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Perry Rhodan Neo 006 - Die dunklen Zwillinge

Perry Rhodan Neo 006 - Die dunklen Zwillinge

Titel: Perry Rhodan Neo 006 - Die dunklen Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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achtete aber darauf, nicht auf Crest zu zielen, »... wie im Großen.«
    Monterny senkte den Strahler wieder. »Crest, Sie sagen, Sie wären weder Techniker noch Naturwissenschaftler. Ich glaube Ihnen. Und auch wenn ich bedaure, dass Sie uns nicht Ihre Technologie vermitteln können, bin ich der festen Überzeugung, dass Sie uns Menschen etwas weit Wichtigeres lehren können. Wenn Sie es nur vermögen, über den Schatten Ihrer vorgefassten Auffassungen zu springen ...«
    Der Mutant steckte den Strahler weg. »Crest da Zoltral, bitte helfen Sie uns!«
    Clifford Monterny schwebte davon, ohne eine Antwort abzuwarten. Er spürte, dass er Crests Widerstand gebrochen hatte. Er musste nur noch etwas warten.
    Bei seinem nächsten Besuch würde der Arkonide ihm gewogen sein.
    Crest da Zoltral, der dem ewigen Leben auf der Spur war.

7.
    Vergangenheit
     
    »Das da! Mit der Doppelgarage!«
    Clifford Monterny fuhr rechts ran, drehte den Motor ab. Für ihn sahen die Häuser alle gleich aus. Villen von der Stange, die Floridas Land auffraßen.
    Aber Monterny sagte nichts. Lewis wusste immer genau, wie die Dinge lagen – und was er wollte. Sie brauchten Geld. Nur dieser eine Einbruch. Dann würden sie sich absetzen. Lewis wusste wohin: zur Mesa. Er hatte einen Film im Netz darüber gesehen.
    »Einen Platz für Typen wie dich und mich«, hatte er ihn genannt. Am Armaturenbrett klemmte der Google-Maps-Ausdruck, wie als Beweis, dass die Mesa wirklich existierte.
    Monterny war Lewis' Selbstsicherheit unheimlich. Gleichzeitig zog sie ihn wie magisch an. Lewis fehlte, was ihm die Existenz zur Qual machte: Zweifel.
    Und Lewis war ein Kamerad. Eine Dienstzeit Afghanistan, zweimal Irak. Zwischen den beiden Männern existierte das stillschweigende Verständnis von Veteranen. Niemand, der den Krieg nicht kannte, konnte es verstehen.
    Lewis machte Monternys entstelltes Gesicht nichts aus. Er war Schlimmeres gewohnt.
    »Warte hier!«, sagte Lewis. »Ich sehe es mir an.« Der muskulöse Schwarze stieg aus. Auf dem Gehweg drehte er sich um und steckte den Kopf dann durch das geöffnete Fenster der Beifahrertür. »Und nicht in die Hosen machen, Monterny, klar? Ist ein Spaziergang hier, wirst sehen.«
    Lewis verschwand in der Nacht.
    Monterny blieb sitzen. Er wollte nicht an diesem Ort sein. Er wollte nicht tun, was sie tun würden. Aber was blieb ihm? Er hatte nirgendwo sonst einen Platz, wohin er gehen könnte. Er hatte kein Geld. Die Pension, die ihm zustand, ließ auf sich warten.
    Er musste essen, nicht?
    Monterny zog die Brieftasche aus der Hose, holte ihr Bild hervor und hielt es so, dass das Licht der Straßenlaterne darauf fiel.
    Julie.
    Ein körniger, verschwommener Farbausdruck. Er hatte ihr Foto auf der Homepage der Klinik gefunden. Kaum größer als eine Briefmarke, aber immerhin ein Bild. Etwas, woran er sich festhalten konnte. Er hatte es noch am Tag seiner Entlassung in einem Internetcafé ausgedruckt.
    Monterny wusste, dass er Julie niemals wiedersehen würde. Und er wusste, dass er ohne sie keine Chance hatte, seine Verstümmelung zu überwinden.
    »Träumst du wieder von deiner Braut?« Lewis war zurück.
    Monterny steckte das Foto hastig weg. »Sie ist nicht meine Braut!«
    »Du musst es wissen.« Lewis zuckte die Achseln. »Komm, das Haus ist gut. Seine Besitzer haben bei der Alarmanlage geknausert.«
    Sie kletterten über den Zaun und schlichen über den Rasen. Die Nacht war heiß. Das T-Shirt klebte feucht am Körper Monternys.
    Lewis öffnete die Verandatür mit einer Scheckkarte, als handele es sich bei ihr um einen Schlüssel. Es war nicht sein erster Einbruch.
    »Wir teilen uns auf. Ich übernehme das Obergeschoss, du bleibst hier unten, klar?«
    »Klar.«
    Lewis huschte die Treppe hinauf. Monterny blieb unschlüssig stehen. Er kam sich vor wie ein Eindringling – was er war. Er hatte kein Recht hier zu sein, diese Leute zu bestehlen.
    Er setzte sich in Bewegung, erforschte das Haus im fahlen Mondlicht, das durch die Fenster fiel. Was stahl man eigentlich bei einem Einbruch? Und wo versteckten Leute ihre Wertsachen?
    Monterny passierte eine Kommode. Ein gerahmtes Foto stand darauf. Ein junger Mann – etwa so alt wie er – mit einem schwarzen Doktorhut und einer aufgerollten Urkunde in der Hand. Er lächelte. Sein Gesicht war unversehrt.
    Monterny schmetterte das Foto gegen die Wand. Der Rahmen brach auseinander. Er hatte für diese Menschen gekämpft, für ihren Wohlstand. Und nun? Er hungerte, und die Abscheu, die

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