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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Beiboote an Bord«, warf ich ein. Wer auf das Diamantene Floß wollte, mietete wie der, der es verlassen wollte, eine externe Raumfähre.
    »Ich weiß«, sagte Beaujean und schaute mich an. »Aber – du bist ein TLD-Mann. Du hast dir die Hülle des Floßes nicht angesehen, damals, im Anflug?«
    Ich nickte. Doch, hatte ich. Ich rief mir das Aussehen des Floßes in Erinnerung. Hatte er nicht Recht? Hatte dort zwischen diversen Aufsätzen nicht etwas an der Außenhülle gehaftet, das ...? »Diese alte Rettungsboje«, sagte ich. »Die Gataser haben eine Rettungsboje auf die Außenhülle geflanscht.«
    »Haben sie eigentlich nicht. Jedenfalls nicht eigens für den Orden. Sie haben eher vergessen, die Boje, die dem Schiff seit Ewigkeiten aufsaß, abzumontieren.«
    Ich hatte nur eine sehr undeutliche Erinnerung an diese Rettungsboje. »Damit würden wir es schaffen?«, fragte ich ungläubig. Mit dieser winzigen Kapsel, die ich für kaum raumflugfähig hielt? Obwohl – die Gataser waren begnadete Astronauten und Raumschiffingenieure.
    »Nun – nicht ohne weiteres natürlich«, sagte Beaujean. »PRAJNA meint, der Antrieb des Bootes sei vergleichsweise stark. Wenn wir den Photonenantrieb aus dem Floß montieren und an das Rettungsboot koppeln und dann in einem bestimmten Winkel und mit einer bestimmten, unter diesen Bedingungen erreichbaren Geschwindigkeit in Richtung Jupiter fliegen ...«
    »... und von seiner Schwerkraft zusätzlich beschleunigen lassen«, setzte ich seinen Gedanken fort. Das war also die astrophysikalische und astronautische Dimension des Satzes Sei nicht gehorsam, widerstrebe nicht. »So könnten wir es schaffen?«
    »Sagt PRAJNA.« Es klang wie eine gute Nachricht. Aber Beaujean sah nicht sehr erleichtert aus.
    Ich konnte mir denken, warum nicht. »Passen wir alle an Bord?«
    Beaujean schürzte die Lippen. »Fast«, sagte er. »Wenn wir alles aus dem Boot herausreißen, was wir nicht unbedingt brauchen – Sessel, Lebenserhaltungssysteme, Nahrungsmittel- und Wassercontainer – und wenn wir eng aneinandergepackt sitzen und stehen und übereinander liegen: vielleicht dreißig. Ein- oder zweiunddreißig, wenn wir nicht länger als drei, vier Stunden zu überleben wünschen. Dreiunddreißig, das wäre, wie PRAJNA ausgerechnet hat, das Äußerste des Äußersten.«
    Ich zählte kurz nach. »Wir sind fünfunddreißig.«
    »Ja«, sagte er. »Da liegt unser Problem.«
    »Du willst hierbleiben«, erkannte ich plötzlich.
    Er sah mich an. »Das würde ein Teil des Problems lösen, meint PRAJNA. Und zwar ziemlich genau ...« Sein Gesicht nahm einen merkwürdigen Ausdruck an, und ich glaubte, bis auf den Grund einer tiefen Traurigkeit zu schauen. »... nach PRAJNA ziemlich genau die Hälfte des Problems.«
    Die Hälfte ...
    Ich musste mich räuspern. »Ich könnte ... ich könnte die andere Hälfte sein?«
    Er nickte langsam.
    »Warum ich?«, fragte ich. »Ich bin doch nur hier, weil ich ...« – nein, das fragte ich nicht, und das sagte ich auch nicht.
    Stattdessen sagte ich: »Ich sollte mich bedenken?«
    »Bedenke dich, Emil«, wiederholte Meister Beaujean. Er seufzte. »Wir haben so wenig Zeit, wir müssen sehr langsam vorgehen.«
    Als ich in der geöffneten Tür stand und noch einmal zu ihm zurückschaute, saß er dort mit geschlossenen Augen. Er schien kaum zu atmen.
    Ich fragte: »Was sagt in diesem Fall der Buddha?«
    »Nichts«, sagte er leise. »Der Buddha schweigt.«

7. Ganymeds Sturz
    von Hubert Haensel
     
    1.
     
     
    Mit schnellen Schritten durchquerte Reginald Bull den Labortrakt. Eine neue Lieferung Roboterfragmente, Stahlröhren und einfache Triebwerkselemente war eingetroffen, die Ganymedaner bauten die nächsten Funksonden zusammen. Einige schauten dem Aktivatorträger erstaunt hinterher, er nahm nur flüchtig davon Notiz.
    Bull versuchte, wenigstens überschlägig abzuschätzen, wie viel Zeit bis zu Ganymeds Ende blieb. Er verließ die Halle und hielt am Rand der leicht verwilderten Parkfläche inne.
    Rund zehn Komma acht Kilometer in der Sekunde, das war die Orbitalgeschwindigkeit des Eismonds, sein mittlerer Abstand zum Jupiter lag bei einer Million und siebzigtausend Kilometern. Selbst wenn Ganymed von einem Moment zum nächsten vollständig aus seiner Umlaufbahn herausgerissen worden wäre ...
    Das ist Unsinn. Die dann auf den Mond einwirkenden Kräfte hätten ihn sofort auseinanderbrechen lassen.
    ... selbst in dem theoretischen Fall – Bully rechnete nicht, er schätzte eher –

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