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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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den Dschungel zu fliehen. Sie würden tun, was Kakuta nicht unbedingt wissen musste.
    Das Schiff im Hafen von Vicedma würde den gefangenen Oberbefehlshaber der Topsider zurück zum Dschungelkontinent bringen. Dort sollte er in der Zitadelle gefangen gehalten werden.
    Kakuta mochte die Vorstellung nicht, wie viele Menschen und Ferronen an der Umsetzung seines Plans beteiligt waren, wie viele dieser Plan in Lebensgefahr brachte.
    Der Anflug von Stolz, den er zunächst gespürt hatte, war längst seiner Sorge gewichen und dem Entsetzen darüber, dass der Thort verzweifelt genug gewesen war, auf diesen Plan zu setzen.
    Wobei Kakuta sich nicht des Gefühls erwehren konnte, dass der Thort selbst keineswegs an den Plan glaubte, sondern ihn für einen Deckmantel nahm, unter dem – wer wollte es wissen – ein ganz anderer Plan geschmuggelt wurde, der andere, der wahre Plan.
    Die Topsider hatten den geringfügigen Bedingungen des Thort zugestimmt. Sie waren auch mit Bolcati Perto als Ort seiner Selbstauslieferung einverstanden und damit, erst in einigen Stunden auf der Insel zu erscheinen. Kakuta hatte an diesem Gespräch nicht teilgenommen; Yuaad hatte ihm später erzählt, dass der Thort auf gewisse Besonderheiten der Insel verwiesen hätte, auf ihre mythische Qualität, ihre besondere Bedeutung im Kontext der ferronischen Kultur: Auf Bolcati Perto habe der erste Raumfahrer von Ferrol zum ersten Mal den Boden von Pigell betreten. Seitdem hätten immer wieder ferronische Regierungsmitglieder, Thorts, Astronauten, Künstler und Industriekapitäne für einen neuen, epochemachenden Schritt jenen Segen gesucht, den Bolcati Perto wirkte.
    Kakuta hatte nicht ganz verstanden, ob der Thort selbst an diese magisch-politischen Zusammenhänge glaubte. Es spielte auch keine Rolle.
    Kakuta beugte sich nach vorn und schaute an Morosowa vorbei nach unten. Die Insel, die sie eben überflogen, war restlos industrialisiert. Kakuta sah ausgedehnte Fabrikgelände, Schlote, aus denen weißer Dampf quoll. Gebäude, die ihn an die Kühltürme von Kernkraftwerken erinnerten. Plötzlich erschien ein Flugwesen neben ihnen, weiß wie eine Made, deren Kopf aus einem aufgerissenen Maul bestand; die schwarzen Fledermausflügel schlugen und pumpten zugleich.
    »Ein Aouziz«, flüsterte Yuaad. »So weit weg von allen Horsten. Es muss ausgestoßen worden sein. Es hat nicht mehr lange zu leben.« Ihre Stimme war dunkel von Trauer und Mitleid.
    Endlich kam Decseaduu in Sicht. Sie schwiegen bis zur Landung. Auf dem breiten, von der Hitze des Tags wie glutflüssigen Strand Decseaduus warteten die Ferrhianen auf sie. Sie sollten den Thort, seine ferronischen Begleiter und Kakuta nach Bolcati Perto tragen.
    Nur einer der Ferrhianen nahm einen anderen Kurs: Er würde in seinem Gestell Morosowa zum Hafen von Vicedma bringen.
    Der Pilot startete den Gleiter wieder, würde aber nicht zur Zitadelle zurückfliegen. Die anderen drei Ferronen blieben zurück. Ihnen würde Kakuta den entführten Topsider übergeben.
    Die Ferrhianen, auf deren Rücken der Thort, die Ferronen, Sloane und Kakuta reisten, hatten Bolcati Perto fast erreicht, als aus dem bleiernen Gewölk über ihnen ein topsidisches Schiff auftauchte. Das Schiff war ungeheuer groß; aus dem zylindrischen Teil wuchs die gewaltige Steuerkugel. Das ganze Gebilde wirkte wie ein phantastisches U-Boot, ein außerirdischer Nautilus auf dem Weg zu einem außerirdischen Atlantis.
    Es ärgerte Kakuta beinahe, dass dieser Anblick ihm so den Atem verschlug. Er hätte doch seiner Besatzung wie seiner mörderischen Mission wegen nichts als Verachtung für das Schiff aufbringen müssen. Aber im Augenblick empfand er schiere Dankbarkeit, diese Sternenmaschine aus einem unbekannten Sonnensystem sehen zu dürfen, wie sie, nicht mehr als zweihundert Meter über der Insel, ihren Sinkflug beendete und sich schwerelos in der Luft hielt, weit gereist, Ehrfurcht einflößend und herrlich.
     
    Der runde Platz, auf den sie der Thort geführt hatte, machte auf Kakuta den Eindruck einer zu großen Manege; er durchmaß knapp hundert Meter. Er war mit einem Mosaik ausgelegt. Die glasierten Steinchen stellten, wenn auch stark stilisiert und in unnatürlichen Proportionen, das Wega-System dar. Dem Mosaik, erklärte ihm Yuaad, verdankte dieser Platz seinen Namen: der Kreis Sternensteige.
    In der Mitte des Mosaiks stand eine Skulptur, eine übergroße, sehr schlanke, geöffnete Hand, die vielleicht nach den Sternen griff, sich ihnen

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