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Perry Rhodan Neo 008 - Die Terraner

Perry Rhodan Neo 008 - Die Terraner

Titel: Perry Rhodan Neo 008 - Die Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Einsamkeit der Venuszuflucht nicht immer allein gewesen. Wer hätte ihn daran hindern können, Frauen von der Erde zur Venus zu holen?
    »Die Verbindung ist geschaltet«, sagte Rico unbewegt. »Die TOSOMA IX sendet in das erdweite Kommunikationsnetz.«
    Ihre Augen tränten. Thora war erregt, als sie die Aufnahmeoptik aktivierte.
    Sie zögerte. Vor einer Stunde hatte sie sich diesen Bereich schon genau angesehen. Mehrere Fehlfunktionen waren angezeigt worden, die allerdings nur die Internverarbeitung betrafen. Nun gab es diese Anzeigen nicht mehr. Die Optik arbeitete einwandfrei.
    »Haben Sie das in Ordnung gebracht, Rico?«, fragte Thora überrascht. Eigentlich hätte sie es bemerken müssen, die Schaltfehler machten es nötig, die Verkleidung abzunehmen.
    »Was in Ordnung gebracht?«, fragte Rico zurück.
    »Die Aufnahmeoptik ...«
    »Ich hatte anderes zu tun.«
    Thora rieb sich die Schläfen. Sie ließ sich verwirren, das war nicht gut. Sie durfte keine Spur von Unsicherheit zeigen.
    Sie legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und dachte an Arkon. Langsam kehrte ihre Ruhe zurück. »Jetzt«, sagte sie. Die Optikschaltung reagierte auf das knappe Kommando, ein Holo entstand, signalisierte Sendebereitschaft.
    »Ich, Thora von Zoltral, spreche zu den Menschen des Planeten Erde. Angehörige eurer Art haben Crest da Zoltral entführt, ein angesehenes Mitglied meines Volkes. Das ist bedauerlich ... nicht für mich, sondern für euch Menschen.
    Ich erwarte, Crest unversehrt wiederzusehen.
    Aber ich warte nicht lange.
    Ich gebe den Menschen vierundzwanzig Stunden Zeit, um meinen Zorn zu besänftigen. Das ist mehr als genug, damit ihr Crest zu mir bringen könnt.
    Geschieht das nicht, und die Frist verstreicht, ohne dass Crest wieder vor mir steht, werde ich damit beginnen, euren Planeten einzuäschern.
    Die Menschen haben ihre Zukunft in der eigenen Hand. Vierundzwanzig Stunden, nicht eine Minute länger!«
    Routinemäßig, mit einer knappen Handbewegung, gab sie den Abschaltbefehl. Die Automatik reagierte prompt darauf, Thora nahm es überrascht zur Kenntnis. Sie wandte sich Rico zu.
    »Ich glaube nicht, dass das nötig war«, sagte er vorwurfsvoll.

13.
    15. Juli 2036
    Ehrenvolle Beisetzung
     
    Das Leben ging weiter wie gewohnt, und dazu gehörte nun einmal der Tod. Die Erde hörte auch nicht auf, sich zu drehen, nur weil die Arkoniden gekommen waren.
    Stanley Drummond stand wie versteinert da. Er hielt den Blick gesenkt, die Hand auf dem Herzen, und lauschte der Nationalhymne. Die Geste der Verbundenheit schmerzte ihn, aber sie musste sein. Und die Hymne war kein Zugeständnis an Clark G. Flipper, sondern ein Affront gegen Thora.
    Wir beugen uns nicht!
    Die Nation hält zusammen, auch – oder gerade – wenn der Feind übermächtig ist.
    Ein leichter Wind wehte. Er trug Brandgeruch heran und hielt damit die Erinnerung an den vergangenen Tag wach.
    Drummond presste die Lippen zusammen. Mit der linken Hand versuchte er, seine Krawatte gerade zu rücken, merkte indes, dass es eine unpassende Bewegung war, und ließ den Arm wieder sinken.
    Ein Wechselspiel von Licht und Schatten huschte über den Nationalfriedhof hinweg. Arlington war ein Ort der Erinnerungen und des Schmerzes, zugleich auch der Hoffnung. In Reih und Glied wuchsen die weißen Grabsteine aus dem üppigen Grün des Rasens. Jeder Stein ein Schicksal, ein Dienst für das Vaterland.
    Die Hymne endete. Stanley Drummond stand weiterhin starr. Er hatte registriert, dass wenige Meter vor ihm eine Rotorkamera in der Luft hing. Sein Konterfei erschien wohl in gestochen scharfer Auflösung auf allen Nachrichten-Streams.
    Die Ehrengarde salutierte vor dem üppig mit Blumen geschmückten, mit der Flagge bedeckten Sarg.
    Plötzlich und unerwartet kam für ihn der Tod. Amerika trauert um seinen Helden Clark G. Flipper ... So verbreiteten es die Medien. Die Wahrheit kannten nur wenige. Stanley Drummond verfluchte den Tag, als er sein Vertrauen der falschen Person geschenkt hatte. Ein Fehler, zugegeben. Ein Fehler, den nur er und Monterny kannten.
    Die lästige Kamera flog die Reihe der Trauernden ab. Nur wenige Dutzend waren gekommen: einige Senatoren, der Gouverneur von Nevada und seine asiatische Lebensgefährtin, mehrere Weggefährten Flippers aus seiner Zeit bei der Air Force. Natürlich auch Flight Director Lesly Pounder und mehrere hochrangige Mitglieder seines NASA-Stabes. Pounder hatte viele gute Männer und Frauen verloren, ein herber Rückschlag im

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