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Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort

Titel: Perry Rhodan Neo 018 - Der erste Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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ganz anderen Orten gewohnt hatten und das Land für ihre Verhältnisse riesig war.
    Heimat, dachte Gucky. Das bedeutet für jeden etwas anderes. Er sah über den zerstörten Straßenzug hinweg und zwang sich, seine Gedanken nicht schweifen zu lassen, zurück ins All, Lichtjahre weiter. Es gab Dinge, über die er nicht gern nachdachte.
    Die Erde erschien ihm gar nicht so übel. Etwas warm vielleicht. Voll von zu groß geratenen Verrückten, aber jede Menge Potenzial. Und es gab viel zu entdecken und zum Spielen. Eigentlich war das der Hauptgrund, warum er so schnell auf die Bitte eingegangen war. Er hatte sich tatsächlich in Terrania gelangweilt und wollte die Orte sehen, die er als Bilder kannte und über die er in den Gedanken der Menschen des Lakeside Institute Eindrücke gewonnen hatte. Das Wort Abenteuer hatte einen Schalter in seinem Kopf umgelegt.
    Tiff suchte nach einem freien Parkplatz auf der großen Fläche nahe dem Supreme Court, die eigens für Touristen eingerichtet worden war, fand aber keinen. Als endlich ein Platz frei wurde, den Tiff rückwärts einparkend nehmen wollte, drängte ein anderer Wagen sie ab und zwang Tiff zum Bremsen. Der fremde Fahrer – ein schlaksiger Jungmensch – wollte seinen Wagen auf den Parkplatz setzen. In Gedanken regte sich Tiff ganz furchtbar über diesen für ihn rücksichtslosen Vorgang auf.
    Gucky verzog die Lippen zu einem Grinsen und gab dem Wagen einen heftigen telekinetischen Stoß, der ihn versetzte. »Park ein, Sportsfreund«, forderte er Tiff auf.
    Der grinste im Rückspiegel zurück. Sein jugendliches Gesicht wirkte zum ersten Mal seit ihrem Aufbruch aus dem Lakeside entspannt.
    Der andere Fahrer fuhr kopfschüttelnd weiter, brachte das Geschehen aber offensichtlich nicht mit ihnen in Verbindung.
    Sie stiegen aus dem Wagen und gingen in Richtung Straße. Ein grauhaariger Mann auf dem Gehweg sah interessiert zu ihnen und musterte Gucky.
    »Geh auf allen vieren«, forderte Tiff zischend.
    Gucky versteifte sich. »Was soll ich?« Es war schlimm genug, dass die Menschen so riesig waren, und nun sollte er sich freiwillig noch kleiner machen?
    »Um Himmels willen, Gucky, du darfst nicht sprechen!« Mildred ging in die Knie und legte ihre Hände auf seine Schultern. Dabei verdeckte sie seinen Körper vor dem neugierigen Blick des Grauhaarigen. »Zieh entweder das Gewand und den Hut wieder an oder tu bitte so, als wärst du ein Hund. Wir wissen natürlich, dass du keiner bist.«
    Gucky senkte den Kopf. Auf das kratzende Gewand und den Sicht einschränkenden Hut hatte er keine Lust mehr. Warum Menschen sich täglich in Baumwolle, Kunstfasern oder weiterverarbeitete Raupenkokons hüllten, blieb ihm ein Rätsel. Der Planet war doch warm genug. Dennoch sah er ein, dass er mit seiner menschlichen Gestik zu viel Aufmerksamkeit erregte. Eben schob ein glatthäutiges Weibchen einen Rollwagen vorbei, das Menschenjunge darin zeigte auf ihn und begann Rotz und Wasser zu heulen. Gucky spürte seine Panik.
    Zahnknirschend ließ er sich auf alle viere ab, senkte den Kopf und trabte neben Mildred her. Dabei benutzte er seine Telekinese zur Unterstützung der Armmuskeln.
    Sie gingen ein Stück den zerstörten Straßenzug entlang, noch immer begafft, aber nun deutlich zurückhaltender.
    Menschenmassen marschierten stumm an ausgebrannten Häusern vorbei. Gucky wunderte sich einmal mehr über die Separierung der Menschen. Jeder hatte ein eigenes Auto, jeder ging seines Weges, selbst wenn er neben einem anderen herlief. Nur ganz selten fassten sich zwei an den Händen. Die Erdbewohner erschienen ihm wie kleine Inseln, von unsichtbarem Wasser getrennt. Nirgendwo sah er Trauergruppen beisammenstehen, obwohl viele Heime vernichtet worden waren. Auch ihren Schmerz schienen sie nicht zu teilen.
    Mildred klang bedrückt. »Es muss schlimm gewesen sein. Die ganzen Kämpfe. Schaut euch die Häuser an. In den Medien haben sie es weich gezeichnet.«
    »Klar«, brummte Tiff. »Amerika will vor der Welt nicht das Gesicht verlieren. Sicher reden die alles klein.«
    Sie hatten die nächste Straßenkreuzung kaum erreicht, als ein breitschultriger Dunkelhäutiger auf sie zukam. Er trug ein grauschwarzes Oberteil mit Farbwechselmodus zu einer engen Synthetikhose, dazu sogenannte Hypers – eine für Gucky seltsame Art der Fußbedeckung, da sie je nach Farbmodus Teile vom Fuß erkennen ließ. Auch in Peking hatten manche Menschen solche Turnschuhe getragen.
    Gucky drang mühelos in die Gedanken des

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