Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator
in Richtung des Betts an. »Wir sehen uns wieder, Ernst Ellert!«
Dann machte sich Perry Rhodan auf den Weg.
12.
Crest da Zoltral
Azoren
Ein U-Boot stand für Crest bereit.
Der Typ war ihm unbekannt. Er glaubte, in der Form entfernt ein Boot des Barracuda-Typs zu erkennen, wie sie sie für ihren ersten Vorstoß zur Kuppel benutzt hatten. Doch dies musste eine zivile Weiterentwicklung sein. Der Bug des Boots mündete in eine »Schnauze«, auf die man ein Fischmaul gemalt hatte – allerdings ein comicartiges, lächelndes.
Crest dachte an sein erzwungenes Gespräch mit Trker-Hon. Der Topsider hatte recht. Die Menschen waren im Begriff, eine Entwicklung, die für gewöhnlich Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende benötigte, innerhalb kürzester Zeit zu vollziehen. In diesem Boot, das vor ihm im Miniaturhafenbecken der unterseeischen Kuppel lag, vermischten sich irdische, ferronische und erste Elemente arkonidischer Technologie. Wie überall auf der Erde – mit unabsehbaren Folgen.
Die beiden Pilotinnen des Boots erwarteten ihn am Kai. Es waren, ihrer länglichen Augenform und den schwarzen Haaren nach zu urteilen, Chinesinnen. Wahrscheinlich ehemalige Angehörige der Belagerungsarmee Bai Juns. Menschen, die vor zwei Monaten noch alles getan hätten, den Fremden, der ihre Welt bedrohte, in ihre Hand oder wenigstens unter die Erde zu bringen.
Jetzt begrüßten sie ihn mit Ehrerbietung – beide Frauen verbeugten sich – und mit Augen, in denen die Abenteuerlust funkelte. Ihre alte Welt war unwiderruflich untergegangen. Doch die neue entschädigte sie um ein Vielfaches für den Verlust.
Die kleinere der beiden Pilotinnen führte Crest in die Passagierkabine, stellte sicher, dass er sich angeschnallt hatte, und zog sich dezent zurück.
Crest war allein. Allein mit der Rolle, die gegen seine Brust drückte, und seinen Gedanken. Der Arkonide beging nicht den Fehler, die Rolle hervorzuziehen. Er war sich sicher, dass die beiden Pilotinnen ihn trotz ihres authentischen Respekts über Kameras überwachten. Er war Crest da Zoltral, der weise Arkonide. Sein Wohlergehen war viel zu wichtig, um ihn aus dem Auge zu lassen.
Crest schloss die Augen. In Gedanken wiederholte er die Sätze, die er gelesen hatte. Der Arkonide besaß kein fotografisches Gedächtnis wie Homer G. Adams, aber er hatte sich früh im Leben Mnemotechniken angeeignet, die ihm in Fleisch und Blut übergegangen waren.
»An meiner Seite zu altern, muss ihm unerträglich geworden sein ...«
Bedeutete das, der Kommandant – wer sonst sollte diesen Bericht verfasst haben? – hatte die Unsterblichkeit erlangt? Oder sah er in seiner Sehnsucht Gespenster, wie die Menschen es nannten?
Aber angenommen, seine Vermutungen trafen zu. Der Kommandant hatte diesen Bericht verfasst. Er war unsterblich. Wieso hatte sein Gefährte Cunor nicht ebenfalls das ewige Leben erlangt? Und wo befand sich der Kommandant jetzt? Er musste noch leben. Oder war er der Einsamkeit und des endlosen Leids überdrüssig geworden und hatte sein unsterbliches Leben beendet? Oder hatte man ihn, den Unsterblichen, ebenfalls ermordet?
Die Maschinen des Boots liefen an. Crest hörte, wie die Taue, die das Boot an dem Kai festgehalten hatten, über den Rumpf kratzten.
Dann senkte sich das Brummen wieder. Das große Display, das eine der Wände der Passagierkabine ganz ausfüllte, erwachte zum Leben. Der Kopf der chinesischen Pilotin erschien. Sie verneigte sich und sagte: »Entschuldigen Sie bitte, unsere Abfahrt wird sich einige Minuten verzögern. Ein weiterer Passagier ist eingetroffen.«
Das Display erlosch. Ein harter Schlag setzte sich durch den Rumpf fort – als wäre ein schwerer Körper auf das Boot gesprungen.
Trker-Hon? Es war dem Topsider zuzutrauen. Dem Weisen war trotz seines Geredes über Gemeinsamkeiten zwischen Arkoniden und Topsidern Taktgefühl fremd.
Die Tür der Kabine öffnete sich. Eine Frau trat ein. Sie war schlank, hatte schmale Augen – wenn auch nicht so schmal wie die der chinesischen Pilotinnen – und ein nach menschlichen Maßstäben liebliches Gesicht. Sie war jung, Mitte, allenfalls Ende zwanzig.
»Miss Michalowna?«, sagte Crest und vergaß über seine Verblüffung die Höflichkeit, auf die er so großen Wert legte. »Was tun Sie hier?«
Die Frau verharrte. »Ist es Ihnen nicht recht, dass ich mit Ihnen reise?«, fragte sie unsicher.
»Doch, doch«, versicherte Crest rasch. Seine Heftigkeit konnte ihn verraten! »Ich bin nur etwas
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