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Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell

Titel: Perry Rhodan Neo 014 - Die Giganten von Pigell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wim Vandemaan
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Stern war seitens des Imperiums längst abgeschrieben.
    Ich war mir sicher: Arkon würde nicht einmal eine Expedition aussenden, um in den Trümmern der Kolonie eine Nachlese zu veranstalten.
    Ich sagte, dass ich unter diesen Umständen die TOSOMA X einsatz- und gefechtsbereit machen würde.
    »Das werden Sie nicht tun«, sagte der Kommandant. »Sie werden zurückfliegen ins Wega-System.«
    »Was soll ich im Wega-System?«
    »Leben.«
    Der Kommandant wies mich an, so viele Arkoniden wie möglich aufzunehmen und ins Wega-System zu evakuieren.
    »Ich kann nicht glauben, dass wir ganz banal fliehen«, sagte ich. »Weihe mich ein. Welche Strategie steckt dahinter?«
    Der Kommandant legte die Arme in den Nacken und schaute durch den Turmhelm aus Cyarii-Glasschaum in den schwarzen Himmel. Der Trabant von Larsaf III stand wie aus kaltem Licht gegossen in der Nacht.
    »Ich verfolge die Strategie, zu retten, was wir retten können.«
    »Und wer rettet dich?«
    Er sah mich so lange und nachdenklich an, dass ich schon keine Antwort mehr erwartete. »Für mich ist vorgesorgt.« Er lächelte. »Das klingt jetzt fast so egoistisch, wie es ist. Mach dir um mich keinen Kummer.«
    Ob ihn der Verdacht anflog, dass es weniger die Sorge war, die mich seine Nähe suchen ließ, als der Wunsch, in Sicherheit zu sein? Dass er nämlich ein Überlebenskünstler war, ein Überlebensgenie, war mir schon lange klar. Ich hatte oft genug davon profitiert.
    Und er einige Male von mir.
    Er war nicht mehr so jung wie ich, indessen jung genug für jemanden, dessen Zeit erst noch kommen würde.
    Wenn nicht die Raumwalzen der Methanvölker einen Schlussstrich unter sein Leben setzten.
    »Dann sehen wir uns also nicht wieder«, sagte ich.
    Ich wartete.
    Er stand vor mir, größer als ich. Mit einem Mal hatte ich das Gefühl, sehr wenig von ihm zu wissen.
    Er sagte: »Wir werden uns wiedersehen. Ich komme so bald wie möglich ins Wega-System.«
    Ich weiß nicht, ob ich ihm damals glaubte. Ich denke, eher nicht. Ich nahm es als ein nicht ernst gemeintes Versprechen, gesagt, um mir den Abschied zu erleichtern.
    »Ich werde auf dich warten«, versprach ich und spürte, dass ich es ebenso wenig ernst meinte wie er.
    Die TOSOMA X hatte noch nie so viele Passagiere befördert. Alles Überflüssige hatten wir aus dem Schiff geschafft. Dem Flüchtlingsschiff, zu dem die TOSOMA X geworden war. Wir flogen langsam ins Wega-System ein. Ich untersagte jeden Funkkontakt zu den Ferronen. Wir durften sie nicht gefährden.
    Wir steuerten Lannol an, den sechzehnten Planeten des Systems. Nach einigen Tagen intensiven Suchens fanden wir den Transmitter, in dem ich mit dem Thort materialisiert war. Durch ihn mochte der Kommandant folgen.
    Wir brauchten nur einige Wochen, um der TOSOMA X einen Hangar in den Felsen zu schmelzen und sie dort als Steuerzentrale der künftigen Bastion zu installieren. Monate, bis wir Mannschaftsquartiere, Sozialräume, Sporthallen und dergleichen für die Passagiere erbaut hatten.
    Dabei arbeiteten alle mit einer wahren Besessenheit. Jeder von uns kannte den Grund für unseren fast blindwütigen Einsatz: Wir wollten nicht an Larsaf III denken müssen und an die Vorkommnisse dort.
    An das Gemetzel. An den Untergang der Kolonie, den Tod unserer Freunde.
    Die Werkstätten der TOSOMA X waren ausgelagert, zu Industrieanlagen erweitert worden.
    Wir schürften Erz, schufen Maschinen, legten Plantagen an, Pilzzuchten, Paludarien.
    Hin und wieder gingen einige von uns auf die Jagd. Eines Tages kehrte unser bester Jäger nicht zurück. Maureuc. Ich denke, der Naat war der Einsamste von uns allen. Die anderen hatten Gefährten oder hätten sich Gefährten wählen können.
    Doch auch diejenigen von uns, die Eltern hätten werden können, mieden es, Kinder zu zeugen. Wir erzeugten Kältekammern. Einer nach dem anderen legte sich schlafen ins Eis.
    Ilicia hielt es nicht aus. Nach einigen Jahren bat sie mich, mit einem Einmannjäger die Bastion verlassen zu dürfen. Der Jäger war nicht überlichtfähig, eine Rückkehr ins System von Larsafs Stern schied damit aus. Damit auch jede Gefahr, dass die Schiffe des Bundes, sollten sie noch dort liegen, über den Jäger auf die TOSOMA X und die Bastion aufmerksam wurden.
    Ich glaube, sie wollte nach Ferrol. Ich ließ sie gehen. Ich habe nie mehr von ihr gehört.
    Ich habe die Jahrtausende über geschlafen. In den Phasen meiner Wachen – in diesen immer nur fünf, sechs Tagen zwischen den Jahrzehnten – habe ich

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