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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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würden an die dreißig Stunden ... Nein, unmöglich! Er glaubte den Wert nicht. Rund zehn Kilometer in der Sekunde, das waren sechsunddreißigtausend in der Stunde. Wenn er dreißig Stunden ansetzte ...
    Verdammt!
    Es durchzuckte ihn wie ein heftiger Stromstoß. Er fragte sich, wie unter diesen Umständen überhaupt viel zu retten sein konnte.
    Hatte es wirklich keine frühen Anzeichen gegeben, dass diese Katastrophe über das Solsystem hereinbrechen würde?
    Nein!, gab er sich zur Antwort. Nicht einmal das überraschend aus dem Eis hervorgebrochene Artefakt hatte solche Befürchtungen nahegelegt. Diesmal hat es uns eiskalt erwischt.
    Tief atmete Bull ein. Die Luft schmeckte nach Blüten, nach Frühling mit einem Hauch Zitrone. Ein warmer Windhauch wehte heran, und für einen Augenblick war dem Aktivatorträger sogar, als bräche die Sonne mit wärmenden Strahlen hinter den langsam treibenden Wolkenschleiern hervor. Das ganymedanische Halblicht erweckte diesen Eindruck – die Albedo, mit der Jupiter seine Monde überschüttete.
    Mächtig und drohend stand der Riesenplanet eine Handbreit über dem Horizont.
    Er ist größer geworden!
    Das war Einbildung. Undenkbar, dass innerhalb weniger Minuten der Ausbruch des Mondes aus seiner Umlaufbahn schon mit bloßem Auge erkennbar sein konnte. Reginald Bull sah den Planeten größer, weil er genau das erwartete – ein Bild, das die Bedrohung greifbar machte.
    Angespannt blickte er nach Süden.
    Er fragte sich, ob Rhodan noch lebte. Und Mondra. Und mit ihnen die für ihren Schutz abgestellten TLD-Agenten. Er schüttelte den Kopf. Keine Leibwache schützte gegen Gewalten, wie sie seit Mitternacht in Jupiters Atmosphäre tobten. Am besten wäre es gewesen, sich herumzuwerfen und zu fliehen, egal wohin, nur fort.
    Aber diese Blöße würde er sich niemals geben.
    Bull verkrallte die Hände im Halsausschnitt seines SERUNS. Breitbeinig stand er da, als könnte nichts und niemand ihm etwas anhaben. Er taxierte die ineinander verlaufenden Wolkenbänder des Planeten. Gasströmungen im Äquatorbereich, einige Dutzend Mal so groß wie die Erde, dehnten sich wild mäandernd aus, sie wurden zu monströsen Schlieren, deren heller Farbton sich allmählich blutig rot färbte. Als steige Glut aus den tiefen Schichten der Atmosphäre an die Oberfläche empor.
    Unübersehbar der gigantische neue Wirbel, ein Mahlstrom, der den Großen Roten Fleck an Ausdehnung deutlich übertraf.
    Wie eine tief klaffende Wunde erschien Bull der Gravo-Mahlstrom, ein goldfarbenes Monstrum, das sich unaufhaltsam durch Jupiters Atmosphäre fraß. Er glaubte nicht nur, das Brodeln im Randbereich dieser monströsen Erscheinung zu sehen – er sah es wirklich. Der Zyklon tobte mit Windgeschwindigkeiten, die wohl tausend und mehr Kilometer in der Stunde erreichten.
    Eine neue Bebenwelle durchlief Ganymed, begleitet von dem unheimlichen Knistern und Knacken, das hier draußen bedrohlicher klang als in den Laborhallen. Nicht mehr Jupiter interessierte Reginald Bull in diesen Sekunden, sondern der Himmel über Galileo City. Suchend schaute er in die Höhe und griff zugleich in den Nackenwulst des SERUNS, um den Folienfalthelm schnell nach vorn ziehen zu können.
    Nur falls der Himmel Risse bekommt und wie Glas zerspringt.
    Ausschließen durfte er das keinesfalls. Die schweren Schäden würden unweigerlich kommen.
    »Bislang haben wir nicht verloren«, sagte Bull heftig. »Der Kampf ums Überleben beginnt erst.«
     
    Immel Murkisch schaute den Verteidigungsminister durchdringend an. Sein Schweigen wirkte bedrückend, und mit einer fahrigen Handbewegung wischte er sich die widerspenstige Haarsträhne aus der Stirn. Erst Sekunden später besann er sich darauf, weshalb er den Aktivatorträger zu sich herangewinkt hatte.
    »Ich dachte mir schon, dass es nicht leicht sein würde«, sagte Bull. »Was zeigen die Messungen? Oder geht gar nichts mehr?«
    »Doch. Wir bekommen die Überlappung der Ortungsbilder zunehmend besser in den Griff, lediglich die Filterprogramme müssen weiter verfeinert werden. Die hochspezifizierten Eingangsdaten werden in kleinste Bildelemente zerlegt, und die Positronik löscht alle nur in geringer Zahl überlappenden Elemente. Je öfter Punkte miteinander korrelieren, werden sie als reale Ortung in die Ausgabe übertragen. Daraus ergibt sich eine zwar verzerrte, aber wenigstens einschätzbare Darstellung. Eine Serie ausgewerteter Einzelbilder lässt als zweiten Schritt erkennen, wo sich Fehler

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