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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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auf das Gelände des Courts führte. In der Nähe zweier Soldaten verharrte er.
    »Freys ist gerade Vater geworden«, sagte er mit einem Augenzwinkern und nickte zu einem der Soldaten rüber.
    »Na und?«, fragte Tiff verblüfft.
    Mildred verschränkte die Arme vor der Brust. »Du willst mehr Geld, oder, Maro?«
    Maro legte den Kopf schief. »Na ja, ehrlich gesagt seht ihr aus wie welche, die die neue Währung haben könnten. Habt ihr was davon?«
    »Solar«, murmelte Tiff leise. »Ja, wir haben was davon. Aber nur, wenn du uns auch auf das Gelände bringst. Die Kohle gibt’s drinnen.«
    »Drinnen?« Maro verzog mitleiderregend das Gesicht. »Ihr seht fit aus, aber ich bin es nicht.« Er rieb sich die Seite. »Seit einem Autounfall vor drei Jahren machen mir die Bandscheiben zu schaffen. Ich kann euch reinbringen, aber drin herumklettern … nein danke, das ist was für Abenteurer.«
    »Dann gibt es das Geld erst hinterher«, sagte Tiff entschlossen.
    Mildred fürchtete schon, Maro würde wegen Tiffs Härte auf die Entführung Guckys verzichten, als der dunkelhäutige Mann einlenkte. Er zeigte seine Zähne, dieses Mal wirkte es mehr, als würde er sie blecken.
    »Also gut, ihr zwei. Ich kläre das mit Freys. Geht schon mal rein. Aber lasst den Hund da. Der hat in der Ruine nichts zu suchen.«
    So wenig wie Menschen, dachte Mildred. Trümmerstücke lagen ungeordnet aufeinander und schrien förmlich nach Einsturzgefahr. Mitten in einem unübersichtlichen Chaos lichteten sie sich und gaben den Blick auf die verstaubte Richterbank frei. Ein Teil der Bank war wie mit dem Skalpell abgetrennt worden. Der Anblick wirkte surreal. Mildred erinnerte sich an den Beschuss des Supreme Court durch die Arkonidin Thora. Die Bank musste von dem einzigen Desintegratorstrahlschuss getroffen worden sein, den Thora abgegeben hatte.
    Sie nickte Maro zu. »Einverstanden. Pass gut auf ihn auf, ja? Der Kleine ist mein Sonnenschein.«
    Mildred sah, wie Gucky ihr von Maro abgewandt zuzwinkerte. Den Spruch hatte sie sich nicht verkneifen können. Ein Mensch, der anderen den Hund stahl, war für sie das Letzte. Sie wünschte Maro von Herzen ein schlechtes Gewissen.
    »Aber sicher.« Maros Stimme klang jovial. »Ich bin doch euer Kumpel. Ich passe auf. Geht ruhig.«
    Mildred warf noch einen letzten Blick auf Gucky, dann ging sie neben Tiff auf die Ruine zu.
     
     
    Gucky
     
    Gucky kostete es Überwindung, sich mit seinem befellten, aber doch blanken Hinterteil auf die Straße zu setzen. Üblicherweise benutzte er zum Ausruhen seinen robusten Stützschwanz. Vom Boden ging ein Geruch aus, den er nicht mochte. Ehe er sich noch überlegt hatte, mit welcher Pobacke er den Asphalt zuerst berühren wollte, packte Maro ihn unerwartet.
    Überrascht gab Gucky einen quiekenden Laut von sich, der eher nach einem Schwein klang als nach einem Hund. Maro ließ ihn vor Schreck beinahe fallen.
    Gucky spielte den Erstarrten und gab Maro dadurch den nötigen seelischen Halt zurück.
    Was machen Hunde eigentlich in solchen Situationen? Die bellen doch, oder? Aus Unsicherheit entschied er sich, vorerst keine weiteren Laute zu produzieren und sich auf seine Körpersprache zu beschränken.
    Maro trug ihn ein Stück die Straße hinunter. Nur Sekunden später fuhr ein schwarzer Wagen in die zweite Reihe und hielt. In Maros Gedanken las Gucky, dass Maro die Fahrerin namens Ellen bereits angerufen hatte, während er, Mildred und Tiff noch am Hotdog-Stand gewartet hatten.
    Der kennt auch nichts.
    Ellen öffnete die Fahrertür, kam zum Kofferraum und klappte ihn für Maro auf. Sie sah nicht gut aus für ein menschliches Weibchen, und sie roch noch schlimmer als die Straße, auf die er sich nicht hatte setzen wollen. Aus ihrem Mund drang der scharfe Dunst von Alkohol. »Macht zehn Dollar, Maro. Und verarsch mich nicht wieder, hörst du?«
    Gucky wurde in den Kofferraum gestopft. Über ihm schlug der Deckel zu.
    Knurren, fiel ihm unsinnigerweise wieder ein. Ich hätte knurren sollen. Aber vielleicht hätten sie dann losgeplärrt wie das Menschenjunge im Spazierfahrwagen.
    Irgendwie ließ dieses Menschenjunge Gucky nicht los. Es hatte ihm schonungslos gezeigt, ein Gast auf einer fremden Welt zu sein. Er wollte den Menschen nichts Böses. Wenn es nach ihm gegangen wäre, wäre sein Leben ganz anders verlaufen, weit fort von diesem blauen Planeten mit seinen felllosen, hochgeschossenen Bewohnern. Aber nun war er da, und er würde das Beste daraus machen. Eines Tages werden mich

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