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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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die Widersacher des Thort, und ich, der Lichtbringer, krönte Guall in der großen Halle der Burg, die er zu seinem Palast ausbauen ließ. Die Feierlichkeiten zogen sich endlos hin. Meine Geduld war erschöpft. Jetzt, da ich wieder zur Ruhe kam, war mir bewusst geworden, dass ich gegen meine Befehle verstoßen hatte. Ich musste ins Larsaf-System zurückkehren. Noch während der Feierlichkeiten brachen wir auf.
    Es war ein Affront, doch man schien geneigt, ihn dem Lichtbringer durchgehen zu lassen. Unbehelligt marschierten wir zurück zum Schiff. Es war startbereit. Doch ich gab den Befehl noch nicht. Ich wollte mich vom Thort verabschieden.
    Nach einer langen Stunde – ein kalkulierter Affront als Antwort auf den unseren? – kam der Thort an unser Schiff.
    »Lichtbringer, wollen Sie uns ohne Ihr Geschenk verlassen?«
    »Es ist nicht üblich in meinem Volk«, entgegnete ich. Was hatten die Ferronen uns schon zu bieten?
    »Sie wollten doch erfahren, wie ich an vielen Orten zugleich sein kann, nicht?«, ließ er sich nicht beirren. »Dann folgen Sie mir!«
    Der Thort führte mich in die Gewölbe unter der Burg. Dort, in einer Kammer, stand ein hoher Bogen mitten im Raum, für sich allein und ohne irgendeine Last zu tragen als sich selbst. Meine erste Assoziation war: Dies ist die Pforte in ein unsichtbares Haus.
    Erst auf den zweiten Blick bemerkte ich, dass der schlanke Boden auf einem Podest ruhte, das nicht einmal kniehoch war.
    »Das ist mein Geheimnis«, sagte der Thort. »Ein Materietransmitter. Er ist ein Tor. Es führt zu anderen Transmittern, die überall im System verstreut sind.«
    »Auf diese Weise konnten Sie die anderen Planeten ohne Raumschiff erreichen.«
    »So ist es. Für meine Artgenossen scheint es, als könnte ich an mehreren Orten zugleich sein. Ich ließ sie in dem Glauben. Auf diese Weise konnte ich mich als Herrscher etablieren. Aber ohne Ihre Hilfe, Lichtbringer, hätte das nicht genügt, um zum Thort aller Ferronen aufzusteigen.«
    Der Bogen leuchtete auf. »Kommen Sie, Lichtbringer. Sie sollen es am eigenen Leib erfahren.« Gemeinsam traten wir in das Gerät ...
    ... und traten aus einem gleichartigen Gerät, in einer anderen Welt. Es war kalt, die Luft war dünn. Wir waren in einer Höhle. Draußen ging Schneeregen nieder.
    »Wo sind wir?«, fragte ich.
    »Auf Lannol, einer der äußeren Welten. Sie haben nichts zu befürchten. Sie ist harsch. Hier gibt es keine Ferronen, und es wird lange Zeit keine geben, wenn überhaupt jemals.«
    Wir traten hinaus. Ein Hügel fiel steil, bald senkrecht in eine platinfarbene See ab. Augenblicklich erfüllte mich tiefer Friede. Dieser Ort schien unendlich fern vom Leid und Tod der Kriege.
    Schweigend hingen wir unseren Gedanken nach. Als die Kälte uns in die Knochen drang und die dünne Luft uns hecheln ließ, kehrten wir zurück. Ferrol war nur einen Schritt durch den Transmitter entfernt.
    »Wer hat diesen Transmitter erbaut?«, fragte ich, als wir wieder in der Kammer standen. Diese Technik war der arkonidischen überlegen und natürlich auch der ferronischen. »Wer hat die übrigen Transmitter erbaut und im System verteilt?«
    »Ich weiß es nicht. Vielleicht ist es ein Zufall. Vielleicht will das Schicksal, dass wir Ferronen einander nicht auslöschen.«
    Der Thort drehte sich zu mir. Sein drittes Auge musterte mich. »Dieser Transmitter gehört Ihnen, Lichtbringer. Er ist der Dank meines Volkes.«
    Der Transport der Maschine erwies sich als nicht ganz einfach. Schächte und Gänge mussten erweitert, manche Korridore neu angelegt werden.
    Die Arbeit kostete drei Tage, aber ich dachte, sie wäre diese Zeit wert.
    Dann stand der Transmitter in einem Hangar der TOSOMA X.
     
    Wenige Stunden später händigte ich das Gerät an den Kommandanten aus. Er nahm es mit weniger Erstaunen entgegen, als ich erwartet hatte.
    Die Kolonie hatte sich während unserer Abwesenheit spürbar verändert. Alles wirkte zugleich resigniert und hektisch, konzentriert und geistesabwesend.
    Eine Siedlung von betriebsamen Schlafwandlern.
    Die Abwehrforts und die Schiffe im Raum waren in ständiger Alarmbereitschaft. Er hätte es mir nicht eigens sagen müssen, es war klar: Der Angriff des Bundes der Methanvölker stand unmittelbar bevor. Einer Verstärkung hatte uns die Admiralität des Großen Imperiums nicht gewürdigt. Man hatte dem Kommandanten gegenüber keinen Zweifel gelassen, dass auch im schlimmsten Fall nicht mit einem Einsatz zu rechnen wäre. Das System von Larsafs

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