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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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aus.
    »Ich erzähle Ihnen also von dem Tag an, als er und ich ...« – er wies mit der Hand auf Rhodan – »... uns im System von Larsafs Stern voneinander verabschiedet haben.«
     
     
    Bericht Kerlons, Erster Teil:
     
    Er hatte mich gebeten, im Lauf des Tages zu ihm zu kommen. Andere würden vielleicht sagen: Er hatte mich bestellt. Aber so war unser Verhältnis nicht. Dazu hatten wir in zu vielen Kämpfen nebeneinander gestanden, dafür hatten wir einander zu häufig das Leben gerettet.
    Na gut, eher er mir als ich ihm. Ich war damals jung, so jung, dass es mir heute wie eine Simulation erscheint.
    Im Laufe des Tages also. Er wusste natürlich, dass diese mangelhafte Genauigkeit mir nicht lieb war. Ich habe immer das Akkurate, das Genaue vorgezogen. Ich vergab ihm diesen kleinen Snobismus gern.
    Schließlich, wie jeder Außenstehende hätte zugeben müssen, arbeitete er erfolgreich.
    Nein. Das ist eine Untertreibung. Die Arbeit, die er leistete, war nicht einfach erfolgreich . Sie war grandios.
    Die Kolonie auf Larsaf III gedieh, man kann es nicht anders sagen. Er hatte kluge Entscheidungen getroffen: Statt in die Breite zu siedeln, hatten wir uns auf einen der kleineren Kontinente konzentriert. Die Wissenschaftler, die Völkerkundler, die Experimentalhistoriker, das ganze Korps der Kulturwissenschaftler hatte seine Forschungsstationen in Betrieb genommen. Die Erstkontaktler waren allesamt hervorragende Xenopsychologen. Aber das war er ja auch – ein Psychologe von Rang.
    Die Erstbevölkerung von Larsaf III war ein interessantes Volk. Nicht nur, weil seine Angehörigen mit uns biologisch nahezu baugleich waren. In ihrer Art lag etwas von achtloser Demut unserer Technologie gegenüber, als wollten sie sagen: Das ist gut, allerdings ist es gut. Doch so gut ist es auch nicht. Ich hätte mich nicht gewundert, wenn ich eines Tages einen ihrer klugen Köpfe, einen Kupferschmied vielleicht, an Bord eines unserer Schiffe erwischt hätte, vielleicht bei einem der Feldtriebwerke oder beim Transitionstriebwerk, der mir erklärt hätte: »Eine großartige Sache. Aber habt ihr schon mal an diese oder jene Verbesserung gedacht?«
    Sie sehen, ich muss jetzt noch lachen. Sie waren von sich selbst überzeugt bis zur Hochstapelei, sie waren schamlose Diebe, schlimmer noch: Sie hatten keinerlei Begriff von Eigentum, aber sie waren charmant in ihrer Hochnäsigkeit, in ihrem Eifer, in ihrem Unwillen, irgendeine Grenze zu respektieren, die wir ihnen setzten.
    Anfangs hatte ich sein Wohlgefallen an diesen Kreaturen nicht geteilt, wie er sich erinnern wird. Erst spät kam ich darauf, woher seine abgründige Sympathie mit diesen Halbwilden rührte: Er meinte, sich selbst in ihnen zu sehen. Ein Ebenbild seines jüngeren, ungezähmten Ichs. Ja, mir scheint, der Narr, den er an ihnen gefressen hatte, war ein Kind dieser Selbstverliebtheit.
    Sehen Sie mir diese Deutung nach. Sie sehen, ich lache ja selbst darüber. Wahrscheinlich war alles ganz anders, und nicht er war der Narr, sondern ich. Und bin es immer noch.
    Nein, Curaploy, lass mich mit deinen widerlichen Injektionen in Ruhe, oder du wirst auf der Stelle stillgelegt für alle Zeit.
    Wenn du mir etwas Gutes tun willst, bring mir zu trinken.
    Ach ja, jener Tag.
    Ich fuhr mit dem Lift hoch bis zum obersten Stockwerk des Turmes, den er persönlich sich als Krönung seiner Präfektur hatte einfallen lassen. Im Kern war das Gebäude eine veritable Festung, komplett mit Schutzschildgeneratoren, Abwehrkanonen, deren Feuer bis weit über die Bahn des Trabanten hinausreichte, mit offenen und verborgenen Hangars für submarine und weltraumfähige Fahrzeuge.
    Einige der besten Militärarchitekten und Festungsbauer hatten sich auf Larsaf III und sonst wo im System ausgetobt. Manche von ihnen suchten geradezu, wie mir schien, nach exquisit komplizierten Bedingungen für ihre Bauwerke.
    Wie auch immer: Diesen Turm hatte er den Architekten der Präfektur aufgegeben. Dieses unzeitgemäße Zeichen seiner Verbundenheit mit dem Archaischen.
    Nachdem ich aus dem Lift getreten war, musste ich die letzten Stufen zu Fuß gehen. Dann hatte ich endlich die Freifläche erreicht. Es hatte ihm gefallen, die Turmspitze mit einem Turmhelm aus Cyarii-Glasschaum zu versehen, einer flachen, vierseitigen Pyramide aus jenem Schaum, der so unendlich fein ist, kaum sichtbar. Die Basis dieser gläsernen Pyramide ragte über die Wände des Turmes hinaus, zu allen Seiten gute fünf Meter. Auch diese Basis war aus

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