie sich zurücksinken. Sie schaute zur Panoramagalerie auf und spürte, dass ihre Lider schwer wurden.
    Jupiter füllte die Projektion aus. Vor dem Hintergrund düsterer Wolkenschlieren zeichnete sich der Havarist ab. Zwei Objekte, nicht nur ein einziges. Yoshimi erkannte eine der standardisierten Planetenfähren, das war ein Frachter für den Containertransport. Das Schiff wurde bereits von Traktorstrahlen an die CHARLES DARWIN II herangezogen und würde in einem der Hangars abgesetzt werden.
    Das andere ... Ebenfalls eine Planetenfähre? Es war schwer, das noch zu erkennen. Das Fahrzeug sah aus, als wäre es in letzter Sekunde vor der völligen Zerstörung aus einer Schrottpresse gezogen

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