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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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eingeschlichen haben.«
    »Geeignet für die Navigation?«
    Murkisch zuckte mit den Schultern. »Wir haben eine Ausgabeverzögerung zwischen zehn und fünfzehn Sekunden und leider nur einen Erfolgsquotienten, der bei simulierten Probemanövern fünfzig Prozent bislang nicht überschreitet.«
    »Besser als gar nichts«, bemerkte Bull. »Was ist nun mit Ganymed? Sag nicht, dass uns weniger als dreißig Stunden bleiben.«
    »Dreißig?« Murkisch riss die Augen auf. »Meine Güte, nein. Der voraussichtliche Einschlag auf Jupiter wird erst am Montag sein. Zwischen 22 und 23 Uhr. Exakt lässt sich der Zeitpunkt nicht festlegen. Die Schwerkraftschocks des Effektors könnten heftiger werden und Ganymed steiler ausbrechen lassen. Auch dass sich die Geschwindigkeit des Mondes weiter erhöht ...«
    »Also bleiben uns knapp sechzig Stunden«, stellte Bull unumwunden fest.
    Murkisch stutzte, dann nickte er.
    Montag, der 14. Februar, war also der Tag, der über das Schicksal des Solsystems entscheiden sollte.
    »Auf perfide Weise scheint alles annähernd zeitgleich zusammenzulaufen«, eröffnete der potenziell Unsterbliche kurz darauf Kaci Sofaer und dem Ersten Syndikatssenator. »Sag mir keiner, dass das nur Zufall sei. Übermorgen, ab 23.30 Uhr, wird der Prozess aus Gravitonen und Higgs-Teilchen unumkehrbar sein. Dass Ganymed ungefähr eine Stunde vorher in den goldenen Gravo-Mahlstrom stürzen wird, was macht das schon für einen Unterschied? Die Evakuierung des Mondes müsste ohnehin sehr viel früher abgeschlossen werden.«
    »Was könnte die TSUNAMI-X daran ändern?«, wollte Starbatty wissen.
    »Nichts, außer sie würde schon heute oder morgen eintreffen«, antwortete Bull bitter. »Es ist die größte Ironie des Schicksals, dass unser Experimentalschiff ebenfalls erst gegen 23 Uhr hier sein wird. Gerade rechtzeitig zur Leichenschau, so ist das.«
    Starbatty reagierte fahrig darauf. »Ich wollte wissen, welche Möglichkeiten dieses Schiff überhaupt hat. Kann es Wunder vollbringen?«
    »Wunder.« Bull seufzte. »Die müssen wir uns wieder einmal selbst schaffen. Auf Wunder zu warten, hat nie weitergeholfen. Die TSUNAMI-X kommt entsprechend ihrer Konzeption sehr nahe an den Ereignishorizont eines Schwarzen Lochs heran. Das heißt, der Anflug auf Jupiter selbst in der letzten Phase seiner Verwandlung würde der Besatzung kaum Probleme bereiten. Aber was kann dann noch unternommen werden? Nichts. Dieses eine Schiff wäre für die Evakuierung unbedeutend.«
    »Ein entsetzliches Thema«, wandte die Bürgermeisterin ein. »Wer darf an Bord, wer nicht? Wer wird gerettet, wer in den sicheren Tod geschickt?«
    »Genau das will ich nicht hören!«, entgegnete Bull schroff. »Wenn wir die TSUNAMI-X brauchen, dann um den Effektor auszuschalten. Ansonsten ist sie nur ein Prototyp. Das X steht für Unbekannt – unbekannt, was sie zu leisten vermag, und unbekannt, ob es eines Tages weitere Experimentalschiffe dieses Typs geben wird. Sie hat spezielle Waffen an Bord, vorausgesetzt, an dem mir bekannten Ausrüstungsplan hat niemand nachträglich Abstriche vorgenommen. Immerhin wurde schon mit dem Schiffsrohbau der Kostenvoranschlag deutlich überschritten.« Mit beiden Händen zog er einen symbolischen Schlussstrich unter das Thema. »Die TSUNAMI-X wird nicht rechtzeitig im Sonnensystem sein, wir können sie nicht herbeizaubern, eine Alternative gibt es nicht. Das heißt ...«
    »... alles hängt an der Korvette!«, wandte Starbatty ein.
    »Hast du ein anderes Schiff zur Verfügung?«, wollte Bull wissen. »Größer und stärker bewaffnet?«
    Der Senator verzog das Gesicht zur wehmütigen Grimasse. »Das Syndikat hält sich seit jeher von Auseinandersetzungen fern, wir liefern unseren Hypertau nicht einmal in Krisenregionen. Sicher, wir verfügen über mehrere Frachter, damit wir uns nicht zu sehr in Abhängigkeit begeben. Unsere Kleinfrachter haben die üblichen Thermo- und Impulsgeschütze für die Asteroidenabwehr, aber nicht einer ist derzeit auf Ganymed stationiert. Drei oder vier dürften aufgrund von Nachschubflügen an den Faktoreien angedockt sein – falls sie noch existieren.«
    Wieder war eine schwache Erschütterung zu spüren. Das Beben richtete jedoch im Laborbereich keine neuen Schäden an.
    Durchaus möglich, dass sich die Tektonik des Mondes vorübergehend wieder beruhigte. Bull dachte an die Hunderte Kilometer messende Schicht aus zähem Wassereis. Dieses Eis, das sehr viel von Ganymeds Masse ausmachte, reagierte träge

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