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Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden

Titel: Perry Rhodan Neo 019 - Unter zwei Monden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marc A. Herren
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bewegen. Überhaupt nichts mehr. Weder Arme noch Beine, als wäre ich in einen Zementblock eingegossen.«
    »Jemand nimmt Einfluss auf das Exoskelett des Anzuges«, sagte Goratschin.
    Er selbst hatte sich nicht für den technischen Fortschritt erwärmen können. Goratschin trug im Gegensatz zu den Mutanten eine strapazierfähige Uniform aus den Beständen der chinesischen Armee und einen leichten Brustpanzer aus Aramid-Fasern.
    Unter das Stimmengewirr mischte sich ein tiefes Lachen. Goratschin sah über die Köpfe der Schaufensterpuppe hinweg. Im hinteren Teil des Raumes hatte sich eine Tür geöffnet, und der Mann, dessen Projektion sie zuvor gesehen hatten, trat hervor.
    »Es tut mir leid, dass ich Sie habe warten lassen!«, rief ihnen Scaramanca zu. »Aber ich war gerade damit beschäftigt, Ihre Freunde zusammenzutreiben, damit sie unter denselben Schutzschirm passten.«
    Ruhig kam er auf sie zu. »Es ist gar nicht so einfach, einen Teleporter einzufangen. Faszinierende Gabe, dieses Herumspringen.«
    Scaramanca packte eine der Schaufensterpuppen an der Hüfte und am linken Arm und vollführte zwei Pirouetten mit ihr. Vorsichtig stellte er sie wieder auf den Boden, bevor er vor Goratschin und Kakuta trat.
    »Ich habe mich schon oft gefragt, ob man die Vorgänge, die dabei hier drin ...« Er tippte zweimal mit dem Zeigefinger auf Tako Kakutas Stirn. »... ablaufen, mithilfe der Technik kopieren könnte. Stellen Sie sich vor: Fahrzeuge würden überflüssig werden, weil jeder nur noch seinen Teleporter mit Koordinaten füttern müsste und – schwupps – wäre man dort, wo man sein will.«
    Goratschin sah, wie Kakutas Gesicht dunkelrot anlief. Dann war er plötzlich verschwunden. Nur der leere Anzug stand noch da.
    Goratschin stand allein vor Scaramanca. Um ihn die Schaufensterpuppen und das Stimmengewirr. Er versucht es so gut wie möglich auszublenden. Trotzdem drangen einzelne Wortfetzen und Satzfragmente zu ihm durch.
    ... das Geschenk des fleischlichen Lebens ...
    ... nur Konfrontation bringt Veränderung ...
    Scaramanca hob eine Hand. Sofort spürte Goratschin, wie das Gewicht der Waffe in seinen Händen zunahm. Mit unheimlicher Kraft wurde sie zu Boden gerissen.
    »Sie sind Telekinet?« Goratschin keuchte.
    Scaramanca lächelte. »Oh nein. Zwar macht mich auch mein Geist zu etwas Besonderem. Aber letztlich ist meine Gabe die Technik.«
    Ein einzelner Mann betrat den Raum. Ein Latino mit langen, glatten Haaren, ein Gewehr im Anschlag. »Holà, Gringo!«, sagte er.
    Goratschin schüttelte den Kopf. Die Stimmen der Unsichtbaren nahmen an Intensität zu, prasselten auf ihn nieder wie Faustschläge.
    Der Mann näherte sich ihm. Der Lauf des Gewehrs zielte genau auf seine Kehle. Goratschin betrachtete das Gesicht des Mannes.
    »Jefe?«, fragte der Bewaffnete.
    »Erschieß ihn, Paco!«, gab Scaramanca zurück. »Er ist wertlos für uns.«
    Scaramanca blickte Goratschin nachdenklich an. »Es ist tragisch, wenn man seine besondere Gabe behandelt, als wäre es ein Überbein, das man abschneiden muss. Plötzlich wäre man froh, wenn man sie noch besäße.«
    Paco hob den Lauf der Waffe an, zielte genau zwischen Goratschins Augen. Goratschin sah dem Mann ins Gesicht. Er kannte den Ausdruck, der darin stand, nur zu gut. Ein Mörder wider Willen. Aber ein Mörder.
    Tränen traten in Goratschins Augen.
    Zanawar!, hörte er die Stimmen der Vergangenheit in seinem Kopf. Zanawar! Und immer wieder: Zanawar!
    Vor seinem inneren Auge sah er bärtige Köpfe explodieren. Die schlimmen Bilder, die an die Oberfläche des Brunnens hochgewirbelt wurden.
    Die Köpfe verwandelten sich in das Gesicht Pacos, der vor ihm stand. Und in diesem Moment wusste Goratschin, dass er lieber sterben würde, als noch einmal einen Kopf in einer blutigen Fontäne vergehen zu sehen.
    Goratschin betrachtete den Finger des Mannes. Er sah, wie er auf den Hahn drückte.
    Zanawar, dachte er.
    Dann verging der Finger in einem grellen Blitz. Der Arm des Mannes wurde von der Kraft der Explosion zurückgeschleudert, der Körper folgte ihm, als würde ein unsichtbares Tau ihn mit aller Gewalt wegreißen.
    Paco schrie, die Stimmen der anderen schwollen weiter an, vermischten sich zu einer Kakophonie aus Wörtern und Lauten.
    Ein Schluchzen entrang sich Goratschins Kehle. Durch den Tränenschleier sah er seinen wahren Gegner.
    Scaramanca blickte ihn aus wasserblauen Augen an. Sein Gesicht blieb unbeweglich, als hätte er das Ungeheuerliche, das eben geschehen war,

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