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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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konnte, sagte Chaktor rasch: »Ich weiß es. Ich gehe!«
    Rhodan warf dem Ferronen einen skeptischen Blick zu. Chaktor, den die Furcht vor den Geistern von Gol plagte, allein lassen? Der Ferrone spürte Rhodans Unbehagen. Er straffte sich, hielt seinem Blick stand.
    »Ich begleite Sie, Chaktor«, sagte Rhodan.
    »Das ist nicht nötig. Ich kann auf mich aufpassen.« Es klang trotzig. Als wäre der Ferrone wütend darüber, dass er seine Furcht vor den Menschen so offen eingestanden hatte.
    »Daran habe ich keinen Zweifel. Sie ...«
    Chaktor unterbrach ihn. »Folgen Sie mir über die Kameras!« Er zeigte auf die Holos der Überwachungskameras, die neben Rhodan in der Luft hingen. »Davon habe ich mehr. Warnen Sie mich, sollte ein Geist versuchen, mich von hinten anzufallen. In Ordnung?«
    Der Ferrone setzte sich in Bewegung und verließ die Zentrale, ohne eine Entgegnung Rhodans abzuwarten.
    Die beiden Freunde sahen zu, wie das Schott sich hinter ihm schloss. Dann fuhr sich Bull durch das Bürstenhaar. »Keine Ahnung, was ihn reitet.« Bull schüttelte ratlos den Kopf. »Mach dir nichts draus, Perry. Ferronen sind auch nur Menschen.«
    Bull vertiefte sich wieder in die Arbeit am Terminal. Kabelverbindungen und Bauelemente ragten aus der mit Gewalt geöffneten Verkleidung wie Eingeweide hervor. Rhodan wandte sich den Holos zu, verfolgte Chaktors Gang durch das Schiff. Der Ferrone hatte nur einen seiner beiden Strahler gezogen, hielt den Lauf schräg nach oben gerichtet. Sein Schritt war sicher. Rhodan erwartete, dass Chaktor hin und wieder den Kopf umwandte, aber es geschah nicht. Der Ferrone schien ganz darauf konzentriert, einen Fuß vor den anderen zu setzen und sich dabei keine Blöße vor den Menschen zu geben.
    »Was habe ich dir gesagt?« Bull war neben ihn getreten. »Um Chaktor müssen wir uns keine Sorgen machen. Der Bursche ist hart im Nehmen. Er hat sich wieder gefangen.«
    »Scheint so.«
    Chaktor trat in die Schleuse. Als sich nach einer Minute das äußere Schott öffnete, schaltete Rhodan auf eine Außenkamera um – und der Ferrone war verschwunden.
    Das Holo zeigte die windgepeitschte, bloße Oberfläche Gols. Von dem tapferen Ferronen, der seine Furcht vor den Geistern der Höllenwelt bezwungen hatte, war nichts zu sehen. Ebenso wenig von der orangefarbenen Gangway, die das Topsiderschiff und das Shuttle verbunden hatte.
    Rhodan aktivierte den Funk des Kampfanzugs. »Chaktor, alles in Ordnung bei Ihnen?«
    Keine Antwort.
    »Ortungserfassung!«, befahl er der Anzugpositronik.
    »Negativ«, kam unverzüglich die Antwort.
    »Chaktor war eben noch in der Schleuse. Das ist unmöglich!«
    »Das ist das Ergebnis der Ortung: negativ.«
    »Du ... du musst die falsche Kamera erwischt haben!«, warf Bull ein.
    Rhodan überprüfte die Bedienung. »Nein«. Er schüttelte den Kopf. »Da ist nichts!«
    »Das kann nicht sein! Lass mich mal sehen!«
    Rhodan machte dem Freund Platz. Bull beugte sich über die Schaltelemente.
    Rhodan zog den Strahler aus dem Holster, entsicherte ihn. Knisternd baute sich der Schutzschirm des Kampfanzugs auf.
    Bull hörte das Geräusch, schaute auf. »Perry, was hast du vor?«
    »Nach Chaktor sehen.«
    »Ich komme mit!«
    »Das wirst du nicht.«
    »Was?« Bull versteifte sich schlagartig. »Ich ...«
    »Du bleibst schön hier in der Zentrale, verstanden? Wer die Zentrale beherrscht, beherrscht das Schiff.« Er deutete mit dem Lauf des Strahlers auf das Holo, das die bloße Oberfläche Gols zeigte. »Ich weiß nicht, was hier gespielt wird, aber ich weiß eines: Hier stimmt etwas nicht! Und wenn ich nachsehe, will ich es mit dem guten Gefühl tun, dich hier an den Feuerknöpfen zu wissen, klar?«
    Bulls Stirn legte sich in Falten. Es passte ihm nicht. Aber Rhodans Logik war makellos. »Klar«, sagte er leise. »Aber dann lass wenigstens mich gehen, okay?«
    »Nein. Du kennst dich mit der Technik am besten aus. Und außerdem war ich es, der Chaktor hat ziehen lassen – also ist es meine Sache, nach ihm zu sehen.«
     
    Das Schott glitt zur Seite.
    Gol lag vor Rhodan.
    In eine Schwade giftiger Gase gehüllt, mehr zu erahnen als zu sehen, ragte die PANERC auf, die sie auf den Höllenplaneten gebracht hatte. Die Gangway, die die ferronische Fähre und das havarierte Topsiderschiff verbunden hatte, war verschwunden.
    Rhodan lugte aus der Schleuse, stellte fest, dass die Metallelemente, die sich an den Rumpf des Topsiderschiffs geheftet hatten, noch vorhanden waren. Die Erklärung lag auf der

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