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Perry Rhodan Neo 009 - Rhodans Hoffnung

Perry Rhodan Neo 009 - Rhodans Hoffnung

Titel: Perry Rhodan Neo 009 - Rhodans Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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drohte.
    Die Telepathin merkte, dass es in ihm arbeitete. »Mister Bull, ich bin bereit, mein Inneres komplett offenzulegen. Was kann ich noch tun?« Sie sah ihn an. Ihr Blick war flehend.
    »Sie gehören nicht hierher«, entgegnete er, einer plötzlichen Eingebung folgend. »Wieso gehen Sie nicht?«
    »Ich würde nichts lieber tun. Ich habe nicht in Ihre Stadt gewollt.«
    »Es ist nicht meine Stadt.«
    »Mag sein.« Sie zuckte die Achseln. »Aber Sie haben recht. Ich gehöre nicht hierher. Nur: Können Sie mir einen Ort auf der Erde nennen, an den ich gehöre?«
    »Sie könnten zurück in Ihre Heimat, nach Russland.«
    »Russland ist nicht mehr meine Heimat. Außerdem würde ich nicht über die Grenze hinauskommen. Der Geheimdienst weiß, wer ich bin. Und was ich kann. Ich bin zu wertvoll, um mich in Ruhe zu lassen.«
    Und zu gefährlich!, dachte Bull. Kein Staat der Welt würde Tatjana Michalowna ungeschoren lassen. Eine Gedankenleserin war eine potenziell unbezwingbare Waffe – und eine, die man vorzugsweise auf der eigenen Seite wusste.
    Die Vernunft sagte Bull, dass das auch für ihren Traum für Terra galt. Sie brauchten Menschen wie Tatjana Michalowna, damit er Wirklichkeit wurde.
    Sein Gefühl sagte Bull, dass er diese Frau aus der Stadt jagen sollte. Er wünschte sie sich nur weg. Wünschte, dass statt tausend unlösbar scheinenden Aufgaben sich nur neunhundertneunundneunzig vor ihm auftürmten.
    Was sollte er mit ihr anstellen?
    Bai Jun enthob ihn einer Antwort. Der ehemalige General trat in Crests Apartment. Er trug ein Datenvisier, das sein Gesicht ab der Mitte der Wangen verdeckte. Lichtreflexe, in denen Bull eingehende Statusmeldungen erkannte, huschten über das Display.
    Bai Jun blieb neben Bull stehen, klappte das Visier hoch. »Terrania ist abgeriegelt. Nicht einmal eine Wüstenmaus kommt mehr unerkannt hinein oder hinaus.«
    »Haben Sie schon erste Mäuse gefangen?«
    »Nein, aber das ist nur eine Frage der Zeit. Meine Leute sind überall in der Stadt und in den Tunneln, die die Belagerer angelegt haben, unterwegs. Wer immer hinter diesem Diebstahl stecken mag, wird nervös werden und einen Fehler begehen. Dann schlagen wir zu.«
    Der Blick des Generals hatte etwas Glasiges. Als wäre er nur mit einem Teil seiner Aufmerksamkeit zugegen. Eine Beobachtung, die zutraf, wie Bull im selben Moment erkannte. Bai Jun trug ein Headset im Ohr, lauschte den einlaufenden Berichten.
    »Was ist mit der Klinik?«
    »Wir sind an der Arbeit. Meine Leute haben DNA-Spuren gefunden, die weder Ihnen noch Crest, noch Miss Michalowna oder den beiden Ärzten zugeordnet werden können. Wir überprüfen das Personal der Klinik und werden die Betreffenden beizeiten befragen.«
    Bai Jun drehte den Kopf weg, flüsterte auf Chinesisch in sein Headset.
    »Sie sehen, Miss Michalowna«, sagte Bull, »Ihre Komplizen sind so gut wie gefasst. Ich bitte Sie: Überdenken Sie noch einmal Ihre Entscheidung! Sagen Sie uns die Wahrheit! Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort, dass Ihnen nichts geschehen wird.«
    Die Russin schlug die Hände vor das Gesicht und sank mit dem Rücken gegen die Wand. Die Telepathin schluchzte leise.
    »Mister Bull?«, sagte Crest vorsichtig. Der Arkonide schien einen Entschluss gefasst zu haben. Er suchte Blickkontakt mit Reginald Bull – und hielt ihm stand. »Sie irren sich. Diese Frau ist unschuldig.«
    Und wieso rücken Sie damit erst jetzt heraus?, dachte Bull. Wieso haben Sie die ganze Zeit geschwiegen? Was haben Sie zu verbergen, Arkonide?
    »Ich würde Ihnen nur zu gern glauben, Crest.«
    »Mein Wort genügt Ihnen nicht?«
    »Wenn ich ehrlich bin, nein.« Bull strich sich über das Kinn, auf dem kratzige rote Stoppeln sprossen. »Zu viel steht auf dem Spiel. Terrania ist ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Ein Symbol der Hoffnung. Auf eine bessere Welt, eine gerechtere Gesellschaft. Sie wissen das so gut wie ich. Dieser Turm, der nach Ihren Entwürfen gebaut wird, ist der handfeste Beweis.« Bull stampfte auf. »Aber noch ist Terrania ein Brückenkopf, der jederzeit überrannt werden kann. Um uns zu halten, brauchen wir jedes Stück arkonidischer Hightech, das wir in die Finger bekommen können.«
    »Darf ich Sie darauf hinweisen, dass dieser Roboter kein arkonidisches Erzeugnis ist? Darüber hinaus handelt es sich um Trümmer.«
    »Sie dürfen. Beide Hinweise sind korrekt, beide sind nebensächlich. Diese Trümmer sind Erzeugnisse einer Technologie, die der arkonidischen noch weit überlegen sein

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