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Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol

Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol

Titel: Perry Rhodan Neo 016 - Finale für Ferrol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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auch bei uns.«
    »Selbst wenn wir ein erstes Gefecht gewinnen, wird die gesamte Besatzung danach wissen, dass wir an Bord sind. Rhodans Bluff wäre damit gescheitert, und eine gezielte Hetzjagd auf uns können wir wohl kaum überstehen.«
    Die Arkonidin löste eine Handfeuerwaffe aus der Magnethalterung ihres Waffengurts und reichte sie dem Teleportermutanten. »Deshalb versuchen wir auch, nicht entdeckt zu werden. Und wenn doch, bleibt uns nur Waffengewalt. Ich mache ihnen nichts vor, Tschubai, dauerhaft wird das nicht funktionieren. Aber entweder gehört die RUGR-KREHN in absehbarer Zeit uns ... oder wir sind ohnehin tot.« Sie nahm eine Waffe für sich selbst. »Also, gehen wir.«

4.
    Verlust der Unsterblichkeit
    Wega-System, Planet Pigell
     
    Die Hitze trieb ihr unablässig Schweiß aus allen Poren, obwohl sich Darja Morosowa fühlte, als habe sie schon vor einer Ewigkeit den letzten Tropfen Flüssigkeit ausgeschwitzt. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass sie trank, trank, trank. Die ehemalige russische Kosmonautin schaute der Echse, die ihr gegenübersaß, in die kleinen Augen. Sie lagen inmitten einer rauen Schuppenhaut, die im abendlichen Licht, das durch die üppige Vegetation des Dschungels fiel, blaugrau schimmerte.
    Sie waren auf sich allein gestellt. Die ferronischen Widerstandskämpfer hatten sie im Dschungel abgesetzt, fern von den Kampfhandlungen, wie sie hofften. Mit dem Versprechen, sich um die Menschen und ihren Gefangenen zu kümmern. Seitdem hatten sie nichts mehr von ihnen gehört. Die Ferronen mussten tot, der unerbittlichen Militärmaschinerie der Topsider erlegen sein.
    Chrekt-Orn, der Topsider, der bis zu seiner Entführung den Oberbefehl über diese Maschinerie innegehabt hatte, starrte unbewegt zurück. Sein Blick blieb hart und unbeugsam, und doch glaubte Darja, ihn und sein Volk langsam besser zu verstehen. Sie waren nicht nur kalte Soldaten, die brandschatzten und mordeten und wie Raubvögel über die Ferronen im Wega-System herfielen. Nicht nur ... aber auch. Und darin lag das Problem, das ein ganzes Sonnensystem mit seinen vielen besiedelten Welten ins Chaos stürzte.
    Von irgendwoher aus dem Dschungel drang ein schrilles Keckern, und ein Vogel, der sich kaum vom blauen Hintergrund des Himmels abhob, zog über ihnen vorüber. Er schlug sachte mit gewaltigen Schwingen, deren rote Federn im Wind rauschten. Auf jedem Flügel zeichnete sich ein Muster ab, das aussah wie ein kopfgroßes Auge, das in die Tiefe starrte.
    Dieser Fleck irgendwo tief im Dschungel wirkte unendlich weit entfernt von allem – selbst von ihrem Scheitern. Wäre da nicht Chrekt-Orn gewesen, der Anführer des Feindes, den sie gefangen hatten. Zu einem schwindelerregenden Preis: Der Thort und Anne Sloane waren von den Topsidern gefangen genommen worden, Dutzende oder mehr Ferronen hatten bei ihrem verzweifelten Unternehmen das Leben gelassen. Und sie selbst, Tako Kakuta und Conrad Deringhouse hatten sich nur mit knapper Not retten können. Zusammen mit ihrer Beute, die nichts wert war. Die Topsider hatten innerhalb kürzester Zeit einen neuen Oberbefehlshaber ernannt: Genkt-Tarm. Chrekt-Orn schien sie nicht mehr länger zu interessieren.
    Sie hatten alles gewagt – und verloren.
    Doch vielleicht war noch etwas zu retten. Darja versuchte, in stundenlangen Gesprächen Chrekt-Orn und damit sein Volk besser kennenzulernen, ihre Denkweise zu verstehen. Nur auf diese Art, davon war sie überzeugt, konnte es letztlich gelingen, zu den Topsidern durchzudringen und diesen Krieg zu beenden.
    Am liebsten hätte sie laut gelacht, als sie sich dieses Ziel wieder einmal vor Augen hielt. Als ob sie irgendetwas zu ändern vermochte. Sie war mit Tako Kakuta, Conrad Deringhouse und ihrem Gefangenen auf dieser entsetzlich heißen Dschungelwelt gestrandet, unendlich weit von zu Hause entfernt. Eigentlich musste ihr einziges Ziel darin bestehen, den nächsten Tag zu überleben, ohne der feindlichen Umwelt zum Opfer zu fallen, vor Entkräftung zu sterben oder von den Topsidern aufgespürt zu werden.
    Dennoch gab sie die Hoffnung nicht auf. Es war das Einzige, was sie daran hinderte, sich einfach hinzulegen und für immer die Augen zu schließen. Deshalb musste es gelingen, Chrekt-Orn aus der Reserve zu locken. Vielleicht, indem sie mehr von sich selbst preisgab. »Man sagt«, sprach sie den Fremden an, »wenn ein Kind stirbt, verlieren die Eltern die Unsterblichkeit.«
    Kurz huschte die Zunge aus Chrekt-Orns weit vorgewölbtem

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