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Perry Rhodan Neo 006 - Die dunklen Zwillinge

Perry Rhodan Neo 006 - Die dunklen Zwillinge

Titel: Perry Rhodan Neo 006 - Die dunklen Zwillinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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Möglichkeiten. Dieser Anzug ist ein Werkzeug, das seinem Träger atemberaubende Möglichkeiten eröffnet. Verstehen Sie nicht, dass er für mich, den Barbaren der Erde, ein Wunder darstellt?«
    Crest machte eine wegwerfende Geste. »Für mich ist er gewöhnlich, keiner weiteren Erwähnung wert. Und Sie sind zu intelligent, als dass Ihnen das nicht klar wäre. Also: Was wollen Sie von mir?«
    Monterny schwieg einige Sekunden lang, tat so, als überraschte ihn die Geistesgegenwart des Arkoniden, als hätte er den Verlauf ihrer Begegnung nicht in ebendiesen Bahnen geplant.
    »Nun, dieser arkonidische Anzug ist ein Wunder. Doch er ist ein vergängliches Wunder. Eines Tages, möglicherweise sehr bald, wird seine Energiequelle versiegen. Ein Wartungsintervall wird ablaufen. Defekte werden auftreten, erst kleinere, bis schließlich zum Totalausfall. Der Gedanke macht mich traurig. Sie wissen ja, Crest, dass wir nur über zwei dieser Anzüge verfügen.« Er fixierte Crest mit seinem Blick. »Es sei denn, Sie verraten uns, wie man diese Anzüge herstellt!«
    »Nein!« Die Antwort kam ohne Zögern.
    »Wieso nicht?«
    »Ich sagte Nein!«
    »Und ich sage, dass Ihre Antwort voreilig ist.« Monterny beugte sich vor. Der Anzug deutete seine Geste korrekt und glitt näher an den Arkoniden heran. »Denken Sie doch nach, Crest! Denken Sie daran, in welcher Lage Sie sich befinden. Sie sind – wie wir Menschen sagen – mutterseelenallein auf der Erde. Allein unter Barbaren, ohne die geringste Aussicht auf Rettung. Wissen Sie, was das bedeutet?«
    Crest schwieg. Der Arkonide wandte den Blick demonstrativ zur Seite.
    »Ich sage es Ihnen: Ihr Schicksal liegt ganz in Ihrer eigenen Hand. Stoßen Sie die Barbaren vor den Kopf, fördern Sie das Schlechteste in ihnen zutage. Ihre Wut, ihre Aggressivität, ihre Furcht. Ehe es Sie sich versehen, finden Sie sich auf einem Scheiterhaufen wieder ...« Er nahm das Buch auf, in dem Crest gelesen hatte, und blätterte darin. »Der Amerikanische Bürgerkrieg ist nur ein Beispiel unter vielen für das grenzenlose Vermögen der Menschen, einander Leid zuzufügen. Wieso sollte dies in Ihrem Fall anders sein?« Er legte das Buch wieder zur Seite. »Aber Sie müssen nicht so enden. Es gibt eine andere Rolle, die Sie für die Menschen spielen können: Sie können unser Mentor sein, Crest, vielleicht sogar unser Gott. Geachtet und respektiert. Überlegen Sie doch, Crest!«
    »Das ist nicht nötig. Meine Antwort bleibt Nein.«
    Monterny kniff die Augen zusammen. »Sie enttäuschen mich. Ich hatte Sie für klüger gehalten. Für Sie wäre es eine Kleinigkeit ...«
    »Genau das ist es nicht!«, unterbrach ihn Crest. »Glauben Sie mir: Selbst wenn ich es wollte, ich könnte Ihnen nicht sagen, wie man Kampfanzüge herstellt!«
    »Wieso nicht?« Monternys Überraschung war nicht gespielt. Es war die erste Wendung des Gesprächs, die er nicht vorhergesehen hatte. »Es ist ein Erzeugnis Ihrer Technik!«
    »Und?« Crest hob den Arm, zeigte auf den altmodischen Radiowecker, der in der Wand eingelassen war. Er war defekt. »Dieses Gerät ist ein Erzeugnis Ihrer Technik, nicht?«
    »Ja, natürlich.«
    »Können Sie mir zeigen oder wenigstens erklären, wie man ein solches Gerät herstellt?«
    Monterny starrte auf den simplen Radiowecker und erkannte seinen Denkfehler. In einer hoch entwickelten Zivilisation herrschte Arbeitsteilung. Radiowecker wurden in wenigen Fabriken hergestellt. Die Chance, dass er zufällig in einer dieser Fabriken arbeitete, war gering. Ebenso wenig, dass er sich jemals mit den Konzepten, der Konstruktion und der Herstellung von Radioweckern beschäftigt hatte. Dasselbe traf auf Crest und die arkonidischen Kampfanzüge zu.
    Crest wusste tatsächlich nicht, wie man sie herstellte. Doch er musste etwas anderes wissen ...
    »Dann erklären Sie mir die physikalischen Prinzipien, auf denen dieser Anzug beruht!«
    »Das kann ich ebenso wenig.«
    »Aber Sie sind Wissenschaftler!«
    »Das ist richtig. Und ein hoch geachteter, möchte ich hinzufügen.«
    Monterny überging den Verweis, der in der Bemerkung mitschwang. »Wieso behaupten Sie dann, unwissend zu sein?«
    »Weil ich mich nicht mit dieser Art von Wissen beschäftige. Ich bin ein Derengar. In Ihre Sprache übertragen ist das ungefähr eine Kombination von Anthropologe und Historiker. Ich beschäftige mich mit dem Wesen der Arkoniden und ihrer Gesellschaft, nicht mit belangloser Mechanik!«
    Crest sagte die Wahrheit. Monterny spürte es, und er

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