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Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator

Titel: Perry Rhodan Neo 017 - Der Administrator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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in den Himmel, direkt auf die Sonne.
    »Was ist, Sir?«, fragte Willicot. Er hatte die Lider zusammengekniffen.
    »Sehen Sie es nicht?«, entgegnete Rhodan. »Dort!« Er winkte Jennings heran. Der zweite Leibwächter eilte herbei, den Kopf in den Nacken gelegt.
    Rhodan stellte ihm ein Bein. Jennings stürzte auf Willicot. Die beiden Leibwächter gingen zu Boden.
    »Machen Sie sich keine Sorgen um mich!«, rief Rhodan und sprintete los. Innerhalb weniger Augenblicke hatte er die Innere Stadt erreicht und tauchte in den Schatten ihrer engen, verwinkelten Gassen.
    Er ignorierte die Rufe der Leibwächter. Sie blieben bald hinter ihm zurück. Rhodan ging in den Laufschritt über. Hier kannte er sich aus.
    An einem Haus blieb er stehen. Jemand hatte mit Kreide zwei Buchstaben an die Wand geschrieben: E. E.
    Rhodan legte die Hand auf die Buchstaben. Lautlos öffnete sich ein Durchlass in der Wand. Ohne zu zögern, trat er durch.
     
    Eine steile Treppe führte in einen fensterlosen Keller. Gedämpftes Licht erhellte ihn. In der Mitte des Raums stand ein Bett, wie man es in Kliniken nutzte. Am Kopfende stand eine Batterie von medizinischen Geräten. Ihre Displays zeigten Werte an, die sich nicht veränderten.
    In dem Bett lag ein Mann. Er war bleich, vielleicht Mitte dreißig. Dunkle Stoppeln bedeckten sein Kinn, darüber die leicht eingefallenen Wangen. Seine Augen waren geschlossen.
    Rhodan trat an das Bett. »Hallo, Ernst Ellert!«
    Ernst Ellert antwortete nicht.
    »Darf ich Ihnen etwas Gesellschaft leisten?«
    Rhodan nahm das Schweigen als Zustimmung, zog einen Rollenhocker heran und setzte sich auf ihn. »Vielleicht können Sie mir weiterhelfen? Ich ... nun, ich weiß nicht, wie ich es sagen soll ... Ich hatte vor Kurzem ein Erlebnis. Auf Gol, dem vierzehnten Planeten der Wega. Oder eigentlich nicht auf Gol, sondern im All. Ich habe einen Planeten gesehen, der ...«
    Schritte.
    Rhodan brach ab. Ein Mädchen huschte die Treppe hinunter. Sue Mirafiore. Am Fußende der Treppe hielt sie an: »Störe ich?«
    Rhodan war im Begriff, mit einem barschen »Ja« zu antworten, aber im selben Moment erkannte er, dass es nicht der Fall war. Er würde von dem Mann, der vor ihm lag, keine Antworten erhalten. »Nein«, sagte er laut. »Überhaupt nicht.«
    Sue ging an das Bett, angelte sich den zweiten Hocker und setzte sich. Das Mädchen benutzte dafür den linken Arm. Bewusst, war sich Rhodan sicher. Bis vor wenigen Wochen hatte der linke Arm in einem Stumpf geendet. Dann war er auf wundersame Weise nachgewachsen. Oder, in der Terminologie des Arztes Fulkars, aufgrund der »seltenen, aber glücklichen Kombination der Paragabe der Patientin, der von mir geleisteten klinischen Vorarbeiten und außerordentlicher, kurzfristiger allgemeiner Paraentfaltung.« Fulkar, der fast seine gesamte Zeit in Lakeside zubrachte, hatte auch einen Begriff für die Parafähigkeit Sues geprägt: »Metabio-Gruppiererin«.
    Rhodan widersprach Fulkar nicht. Der Arzt war irdischen Medizinern weit voraus. Doch für Rhodan war Sue vor allem eines: ein Mädchen von außergewöhnlichem Mut, das ihre außergewöhnliche Gabe endlich zum eigenen Nutzen eingesetzt hatte – und im Dienst der Menschheit noch weit mehr zu leisten vermögen würde.
    »Bist du öfter, hier, Perry?«
    Es tat gut, nicht mit »Administrator« oder »Sir« oder einem anderen Titel angesprochen zu werden.
    »So oft ich kann«, antwortete er. Er grinste. »Also nicht sehr oft. Was ist mit dir?«
    »Seit ein paar Wochen jeden Tag. Reg hat mir erzählt, dass Ernst hier liegt. Und dass er einsam ist, seit seine alten Kameraden nicht mehr so oft nach ihm sehen.«
    »Kameraden?«
    »Walt und KaHe. Ich habe sie nie getroffen. Sie haben wohl auf der TOSOMA angeheuert.«
    »Ich habe die Namen noch nie gehört«, sagte Rhodan. Er nahm sich vor, bei Gelegenheit die beiden auf der TOSOMA zu suchen.
    »Na ja, jetzt hat Ernst ja mich.« Sie zwinkerte ihm zu. »Ich glaube, Reg hatte so seine Absichten, mir von Ernst zu erzählen. Er hofft, dass ich mit meiner Gabe Ernst helfen kann.«
    »Kannst du?«
    »Nun, Mister Rhodan, der Patient ist scheintot, aber stabil«, sagte sie mit verstellt ernster Stimme. Dann lachte sie auf. »Keine Ahnung. Aber ehrlich gesagt wäre ich mir nicht sicher, ob Ernst Ellert erfreut wäre, hier aufzuwachen. Er scheint draußen im Universum die verrücktesten Abenteuer zu erleben.«
    »So könnte man es wohl auch nennen.«
    »Ras hat mir erzählt, du hättest Ellert im Wega-System

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