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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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unsere Strategie ins Leere laufen.«
    Ich wusste nicht, ob und wie der Regent auf diese Eingaben reagiert hatte. Zu uns, zur Kolonie auf Larsaf III, waren jedenfalls keine Nachrichten in dieser Sache gelangt.
    »Wenn es kein Hass ist, der den Bund treibt«, nahm ich unseren Gedanken wieder auf, »sollten wir die Diagnosen unserer Xenopsychologen ernst nehmen: Die Methanvölker sind tatsächlich diese emotionslosen Geschöpfe, als die sie in den Fachpublikationen überwiegend beschrieben werden. Der Entschluss zum Krieg gegen uns entsprang einer kalten Rechnung, einer mathematischen Abwägung von Vor- und Nachteilen, von Prognosen und Perspektiven. In ihren Hirnen muss dieser Krieg als etwas Folgerichtiges, geradezu Zwangsläufiges erscheinen.«
    »Reine Logik und schierer Wahnsinn schließen einander nicht aus«, gab er zu bedenken. »Jedes, noch das abwegigste Wahnsystem ist in sich voller unwiderlegbarer Logik.«
    »Aber du glaubst nicht an die Logik«, sagte ich.
    Er lachte und tippte sich an die Stirn. »Hast du vergessen, dass die Logik in mir ein Eigenleben führt?«
    »Wenn es nicht der Hass ist, nicht die Logik – was ist es dann?«, fragte ich. »Was treibt den Bund an?«
    Er schaute eine Weile über das Meer, die Brandung, über das üppige, vielfach schattierte Grün der Wälder, über die atmenden Gärten und Parks zu Füßen der Präfektur, die weißen Bauwerke der Kolonie. »Angst«, sagte er schließlich. »Eine unauslöschbare, unversiegbare Angst treibt sie an.«
    »Angst vor dem Großen Imperium? Gut, das wäre verständlich, wenn wir Tyrannen wären. Blindwütige Zerstörer. Aber das sind wir nicht.«
    »Wer weiß schon, was wir sind«, sagte er. »Wer weiß, was die Methanvölker in uns sehen.«
    Ich hätte es übrigens damals vorgezogen, im Bund schlicht den Feind zu sehen, den wir besiegen mussten, um zu überleben. Ich habe geglaubt: Verständnis zur falschen Zeit kann töten.
    Ich weiß nicht mehr, was ich an diesem Tag von ihm erwartet habe. Vielleicht, dass er einen Coup gelandet hätte. Dass es ihm gelungen wäre, das Flottenoberkommando zu überreden, ein bedeutendes Kontingent unserer Kriegsschiffe aus den Kerngebieten des Imperiums an die Peripherie zu verlegen, zu uns, ins System von Larsafs Stern. Dass wir aufhörten, die unbedeutende Randkolonie zu sein, und anfingen, dem Bund Schwäche nur vorzuspielen. Dass wir diese Schwäche als Lockmittel einsetzten, die beiden Gasriesen des Systems als Fallen präparierten.
    Habe ich das Ganze nicht so klar vor Augen gesehen wie eine Holografie: Dutzende, Hunderte Schiffe wie die TOSOMA, verborgen im System der Eis- und Felsenkränze, das den kleineren der beiden Gasriesen umgab. Schiffe, die zu gegebener Zeit in den freien Raum hervorstießen und die mächtigen Kriegswalzen des Bundes völlig unvorbereitet trafen, ohne den Schutz ihrer Energieschirme.
    Aber in diese Richtung hatte er nichts geplant. Stattdessen sagte er: »Ich habe die Festungsarchitekten angewiesen, auf Larsaf II eine verdeckte Zuflucht für die Kolonisten anzulegen.«
    »Nur für die Kolonisten?«
    Er lächelte. »Eine Zuflucht für die Kolonisten, von denen der eine oder andere vielleicht einige Erstbewohner zur Begleitung hat.«
    »Larsaf II«, sagte ich. »Das ist ein ... hm ... unwirtlicher Ort. Die Oberfläche heiß genug, um Blei zu verflüssigen. Eine Welt mit einer reinen Kohlendioxidatmosphäre.«
    »Ja«, sagte er. »Ein Ort, an dem die Methanvölker kaum nach Sauerstoff atmenden Flüchtlingen suchen werden.«
    »Du willst, dass ich nach Larsaf II gehe«, erkannte ich.
    »Nein«, sagte er. »Dich will ich an einen viel weiter entfernten Ort schicken.«
    »Auf einen der Gasriesen, um dem Bund eine Falle zu stellen?«, hoffte ich.
    »Nein. Du fliegst ins Wega-System.«
     
    Kerlon sprach noch weiter, aber seine Aussprache wurde verwaschener, war kaum noch zu verstehen.
    Curaploy rollte an seine Seite und verabreichte ihm eine weitere Injektion. Der Alte richtete sich noch einmal auf. Er starrte erst Rhodan, dann Thora an. »Wir haben sie besiegt, nicht wahr? Am Ende hat das Große Imperium immer gesiegt. Sie sind der lebende Beweis.«
    Kerlons Blick in Richtung Thora war flehentlich. Rhodan wartete auf ihre Reaktion. Ihr Gesicht blieb merkwürdig unbewegt, kein Anzeichen von Triumph.
    War der Konflikt, von dem Kerlon gesprochen hatte, den er als eine Art Zeitenwende in der Geschichte des Großen Imperiums erlebt zu haben schien, war dieser Krieg mit allen seinen

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