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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Cyarii. Man glaubte, ins Leere zu treten, mitten in der Luft zu gehen.
    Oder, in seinem Fall, hoch in der Luft auf einer Pneumoliege zu liegen und zu entspannen und ins Land hinauszuschauen und übers Meer, das an jenem Tag von einem unglaublichen Blau war, voller Schimmer, wie von einem der Sternengötter lackiert.
    Ein Tag von geradezu gnadenloser Herrlichkeit.
    Er wies mich mit einem Wink an, auf dem Stuhl Platz zu nehmen, der sich eben neben der Pneumoliege entfaltete.
    Er sagte: »Ich habe leider keine guten Nachrichten. Es könnte zu Ende gehen.«
    »Was?«, fragte ich verwundert.
    »Alles«, sagte er und nippte an einem vergorenen Getränk, das er, glaubt es oder nicht, einem Braumeister der Erstbevölkerung abgehandelt hatte. Wahrscheinlich mit dem Versprechen, dessen wohlgestaltete Tochter zu ehelichen.
    Verzeihen Sie mir.
    Die schlechte Nachricht also: »Alles?«, fragte ich und machte eine Geste, die das ganze Land unter mir einschloss, den Kontinent unserer Kolonie, vielleicht ganz Larsaf III.
    Er lachte leise. »Wenn wir die Daten aus unseren militäranalytischen Abteilungen nicht missdeuten, hat der Feind auf unsere Bemühungen, alle Verteidigung um die alten Welten zu konzentrieren, reagiert. Er wird in Zukunft bevorzugt die von Verteidigungsflotten nahezu entblößten Außenposten des Imperiums angreifen und, wie es aussieht, unserem heldenhaften Widerstand zum Trotz überrennen. Leider bringen die Kanonen des Feindes unserem Mut nicht den Respekt entgegen, den der Imperator für wünschenswert hält.«
    Wie immer tadelte ich ihn wegen seiner illoyalen Äußerungen dem Imperator gegenüber, und ich erwartete, dass er wie immer mit einer unartigen Bemerkung kontern würde, einer Bemerkung, die dem Imperator empfahl, Zuflucht zu einigen – lassen Sie es mich so sagen – im Kristallpalast wenig populären autoerotischen Handgreiflichkeiten zu nehmen.
    Das war so seine Art. Damals.
    Aber er überging meine Mahnung. Er stand mit einer fließenden Bewegung auf, stellte das Glas ab und trat nah an die fast unsichtbare Wand des Turmhelms. »Es interessiert den Imperator leider einen Dreck, was mit Welten wie Larsaf III geschieht, wenn der Feind über das System herfällt. Was mit den Kolonisten geschieht, denen im Imperium doch die patriotischsten Hymnen gesungen werden. Ganz zu schweigen von der Erstbevölkerung.«
    Ich war mir nicht sicher, ob er recht hatte oder nicht. Das Imperium stand, daran war kein Zweifel, in der Blüte, und es war gewissermaßen unser Glück, dass die Konfrontation mit dem Bund der Methanatmer in unserer Epoche stattfand und nicht einige Jahrzehnte oder Jahrhunderte zuvor, als das Reich innerer Wirren wegen kaum derart verteidigungsbereit gewesen wäre.
    Dennoch. Der Feind griff an derart vielen Fronten an, setzte eine derart maßlose Gewalt ein, kämpfte so selbstvergessen, so unarkonidisch , dass er unsere Flotten Mal um Mal in größere Bedrängnis brachte.
    »Wenn ich nur wüsste, was diesen Bund antreibt«, überlegte er.
    »Hass«, sagte ich. »Sonst wäre es völlig unerklärlich, warum der Bund uns überfällt. Die Methanatmer können mit unseren Lebenswelten ebenso wenig anfangen wie wir mit ihren.«
    Wir hatten dieses Thema wieder und wieder diskutiert. Wir waren beide der Meinung, dass der Bund der Methan atmenden Völker seiner Lebensanlage nach ohne Weiteres in das Große Imperium integrierbar gewesen wäre. Es wäre eine ökonomische und militärisch effiziente Lösung gewesen: Wir hätten gegebenenfalls dieselben Sonnensystem verteidigen können. Unsere Interessengebiete überschnitten sich nicht.
    »Hass?« Er hatte immer die Position vertreten, dass Hass ein zu schwacher Beweggrund wäre. Hass wäre wie Liebe – ein eher flüchtiges Gefühl. »Nein«, sagte er. »Hass kann es nicht sein.«
    Er hatte schon vor Jahren dafür plädiert, die Auseinandersetzung mit dem Bund nicht nur auf militärischer Ebene zu führen. Wie oft hatte er Eingaben gemacht, der Regent möge Wissenschaftler beauftragen, die nach der Geschichte der Methanvölker forschten. Man möge Expeditionen aussenden, um zu erkunden, ob es eine Beziehung gab zwischen den Völkern des Methanbundes und den Ruinen, die wir im Laufe der Zeit auf einigen wenigen Gasriesen unserer Sterneninsel entdeckt hatten.
    »Wir müssen den Gegner kennen, wenn wir ihn besiegen wollen«, hatte er argumentiert. »Das Unbekannte bleibt unbegreiflich. Das Unbegreifliche bleibt unkalkulierbar. Das Unkalkulierbare lässt

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