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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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der Superintelligenz, aufbewahrt waren und einer Gelegenheit harrten, YNTRIM wiedererstehen zu lassen – ein YNTRIM V oder VI oder was auch immer.
    Aber die Zeit verstrich. Die Frist für Jupiter und für Millionen, Milliarden Menschen.
    »Du bist also nicht mit einem Selbst versorgt worden.«
    »Gewiss. Vielleicht bin ich aber auch davon verschont worden. Das kann ich nicht beurteilen. Denn was ist ein Selbst? Zunächst glaubten die Erbauer, das Selbst sei eine immaterielle Substanz, die man aus existenten biologischen Einheiten ernten, aus der Sextabezugsebene abschöpfen oder – so lautete ihre Theorie wenige Jahrhunderte später – aus niederdimensionalen Energiestrukturen synthetisieren könnte.«
    Rhodan nickte. Er kannte den Begriff aus der terranischen Psychohyperphysik: Die Sextabezugsebene war jene hyperdimensionale Sphäre, in die der aktive menschliche Geist eine Art mentalen Schatten warf.
    Die Ebene mochte darüber hinaus – da stritten die Gelehrten – auch eine Region sein, in der die schiere geistige Substanz eines bewussten Lebewesens ohne physisches Korrelat lebens- oder überlebensfähig war.
    Er schüttelte leicht den Kopf. Nicht jetzt.
    Die Rede hatte Rhodans Nachdenken respektiert und innegehalten. Erst dann fuhr sie fort: »Hatten sie diese Substanz auf welche Weise auch immer gewonnen, ließ sie sich um ein rezeptions- und mnemofunktionelles Zentrum konfigurieren. Bald erkannten sie, dass ein Selbst noch eine ganz andere Größe verlangte: eine Dauer in der Zeit, eine mentale Landschaft aus eigenartigen Akzenten, Denkritualen, egozentrischen Defiziten. Ein Zentrum der erzählerischen Gravitation, das sich seiner selbst in jedem Moment inne ist.«
    »Sie bauten also derartige Glückseligkeitsmaschinen«, resümierte Rhodan. »Und? Ist das Universum glücklicher geworden seitdem?«
    »Gewiss. Warum nicht? Ich gehe davon aus«, antwortete sein Gegenüber. »Doch es scheint, als vermindere die Zunahme an Glück nicht die Menge an Unglück.«
    »Solange wir das Universum nicht auf eine Glückswaage legen können, scheint mir das eine müßige Frage. Wo befindet sich diese Quellgalaxis?«
    »Lichtäonen von hier«, sagte die Rede.
    Rhodan sah eine gewöhnliche Spiralgalaxis, die sich vor seinem inneren Auge drehte – ein Sternenspektakel mit unglaublicher Präzision. Er glaubte, Milliarden Sonnen gestochen scharf zu sehen, glaubte die große Symphonie ihrer Kernverschmelzungsprozesse, ihrer Turbulenzen und ihrer Rotation zu hören, ihre maßlos-verschwenderische Glutwärme mit seinen Eingeweiden, seinem Geist zu spüren.
    Für einen Moment war er versucht, sich diesem berauschenden Bild zu ergeben, hinabzutauchen in die Sonnensysteme, von denen er wusste, dass sie ihm offenstanden mit all ihren Planeten und deren Trabanten, mit all den Lebewesen, die sich auf und zwischen den Planeten bewegten, ihren Kulturen und Technosphären.
    Die Quellgalaxis der Glücksbringer ...
    Dann nahm er Abstand, befand sich anscheinend Hunderttausende Lichtjahre hoch im Halo der Galaxis und betrachtete sie. Er entdeckte kein Merkmal, das ihm erlaubt hätte, die Sterneninsel zu identifizieren.
    Die Rede sagte: »Viele Glückseligkeitsmaschinen arbeiteten allein, manche reproduzierten sich. Der größte Teil fand sich schließlich zu einem Kollektiv zusammen.«
    »YNTRIM«, schloss Rhodan.
    »Gewiss«, sagte die Rede. »YNTRIM I.«
    »Befinden sich Glückseligkeitsmaschinen in dieser Galaxis? In Baschq, wie die Schiqalaya sie nennen?«
    »Ja. Mindestens eine Glückseligkeitsmaschine, von der ich Kenntnis habe. Sie ist allerdings in gewisser Weise ein Prototyp. Es wurden nicht viele Exemplare dieser Baureihe hergestellt.«
    »Was heißt: nicht viele?«
    »Nur fünf«, erklärte die Rede. »Und eine von ihnen hält sich in Baschq auf.«
    Rhodan sah die Glückseligkeitsmaschine über die Ebene gehen. Sah, wie sie sich in ihren drei Hüften drehte und beugte, wie sie sich auf die Lauer legte nach Beute.
    »Warum wurde von diesen Glückseligkeitsmaschinen nur so wenige gebaut?«, fragte er.
    »Weil sie es nicht ertrugen, glücklich zu sein.«
     
    Offenbar hatten die Erbauer auf Yntor versucht, eine Glückseligkeitsmaschine zu schaffen, die in vielem einem biologischen Lebewesen ähnelte: Sie musste essen, trinken, Stoffwechsel betreiben. Sie wussten um die Lust, die es brachte, Hunger und Durst zu stillen und – ja – sich der Stoffwechselendprodukte zu entledigen. All diese Lust sollte der neue Prototyp

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