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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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getroffen. Stimmt das?«
    »Ja. Auf Lannol, einem der Monde. Ellert hat dort auf mich gewartet.«
    »Ohne dieses Bett zu verlassen, wie die Logdateien der Überwachungskameras belegen. Wie kann das sein?«
    »Ich wünschte, ich wüsste es. Die Berührung eines arkonidischen Energieschirms ist tödlich. Von Ellert hätte nur ein Häufchen Asche bleiben sollen. Stattdessen ist er in dieses ... diesen Zustand gefallen. Und sein Geist hat sich von seinem Körper losgemacht und reist durch Raum und Zeit ...«
    Das Mädchen und Rhodan schwiegen, hingen ihren Gedanken nach. Dann flüsterte Sue: »Weißt du was? Du klingst beinahe, als würdest du Ernst Ellert beneiden.«
    Rhodans Kopf ruckte herum. Überrascht musterte er dieses Mädchen, deren Reife nicht zu ihrem kindlichen Körper passen wollte. »Aber nein! Ich würde ...« Rhodan brach ab, als ihm klar wurde, dass Sue recht hatte.
    Er beneidete Ernst Ellert. Nicht darum, dass der Deutsche in einen Energieschirm geraten war. Oder dass sein Geist offenbar an Orte und zu Zeitaltern reisen konnte, die einem Menschen verwehrt waren.
    Er beneidete diesen Mann um etwas Grundlegenderes: Ernst Ellert war frei.
    Ellert wurde nicht ehrerbietig als »Administrator« angesprochen, bevor er überhaupt in das Amt gewählt worden war. Er war für niemanden der Lichtbringer, der Thort der Menschen, für niemanden der Retter der Menschheit, der Mann, der die Menschheit zu den Sternen führte, für niemanden eine lebende Legende, die man kaum anzusprechen wagte.
    »Weißt du, Sue«, wandte Rhodan sich an das Mädchen. »Mir kommt es manchmal vor, als erwarte jeder einzelne Mensch dieser Erde Wunder von mir.« Er sah auf die Uhr. »In drei Stunden steht die Wahl des Administrators der Terranischen Union an. Man erwartet eine Rede von mir. Und ich ... ich weiß immer noch nicht, was ich sagen soll. Wie kann ich die Sehnsüchte von Milliarden Menschen erfüllen?«
    Es war eine rhetorische Frage, eine unlösbare. Rhodan erwartete keine Antwort darauf, schon gar nicht von einer Fünfzehnjährigen.
    Doch Sue wusste eine Antwort. »Dann lass es sein!«, sagte sie.
    Rhodan ruckte hoch. »Du meinst, ich soll keine Rede halten? Das geht nicht!«
    Sue schüttelte den Kopf. »Nein, du musst deine Rede halten. Das schuldest du den Menschen. Aber ich finde, du schuldest dir selbst auch etwas: Du musst nach dir selbst sehen! Halte die Rede, die du selbst hören wolltest – nicht die, von der du glaubst, dass Milliarden Menschen sie hören wollen. Ganz einfach!«
    Ganz einfach! Sues Worte hallten in Rhodans Gedanken nach. Und das war es, erkannte er. Er konnte es nicht Milliarden recht machen. Aber er konnte es einem Menschen recht machen. Einem, mit dem er für den Rest seines Leben auskommen musste: sich selbst.
    »Sue, du bist nicht zufällig hier, oder?«
    Ein Anflug von Röte erfasste ihr Gesicht. »Hm, vielleicht nicht ganz ...«
    »Allan Mercant hat dich geschickt?«
    »Nein, Homer.«
    »Homer G. Adams?«
    »Ja. Homer hat sich Sorgen um dich gemacht. Du schienst ihm – wie sagte er? – ja, ›nicht ganz bei dir‹, als er dir dein neues Büro gezeigt hat. Also hat er John um Hilfe gebeten. John hat dich telepathisch aufgespürt und mich gebeten, nach dir zu sehen ...«
    »Ihr ... ihr seid unglaublich!« Rhodan fiel es schwer, Worte zu finden. Er hatte geglaubt, allein mit seinen Sorgen und Gedanken zu sein – und tatsächlich hatten seine Gefährten ihn keinen Moment aus den Augen gelassen. »Sue, du ...«
    Rhodans Pod summte. Er sah auf das Gerät. Der Anruf kam von Eric Manoli. Der ehemalige Bordarzt der STARDUST war ein ruhiger, gewissenhafter Mann. Ein Mann, der einen Freund niemals unnötig belästigen würde. »Einen Augenblick, Sue«, sagte Rhodan und nahm den Anruf an. »Eric, was gibt es?«
    »Perry, ich habe schlechte Nachrichten.« Es war eine Audioverbindung. Aber Rhodan konnte sich die Miene des Kameraden vorstellen. Manoli pflegte die Stirn zu runzeln, wenn es ernst wurde.
    »Raus damit!«
    »Es ist wegen Crest ...«
    Rhodan schwieg, während Manoli berichtete. Schließlich war der Arzt fertig. Rhodan bedankte sich leise und legte auf.
    »Perry, du bist ganz bleich! Was ist?« Sue blickte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. »Schlechte Nachrichten?«
    Rhodan nickte. »Aber das muss bis später warten. Zuerst habe ich eine Rede zu halten.« Er nahm die Hände des Mädchens und drückte sie. »Ich danke dir, Sue. Du hast mir sehr geholfen.«
    Er stand auf, deutete eine Verbeugung

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