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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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mit Wundplasma und versorgte die Wunde. Dass sich die Archäologin verkrampfte, machte ihm Sorgen. Der Medoroboter hatte ihm zwar zwei Injektionspflaster mitgegeben, dabei handelte es sich jedoch um Barbiturate, die er jetzt gewiss nicht brauchte.
    In der Medobox entdeckte er schließlich ein krampflösendes Mittel. Eine Ampulle und mehrere Hochdruckkanülen, von denen jede nur halb so groß wie sein kleiner Finger war.
    »Was soll die antike Verpackung?«, ärgerte er sich, während er versuchte, eine der Kanülen zu füllen. Er war es gewohnt zuzupacken, nicht aber solche Feinarbeit auf Anhieb hinzubekommen. Einiges von der klebrigen Flüssigkeit tropfte über seine Finger, der Rest blieb steril. Jedenfalls zeigte keine spontane Verfärbung eine Verunreinigung an. Die Injektion zu geben, war danach ein Kinderspiel.
    Mehr konnte Bully nicht tun. Ohnehin würde er in längstens fünfzehn Minuten die Kuppelstadt erreichen.
    Er versuchte, Galileo City über Normalfunk zu erreichen. Die Verbindung kam schnell zustande, lediglich schwache Störungen machten sich bemerkbar.
    »Was kann ich für dich tun, Residenz-Minister?« Ein Robotergesicht blickte ihn an.
    Reginald Bull nickte kaum merklich. »Schalte mich zu Kaci Sofaer weiter!«
    »Die Bürgermeisterin steht momentan nicht für ein Gespräch zur Verfügung. Ich bemühe mich, dir weiterzuhelfen.«
    »Höchstwahrscheinlich bist du nicht bevollmächtigt, Entscheidungen zu treffen.«
    »Das ist abhängig ...«
    »Schon gut«, unterbrach Bull hart. »Informiere die Bürgermeisterin, dass möglicherweise ein Sicherheitsproblem auf Ganymed zukommt.«
    »Kaci Sofaer hat sich zur Ruhe begeben. Ihre Anweisung lautet, sie nur zu wecken, falls uns der Himmel auf den Kopf fällt.«
    »Das ist vielleicht sogar der Fall.«
    Schlaf? Daran hatte er nicht gedacht. Es war jetzt zwischen ein und zwei Uhr morgens, terranische Standardzeit. Auf Ganymed ließ die nächste Nacht noch einige Zeit auf sich warten, bis der Mond wieder in den Schatten des Mutterplaneten eintrat. Bully selbst kam mit kurzen Erholungsphasen aus. Als Träger eines Aktivatorchips fiel es ihm nicht schwer, einen Tag ohne Pause zu verbringen. Er konnte achtundvierzig Stunden durcharbeiten und merkte das mitunter erst, wenn die Leute um ihn herum vor Müdigkeit kaum noch stehen konnten.
    Er lächelte breit, entlockte dem Roboter damit aber keine sichtbare Regung. »Lass die Bürgermeisterin wecken! Ich brauche ihre Unterstützung. Ein Arzt muss auch zur Verfügung stehen.«
     
    Immer wieder fuhr Yoshimi Cocyne sich mit der Zunge über die Lippen. Sie schmeckte noch ein wenig des aufgetragenen Spiegelglanzes, der einen Hauch Aphrodisiakum enthielt. Im Voraus wusste sie nie, welche Überraschungen eine Freischicht bereithielt, und wegen des Alarms hatte sie diesmal keine Zeit mehr gefunden, das dezente Lockmittel zu neutralisieren. Sie hatte sich daran gewöhnt, sich manchmal wie eine auf Beute lauernde Gottesanbeterin zu fühlen. Seit ihrem ersten weiten Flug, der ohne Zwischenlandung eineinhalb Jahre lang quer durch die Milchstraße geführt hatte, suchte Yoshimi an Bord nach Beziehungen.
    Mit einem Ruck warf sie den Kopf zurück. Ihre linke Hand zuckte hoch, mit Daumen und Mittelfinger massierte sie sich die Augenwinkel.
    »Du willst abgelöst werden?«, fragte Case Morgan überrascht.
    Yoshimi schüttelte nur den Kopf. Besser, der Zweite Pilot hielt sich vorerst zurück.
    Immer noch mehr als hunderttausend Kilometer trennten die CHARLES DARWIN II von dem Havaristen. Das Notsignal war zwischenzeitlich verstummt, erst seit wenigen Augenblicken hatte die Funkortung es wieder in der Peilung. Der Sender fiel dem Jupiter entgegen. Nach nicht einmal einer Umrundung des Riesenplaneten würde das angeschlagene Schiff in die Atmosphäre eintauchen ...
    ... und dort sehr schnell auseinanderbrechen.
    Weiterhin keine Identifikation. Die beinahe schon verzweifelten Versuche, über Hyperkom Kontakt aufzunehmen, waren erfolglos geblieben. Der Notsender arbeitete offenbar automatisch. Womöglich lebte an Bord schon niemand mehr.
    Das Ortungsbild blieb miserabel. Es gab weder einen Massenachweis noch den aussagekräftigen Energiestatus. Nur ein winziger pulsierender Nebelfleck zeichnete sich in der holografischen Wiedergabe ab. Mit ein wenig mehr als tausend Kilometern in der Sekunde folgte die CHARLES DARWIN II dem Notruf.
    Es war still in der Zentrale des Kugelraumers.
    Totenstill, fand Yoshimi Cocyne. Sie konnte sich nicht

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