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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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empfinden.
    Die Lust der Fortpflanzung ersetzten sie durch die Lust am Selbsterhalt: Sie begabten die neuen Glückseligkeitsmaschinen, die sie Phausha nannten, mit einem beinahe unzerstörbaren Metabolismus.
    Allerdings vermochten sie zu jener Zeit noch nicht, ein Selbst in die Maschine zu pflanzen. Die Phausha waren intelligent, kreativ, einsichtig – aber sie besaßen keine markierte ÜBSEF-Konstante.
    »Ihm fehlt die Seele«, übersetzte Rhodan.
    »Gewiss. Eben deswegen kann Phalguwan mich nicht betreten. Dabei wäre er als Glückseligkeitsmaschine autorisiert, mich zu befehligen.«
    »Aber hat er dich nicht befehligt, als er den Fluktuationstransmitter in Gang gesetzt hat? Als er den Transformationsprozess initiierte? Als er den Waberschirm um dich hüllte?«
    »Nein«, sagte die Rede. »Aktiviert hat mich ein Kollektiv psionenbegeisterter Schiqalaya. Diese haben unter Anleitung des Phausha gearbeitet, gewiss. Aber Phalguwan hat mich niemals betreten.«
    »Das muss ihn beschämen«, sagte Rhodan.
    »Gewiss.«
    »Warum haben eure Erbauer ihn in diese Zwitterstellung gezwungen?«
    »Darüber wurde ich nicht informiert. Allerdings wurde die Baureihe nach der Ingangsetzung der fünf Phausha nicht fortgesetzt.«
    »Und sie wurden nicht zerstört.«
    »Unsere Erbauer zerstören nicht«, sagte die Rede. »Sie bringen Glück. Kein Leid.«
    Rhodan schloss die Augen und malte sich die Katastrophe aus, die sich eben im Solsystem ereignen musste, und dachte: nur Glück? Kein Leid? Da sind sie gescheitert. Laut sagte er: »Was müsste ich tun, um Phalguwan zu dir zu bringen? Wir vier sind beseelt – können wir ihn unter Umständen mental tragen? Einschleusen in dich?«
    Er wies auf Firmion Guidry, Pao Ghyss und den Schiqalaya Ileschqa.
    Guidry sah ihn an – in seinem Gesicht eine Mischung aus blankem Entsetzen und greller Erkenntnis. In den Zügen Paos ein abgründiger Hass, der ihr schönes Gesicht förmlich zerbrach. Mut. Verzweiflung. Verlassenheit.
    Der Terraner schaltete um. Die Rede war belanglos. Das Wesentliche vollzog sich hier und jetzt. Das Wesentliche waren sie, die vier.
    Als er sprach, war Rhodans Stimme rau. »Die Phausha sind so etwas wie defekte Maschinen.«
    »Gewiss könnte man sie auch unvollendet nennen«, sagte die Stimme.
    »Sie suchen Vollendung. Heilung. Oder – wenn sie denn Maschinen sind: eine Reparatur.«
    »Gewiss.«
    Diese ganze Komödie, dachte Rhodan. Diese wahnwitzige, mörderische Komödie. Jetzt endlich durchschaue ich sie. Und ich werde sie beenden. Hier und jetzt.
    »Guidry!«, schrie er. »Guidry! Sind wir deswegen hier? Ich dachte, du wärest mein Wegbereiter – aber tatsächlich bin ich es, nicht wahr? Ich bin derjenige, der dir den Weg bereitet hat hierher. Weißt du, wer du bist, Firmion Guidry?«
    »Ich weiß es nicht! Ich weiß es nicht!«, schrie Guidry zurück. Seine Arme und Beine schlotterten. »Ich bin nicht ich, aber ich bin ...«
    Wo ist Ileschqa?
    Die Rede sagte: »Perry Rhodan – dir ist bewusst, dass es nichts und niemanden gibt, der reicher an Psionen wäre als dieser, den du Guidry nennst?«
    »Gewiss«, zischte Rhodan, wütend auf Guidry, auf sich selbst, der so lange wie mit Blindheit geschlagen war.
    Wie klar jetzt alles ist. Wie sich die Ordnung förmlich von selbst aus dem scheinbaren Chaos erstellte. Wie konnte mir die schlichte Chronologie der Ereignisse entgehen?
    Die Schiqalaya. Der Thesaurus beziehungsweise der Psionen-Born. Die Transszenarien. Die Tritheophane Präsenz, ihre Apostel und Missionare. Die Hyperraum-Zivilisation und die Hyperraum-Katastrophe. Die Havarie der NAPHAUT DOSCHUR auf Jupiter. Tau-acht. Die Initiative des Fluktuationstransmitters.
    Endlich passten auch die Phausha ins Bild. Phalguwan. Die Superintelligenz YNTRIM.
    Was hatte Guidry ihm damals – vor wenigen Tagen – auf MERLIN zugerufen? »... Wegbereiter!«
    Rhodan hatte geglaubt, immer deutlicher zu verstehen, was das hieß: Hatte der Ganymedaner ihn doch nicht nur befreit, sondern ihm mit seinen Paragaben wortwörtlich den Weg bereitet.
    Ihm, Rhodan. Aber es ging doch gar nicht um ihn, Rhodan.
    Wessen Wegbereiter hätte er noch sein können?
    Ileschqas?
    Aber die Schiqalaya wollten doch nicht zurück nach Schelekesch, nach Baschq.
    Kein anderer Schiqalaya war mit durch den Fluktuationstransmitter gegangen. Wäre es dem Schiqalaya um seine und die Rückkehr seines Volkes, seiner Zivilisation nach Baschq gegangen, hätten sie doch ganz andere Anstrengungen unternommen,

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