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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Bhunz den Terraner an eine zupackende Kobra.
    »Setzt euch, aber leise!«, zischelte das Fhandour-Männchen. »Du, Rothaar, und der Beirat ebenfalls.«
    Das »Rothaar« hatte die Bürgermeisterin zusammenzucken lassen. Wortlos schaute sie ihre semi-intelligente Schlange an und wollte mit der linken Hand zupacken, aber Bhunz brachte sich in ihrem Nacken in Sicherheit.
    »Entschuldige, Reginald. Manchmal ist mein Begleiter unausstehlich.« Sofaers Blick wurde durchdringend. »Du bringst keine guten Nachrichten? Wir haben auf Ganymed ein geflügeltes Wort: Gutes wartet immer, nur das Schlechte drängt nach vorn.«
    Bull nahm Platz. Dankend nickte er dem Beirat zu, der ihm einen Kaffee hinstellte.
    »Ich befürchte das Schlimmste!«, sagte er eindringlich.
     
    Libius Ofdenham warf einen grimmigen Blick auf die Zeitanzeige. Die Ziffern sprangen soeben auf 0.31 Uhr um.
    »Worauf warten wir noch?«, fragte er grimmig. »Die CD-K-7 geht auf große Fahrt.«
    Jemand lachte.
    »Vielleicht haben wir tatsächlich den ruhigeren Part erwischt«, kam es von der Funkstation zurück.
    »Vielleicht? Vor uns liegen fünfhunderttausend Kilometer Leerraum und die Landung auf Ganymed – das eine unüberwindbar, das andere extrem schwierig.« Der Erste Offizier lachte verhalten, um zu verdeutlichen, wie er seine Aussage meinte. »Leider schafft das jeder Kadett schon nach drei Monaten«, konnte er sich zudem nicht verkneifen.
    »Hannan wollte, dass es wehtut«, stellte Ordeway fest. »Andernfalls, glaubt sie, verfehlt diese Strafversetzung ihre Wirkung.«
    »Strafversetzt ...«, wiederholte Ofdenham sinnend. »Die Kommandantin kann verdammt bissig sein. Ich sollte sie ...«
    »Du redest dich um Kopf und Kragen, Libius.« Melina Hubble wandte sich von der Ortung um. »Hannan hört alles, sieht alles, weiß alles. Vergiss das nicht.«
    Der Erste winkte lässig ab. »Sie hat keine Ahnung, was an Bord der Korvette gesprochen wird. Darauf wette ich.«
    »Das ist Insubordination, Libius ...«
    »Unsinn. Eigentlich mag ich die Alte.«
    »Du lernst es wohl nie?«, mischte sich Ordeway ein. »Beleidigung einer Vorgesetzten. Nach diesem Einsatz wirst du wohl oder übel zu Fuß nach Hause gehen müssen.«
    »Ich weiß, Hannan ist eitel. Was ich gesagt habe, war aber keine Anspielung auf ihr Alter, sondern mein Respekt vor ihrer Position. Was sie mit einundfünfzig erreicht hat, schaffen andere mit siebzig noch nicht. Mir würde nie einfallen, ihr ...«
    »... zu widersprechen?«, wollte Hubble wissen.
    »So ist es. Ich kenne keine bessere Kommandantin.«
    »Und ich kenne dich, Libius.« Die junge Frau an der Ortung lachte. »Wie lange bist du schon auf der CHARLES DARWIN?«
    »Achtzehn Jahre«, erklang es so spontan, als habe der Erste Offizier genau diese Frage erwartet.
    »Und Hannan?«
    »Achtzehn Jahre zwei Monate.« Libius Ofdenham strich über die Raute an seinem Oberarm, als müsse er sich davon überzeugen, dass sie noch da war. Drei goldene Kreisringe, angeordnet als Eckpunkte eines gleichseitigen Dreiecks – Captain Ofdenham. Auf den Offiziersrang hatte er jedoch nie sehr viel Wert gelegt, und er tat es bis heute nicht. Er war ein Teil der Mannschaft und hatte ein Ohr für die Sorgen und Nöte aller.
    Und sein Verhältnis zur Kommandantin?
    Wie Hund und Katze, hatte er einmal zugegeben. Hannan O'Hara hatte kopfschüttelnd danebengestanden und ausnahmsweise darauf verzichtet, ihren jüngeren Bruder zu maßregeln. Sie hatten ihre eigene Art, das Schiff zu führen, und bislang waren alle gut damit zurechtgekommen.
    Das Hangarschott glitt auf.
    Ofdenham befahl, die Verankerungen zu lösen. Nur vom Antigravtriebwerk getragen, verließ das Sechzig-Meter-Beiboot den Hangar.
    Die Kommandantin meldete sich über Interkom. »Sei vorsichtig, Libius. Ich will Reginald Bull und euch wohlbehalten wiedersehen.«
    »Wird bestimmt halb so schlimm«, sagte der Erste Offizier. »Wir fliegen ja nicht gerade Jupiter an.«
    »Trotzdem!«
    Ofdenham grinste breit. »Höre ich da Besorgnis anklingen?«
    »Um Bull.« O'Hara nickte zögernd. »Ich will nicht als die Kommandantin in die Geschichte eingehen, die Reginald Bull auf dem Gewissen hat.«
    »Wird schon gutgehen, Schwester«, gab der Erste völlig unkonventionell zurück. »Du hast schon als Kind viele Gespenster gesehen.«
    »Diesmal meine ich es ernst. Ich fürchte, es braut sich einiges zusammen, dessen Tragweite noch niemand abschätzen kann.«
    »Falls es wirklich schlimm wird, bleiben wir auf Ganymed.

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