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Perry Rhodan - Jupiter

Perry Rhodan - Jupiter

Titel: Perry Rhodan - Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Meter.
    »Wie, zum Teufel, hat man dieses Gerümpel hier hereingebracht?«, wunderte sich Magnus.
    »In Einzelteilen natürlich, dann hat man das Zeug im Inneren des Bootes zu diesen Müllskulpturen verschweißt«, witzelte Anadea.
    Wir plünderten den Innenraum, schweißten los und rissen heraus, was nicht unbedingt lebenswichtig war. Unsere topsidischen Novizen schnauften und plagten sich, wuchteten Kontursessel, Wasserspeicher, Nahrungsmittel- und Medikamentendepots hoch, gebogenes Gestänge, Kästen, Container und undefinierbares Zeug, das aussah wie die Relikte einer abstrusen und völlig zurecht untergegangenen Zivilisation. Sie hievten das Zeug auf ihre Schultern und schleppten es fort, einige Schritt weit in die Gänge, und ließen es dort achtlos fallen.
    Inzwischen machten sich Bruder Aaron und zwei unserer Gäste, die sich ein wenig mit Antriebsmaschinen, Energiegeneratoren und Steuerkonsolen auskannten, im Rettungsboot zu schaffen.
    Noch bevor wir unsere Aufgabe erledigt hatten, erschien Meister Beaujean mit seinem Team. Sie hatten den Photonenantrieb völlig freigelegt, die metallischen Abdeckplatten entfernt und die Klammern, die am Rumpf fixiert waren, mit einem Handdesintegrator – von dem ich keine Ahnung hatte, wie und wann er an Bord des Diamantenen Floßes gekommen war – durchtrennt.
    Der Maschinenraum lag nun ohne Atmosphäre da und war nur über eine Behelfsschleuse erreichbar. Der Antrieb wurde einzig noch von einem Magnetfeld in der Grube gehalten.
    Wir besaßen bloß zwei Raumanzüge – alte, gatasische Monturen, für deren Kopfteil Meister Beaujean offenbar schon vor einiger Zeit Helme gebastelt hatte, die einen menschlichen Schädel aufnehmen konnten.
    Wozu sollten wir auch Raumanzüge an Bord haben? Spaziergänge im All gehörten nicht zu den von Meister Beaujean bevorzugten meditativen Übungen.
    Das Anflanschen des Photonenantriebs an die Rettungsboje würde im Vakuum stattfinden müssen.
    Wer diesen Teil der Arbeit verrichten würde, war klar: Meister Beaujean und ich. Ich hatte zwei, drei TLD-Lehrgänge in Sachen Notfalltechnologie absolviert.
    »Alsdann«, sagte Beaujean, als er mir den Helm aufsetzte. Ich hörte, wie sich die Verschlüsse aktivierten.
    »Hörst du mich, Emil?«, fragte er mich über Funk.
    »Ja, Meister.«
    Wir hatten das Schott zum angrenzenden Lagerraum geschlossen. Beaujean löste die magnetische Halterung des Photonentriebwerks. Der Motor war zehn oder zwölf Meter hoch, beinahe so groß wie die Rettungsboje selbst. Der Tank für die Antimaterie war klein, aber robust und sicher. In der Wandung befanden sich mehrere hintereinandergeschaltete Reihen von Mikro-Magnetfeldprojektoren. Ich betastete die Abstrahldüsen für die Gammastrahlen mit der behandschuhten Hand. Mir war da ein Gedanke durch den Kopf geschossen.
    »Kleine magische Gesten?«, hörte ich Beaujeans amüsierte Stimme im Helmlautsprecher.
    Ich fuhr noch einmal über die Düsen. »Etwas in der Art.«
    »Wir hätten keine Chance«, sagte Beaujean. »Ich habe es längst von PRAJNA durchrechnen lassen.«
    »Was?«, fragte ich verblüfft.
    »Unter normalen Umständen wäre es gar keine so dumme Idee, sich – da wir beide Raumanzüge haben – von außen an der Boje festzuhalten. Daran hast du doch gedacht, oder?«
    »Ja«, gab ich zu. Merkwürdig. Im Dienst hatte ich immer wieder trainiert zu verhindern, dass sich meine Gedanken in meiner Mimik abbildeten. Aber für Beaujean schien es keine undurchdringlichen Schilde zu geben.
    »Die Raumanomalitäten da draußen würden uns abpflücken wie überreifes Obst«, sagte Beaujean. »Wir würden entweder in die Gammastrahlen geraten und gekocht werden, oder wir würden auf den Planeten stürzen.«
    »Tja«, kommentierte ich. Natürlich. Die Rettungsboje würde ihr Schutzfeld sehr eng um ihre Hülle schmiegen müssen; wir wären den mörderischen Gewalten der jupiteranischen Magnetosphäre schutzlos ausgeliefert. Eigene Feldschirme besaßen unsere Raumanzüge nicht. Wenn das Floß keinen eigenen Schirm besäße, hätten wir keine Chance, an der Boje zu arbeiten.
    Keine Chance.
    »Es wird immer diesen letzten Aufstand der Hoffnung geben«, sagte Beaujean leise. »So sind wir Menschen gemacht. Ausgerüstet mit dieser Hoffnung, alles, noch den eigenen Tod zu überleben, irgendwie, und sei es unter Hilfestellung übernatürlicher Wesen, und von ihnen gehalten und gefördert und geführt einzugehen in ein transzendentes Territorium, in das kein Sterben Zutritt

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