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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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konnte Augenkontakt mit ihm halten. Bulls wasserblaue Augen ließen ihn in diesem Augenblick übermütig, fast jungenhaft erscheinen. »Wer braucht dich schon, Alter? Lass dir Zeit. Ist übrigens auch die Meinung von Henrike.«
    Jetzt war es an Rhodan zu grinsen. Manchmal hatte er den Eindruck, für Henrike Ybarri, die Erste Terranerin, gehörte er mit den anderen Aktivatorträgern zu den Dingen auf dem Dachboden der terranischen Zivilisation: gut zu wissen, dass man sie hatte, aber dort oben und außer Reichweite des täglichen Bedarfs ganz gut aufgehoben.
    Gelegentlich hätte er ihr gern die Fehler gezeigt, die ihr unterliefen, und wäre mit diskretem Rat zur Seite gesprungen.
    Aber Ybarri machte keine Fehler. Gut so.
    Bull fuhr fort: »Ich schicke dir ein umfassendes Holodossier. Damit kannst du dich auf den Stand der Dinge bringen.«
    »Henrikes Idee?«
    »Nein. Meine. Wir holen dich später dann aus Cor Jupiter ab.«
    »Ja«, sagte Rhodan. »Tut das.« Dann beendete er die Verbindung.
    »Die Unsterblichen haben ja einen eigenartigen Umgangston«, bemerkte Lieplich.
    »Nur wenn Zuhörer dabei sind«, antwortete Rhodan. »Wenn wir unter uns sind, siezen wir uns.«
    Eine Weile saßen sie stumm nebeneinander. Dann spürte Rhodan, dass Lieplich ihn von der Seite her ansah. Er fragte: »Du willst wissen, was mit den anderen beiden ist?«
    »Ja«, sagte sie. »Eines Tages kam diese Frau in ihrem Skaphander anmarschiert. Sie war wie ...« Lieplich suchte nach Worten.
    Rhodan hatte ein Wort auf der Zunge liegen, wollte aber hören, wie Lieplich es ausdrücken würde. Die Chefwissenschaftlerin sagte: »Wie eine emotionale Invasion. Ich war ratlos, als ich gesehen habe, wie rasch sie dich unter Kontrolle bekommen hat.«
    »Das ist vorbei«, sagte Rhodan.
    Lieplich nickte. »Sie war eine Mutantin, vermute ich?«
    »Sie war etwas in der Art, ja. Warum bist du dennoch gekommen?«
    »Nachdem ihr die andere Raupe entwendet habt, haben wir die Lage etwas besser in den Griff bekommen. Die Liga hatte offenbar unseren Notruf empfangen. Man hat uns eine ganze Flotte von Rettungstorpedos geschickt. Einer kam durch, vollgestopft mit Reparaturrobots, Atemluftgeneratoren und so weiter. Wir haben die Raupe in Gang gesetzt, und ich habe mich auf den Weg gemacht. Nun, nicht den ganzen Weg.« Sie lächelte. »Ein paar Hundert Kilometer habe ich die Raupe von der Sonde über den Metallgasozean tragen lassen. Das ist ja auch dein Trick gewesen, oder?«
    Rhodan nickte. Guter Trick. Andernfalls wäre Lieplich zu spät gekommen. »Hat man sonst nichts in Richtung Fluktuationstransmitter in Gang gesetzt?«
    »Soweit ich weiß: ja. Aber es scheint niemand sonst durchgekommen zu sein.«
    Rhodan nickte wieder. »Danke«, sagte er noch einmal. Er seufzte, legte die Arme im Nacken zusammen und lehnte sich zurück. »So eine Raupe ist eine prima Sache«, sagte er.
    »Eine teure Sache«, sagte Lieplich. »Teures Material. Eine Raupe ist uns leider kürzlich verlorengegangen.«
    Rhodan grinste. »Ja, ich habe so etwas gehört. Ich werde bei Ybarri vorsprechen und versuchen, Mittel frei zu bekommen.«
    »Soll ich dich noch ein wenig hier unten spazieren fahren?«, fragte Lieplich.
    Rhodan blickte in den Holomonitor: das glühende Meer aus schwarzem Quecksilber, die amorphe, elektrische Landschaft unter dem Druck von drei Millionen Atmosphären. »Nur nicht. Fahren wir bitte zurück zur Irene-Lieplich-Station.«
    »Cor Jupiter«, verbesserte Lieplich.
    »Oh«, sagte Rhodan. »Ja, natürlich.« Er schloss die Augen und lächelte.

Auf dem Diamantenen Floß III: Ich bin ganz wach
     
     
    Nachdem PRAJNA den Arbeitsplan fertiggestellt hatte, gingen wir daran, das Rettungsboot leerzuräumen und mit dem zusätzlichen Antrieb einsatzfähig zu machen.
    Wir arbeiteten ruhig und sachlich. Das überraschte mich ein wenig, auch wenn ich nicht wusste, was ich anderes erwartet hatte: einen Anfall von Besessenheit, von Arbeitswut?
    Ja, vielleicht genau das. Schließlich arbeiteten wir um unser Leben.
    Jedenfalls um das Leben der meisten von uns. Meister Beaujean hatte die Sache den anderen gegenüber allerdings so dargestellt, als würden wir alle in die Boje passen.
    Wir arbeiteten Hand in Hand; meist ohne ein Wort; manchmal hörte man eine Bitte um Werkzeug, einen Zuruf.
    Wir gönnten uns keine Pause.
    Eine Gruppe arbeitete am und im Rettungsboot, die andere hatte die Aufgabe, das Photonentriebwerk aus seiner Verankerung zu lösen und anschließend an das Boot

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